Berichte und Hintergrundinformationen über die vorösterliche Bußzeit
Am 1. März beginnt im kirchlichen Kalender die vorösterliche Bußzeit, auch Fastenzeit genannt. In dieser Zeit - Sonntage werden nicht gezählt - bereiten sich Gläubige auf Ostern als das Fest der Auferstehung Jesu Christi vor. Die Kirche lädt dazu ein, sich erneut auf die Grundlagen christlicher Existenz zu besinnen. Daher stehen Buße und Umkehr, Gebet und Werke tätiger Nächstenliebe im Zentrum der Fastenzeit.
Katholisches Fasten wird auf individuelle Weise praktiziert, wobei die Kirche zwei strenge Fasttage - den Aschermittwoch (1. März) und Karfreitag (14. April) - vorschreibt. Häufig ist bei den Gläubigen darüber hinaus ein Verzicht oder eine Reduktion bei Alkohol, Süßem, Fleisch sowie bei der Auto- oder Mediennutzung anzutreffen, viele nutzen die Fastenzeit zudem zu verstärktem Bibellesen oder holen via E-Mail oder SMS spirituelle Tagesimpulse.
Eine breite Palette von Angeboten soll das bewusste Erleben der Fastenzeit fördern. Kirchliche Aktionen unterstützen eine Lebensstil-Änderung etwa beim Autofahren oder im Fleischkonsum, während Solidaritätsaktionen wie die "Fastensuppe" die Hilfe für Notleidende in den Blick nehmen. Auch spirituelle Initiativen haben Hochsaison, darunter erweiterte Möglichkeiten zur vorösterlichen Beichte, Kreuzweg-Andachten, Fastenmeditationen, Einkehrtage sowie in den Klöstern begleitetes Fasten und das Miterleben der Kartags- und Osterliturgie.
St. Pöltner Bischof in Fastenhirtenwort: Wesentliche Impulse für Erneuerung bis heute wirksam - Herausforderungen heute ähnlich groß wie vor 500 Jahren
Mit Aschermittwoch beginnt für katholische und evangelische Christen in aller Welt die vorösterliche Bußzeit - In Kirchen der Reformation aber keine verbindlichen Fastenzeiten - Orthodoxe Christen fasten schon seit Montag
Salzburger Erzbischof verfasste gemeinsam mit evangelischem Superintendent Dantine ersten ökumenischen Fastenhirtenbrief - Lackner: Zeugnis der Einheit in Ökumene gegenwärtig wichtiger als Ringen um Konsens
"Missionar der Barmherzigkeit" Sinnhuber: Unverstellte Offenheit, da Negativ-Erfahrungen fehlen - Barmherzigkeit für Papst Franziskus weiter Zentralthema - Beichte ist "Sakrament der Annahme" und idealer "innerer Osterputz"
Äußere Verzichtspraxis bildet nur einen Teil der christlichen Fastenpraxis - Aschenkreuz und Liturgie helfen Gläubigen zu einer ganzheitlichen Vorbereitung auf das Osterfest
Abt von Stift Heiligenkreuz, Heim: Ordensvater Benedikt empfiehlt "diskrete, aber konsequente Schritte", um Egoismus zu überwinden und sich für Gott und den Nächsten zu öffnen - Richtiges Maß auch beim Fasten notwendig
Ostkirchen-Experte Prokschi: Phasen der Zurückhaltung tun dem Menschen gut - Westlichen Kirchen ist mit Niedergang der Fastentraditionen "schon etwas verloren gegangen"
Zahlreiche Angebote zur ganzheitlichen Regeneration mit medizinischer und spiritueller Begleitung in den Orden - Auch Miterleben der Kar- und Ostertage bei den Mönchen und Nonnen möglich
Exerzitienmeister ist Pater Giulio Michelini, der Neues Testament am Theologischen Institut von Assisi lehrt - Fastenbotschaft ruft zu Solidarität mit den Ärmsten auf
"Aschermittwoch der Künstler" in den Großstädten, Aschenkreuz-Gottesdienste mit Bischöfen und Ökumenische Feiern mit Betonung des Reformationsjubiläums