1.300 am Wiederaufbau der weltberühmten Kirche beteiligte Handwerker und Spezialisten erwartet - Eigentliche Wiedereröffnung ist für den 7. und 8. Dezember geplant - Erzbischof: Eintritt soll kostenlos bleiben
Paris, 28.11.2024 (KAP/KNA) Der Countdown zur Wiedereröffnung der Kathedrale Notre-Dame in Paris läuft. Am Freitag wird Präsident Emmanuel Macron ein letztes Mal die Baustelle im Herzen der französischen Hauptstadt besuchen. Dazu werden rund 1.300 am Wiederaufbau der weltberühmten Kirche beteiligte Handwerker und Spezialisten erwartet, wie der Elysee am Mittwochabend mitteilte. Die eigentliche Wiedereröffnung ist für den 7. und 8. Dezember geplant.
Im Zuge von Renovierungsarbeiten war am 15. April 2019 auf dem Dach von Notre-Dame ein Feuer ausgebrochen. Die Ursache des Brandes ist nach wie vor ungeklärt. Die Flammen zerstörten Dächer und Dachstuhl und Teile der Gewölbe. Nicht nur die Bilder vom einstürzenden Vierungsturm gingen um die Welt. Staatspräsident Macron kündigte damals den Wiederaufbau des gotischen Gotteshauses binnen fünf Jahren an. Mehr als 2.000 Handwerker und Fachleute waren daran beteiligt.
Macrons Visite auf der Baustelle ist den Angaben zufolge auch als Dank an die Verantwortlichen für den Wiederaufbau gedacht. Bei der Begehung wird demnach auch der Erzbischof von Paris, Laurent Ulrich, zugegen sein.
Mit dem Besuch Macrons schließt die Großbaustelle offiziell. Die Gesamtkosten beliefen sich laut Elysee auf rund 700 Millionen Euro. Gleichwohl seien rund um die Kathedrale weitere Arbeiten geplant. So soll auch das Außengelände neu gestaltet werden.
Eröffnung zu Mariä Empfängnis
Am Abend des 7. Dezember soll die feierliche Wiedereröffnung der weltberühmten Kathedrale erfolgen. Dabei plant Macron den Angaben zufolge, eine kurze Rede vor der Kathedrale zu halten. Auch beim ersten Gottesdienst mit dem Pariser Erzbischof Laurent Ulrich am 8. Dezember wird der Präsident zugegen sein.
Bei der Feier am 7. Dezember wird auch die Orgel von Notre-Dame gesegnet, die nach dem Brand komplett zerlegt, gereinigt und neu zusammengebaut werden musste. Den Abschluss bilden ein Te Deum und das Magnificat. Im Anschluss ist in und vor der Kathedrale ein großes Konzert geplant.
Am Sonntag, 8. Dezember, dem zweiten Adventsonntag und katholischen Fest Mariä Empfängnis, findet ab 10.30 Uhr die Weihe des Altars statt und Erzbischof Laurent feiert die erste Messe in der wiedereröffneten Notre-Dame. Präsident Macron wird anwesend sein, vor allem aber werden Vertreterinnen und Vertreter aus den Pariser Pfarrgemeinden sowie Bedürftige eingeladen sein, kündigte der Rektor der Kathedrale, Olivier Ribadeau Dumas, an. Auch mehr als 150 Bischöfe aus Frankreich und anderen Ländern werden erwartet.
Erzbischof: Eintritt soll kostenlos bleiben
Einzelbesucher sollen ab 9. Dezember in die Notre-Dame kommen können. Ab Anfang Dezember soll dafür ein Online-Reservierungssystem zur Verfügung stehen, wie die Erzdiözese Paris mitteilte. Maximal zwei Tage im Voraus können dabei Slots für den jeweiligen Besuchstag gebucht werden. Außerdem wird es jeden Tag eine Warteschlange ohne Reservierung geben. In der ersten Woche wird die Kathedrale zudem über die normalen Öffnungszeiten hinaus bis 22 Uhr zugänglich sein.
Die Forderung der französischen Kulturministerin Rachida Dati, ein Eintrittsgeld für jeden touristischen Besuch der Kathedrale zu erheben, lehnte Erzbischof Ulrich zuletzt erneut ab. Schon im Oktober hatte die Erzdiözese Paris zum freien Zugang zu Kathedralen und Kirchen auf ein entsprechendes Gesetz aus dem Jahr 1905 verwiesen. Auch sei es Auftrag der Kirche, jeden Menschen unabhängig von Herkunft, Religion, Weltanschauung und finanziellen Mitteln anzunehmen.
Die frühgotische Pariser Bischofskirche Notre-Dame ist ein Wahrzeichen von Paris. Vielen gilt sie als Inbegriff der Kathedralen Frankreichs. Die der Gottesmutter Maria geweihte Kirche liegt exponiert auf der Seine-Insel Ile de la Cite im historischen Zentrum und wurde vor dem Großbrand von 2019 jährlich von rund bis zu 14 Millionen Menschen besucht.