Mit Millionen Pilgern jährlich ist Fatima der zweitgrößte Wallfahrtsort Europas nach dem südfranzösischen Lourdes.
100 Jahre Fatima
14.05.201714:00
Mit Millionen Pilgern jährlich ist Fatima der zweitgrößte Wallfahrtsort Europas nach dem südfranzösischen Lourdes.
Fatima, eines der weltweit größten Marienheiligtümer der katholischen Kirche, feiert im Mai den 100. Jahrestag der Marienerscheinungen von 1917. Zum 100-Jahr-Jubiläum reiste Papst Franziskus am 12./13. Mai in den portugiesischen Wallfahrtsort. Höhepunkt der knapp 24-stündigen Pilgerreise des Papstes war die Feier zur Heiligsprechung der Fatima-Hirtenkinder Francisco Marto (1908-1919) und Jacinta Marto (1910-1920). Für die dritte Seherin, Lucia dos Santos (1907-2005), läuft derzeit das Seligsprechungsverfahren.
Die Erscheinungen seit 13. Mai 1917 hielten laut den Sehern bis Oktober an. Mit Millionen Pilgern jährlich ist Fatima der zweitgrößte Wallfahrtsort Europas nach dem südfranzösischen Lourdes.
Alleine zu dem großen Gottesdienst mit Papst Franziskus auf dem Marienplatz des Fatima-Heiligtums fanden sich am 13. Mai rund eine halbe Million Gläubige ein. In seiner Predigt verurteilte Franziskus eine "Gleichgültigkeit, die unser Herz erstarren lässt". Kirche müsse missionarisch, einladend, frei, treu sowie "arm an Mitteln und reich an Liebe" sein. Den Kranken sprach Franziskus Mut zu. Wer seine Krankheit annehme, sei "ein wertvoller Schatz der Kirche" und ein "Kapital für jede christliche Gemeinschaft".
Zum Auftakt seines Besuches betete der Papst tags zuvor mit den Zigtausenden Pilgern für den Weltfrieden; er wünsche der Welt "Eintracht unter den Völkern". Die Gottesmutter Maria helfe dem Glauben an das "Revolutionäre der Zärtlichkeit und der Liebe", so Franziskus. Demut sei eine "Tugend der Starken".
Die Botschaft von Fatima - besonders Gebet um Frieden - hat sich besonders seit der Proklamation des Mariendogmas 1950 weltweit verbreitet, in Österreich vor allem durch den "Rosenkranz-Sühnekreuzzug für den Frieden der Welt" (RSK). Entsprechend gibt es in allen heimischen Diözesen übers Jahr verteilt ein umfangreiches Jubiläumsprogramm, mit Bischofs-Festmessen als Höhepunkte.
Innsbrucker Diözesanadministrator Bürgler bei Gedenkmesse zum 100. Jahrestag der Marienerscheinungen: "Gebet für den Frieden gehört in die Herzmitte eines christlichen Lebens"
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Papst erhebt Francisco und Jacinta Marto bei großer Freiluftmesse in portugiesischem Marienheiligtum zur Ehre der Altäre - Franziskus wendet sich gegen "Gleichgültigkeit, die unser Herz erstarren lässt" - Kirche müsse missionarisch, einladend, frei, treu sowie "arm an Mitteln und reich an Liebe" sein
Nach Begegnung bei Gründonnerstagsmesse 2015 in Rom wünschte sich Franziskus ein Wiedersehen mit einer inzwischen in Portugal lebenden muslimischen Familie
Viele Pilger übernachteten mit Schlafsäcken oder einfachen Rettungsdecken auf dem Areal des Marienheiligtums - Papst betet vor Gräbern der drei Seherkinder
Papst Johannes Paul II. hatte dem Marienort Fatima für immer seinen Stempel aufgedrückt, so schien es bis Freitag - Doch der Argentinier Franziskus hat auch hier einen alternativen Schlüssel parat - Kathpress-Korrespondentenbericht von Burkhard Jürgens
"An Maria sehen wir, dass die Demut und die Zärtlichkeit nicht Tugenden der Schwachen, sondern der Starken sind", betont Franziskus bei einer Gebetsvigil mit Zigtausenden Pilgern
Gebet mit Hunderttausenden vor der Statue der Muttergottes von Fatima bildet geistlichen Auftakt des Papstbesuchs - Franziskus überbringt "Goldene Rose" für den portugiesischen Marienwallfahrtsort
Herzliche Begrüßung durch Staatspräsident Marcelo Rebelo de Sousa und Kardinal-Patriarch Manuel Clemente - Höhepunkt des zweitägigen Besuchs ist die Heiligsprechung der Seherkinder Francisco und Jacinta Marto am Samstag - Organisatoren rechnen mit bis zu einer Million Teilnehmern
Sondermaschine der Alitalia hob kurz nach 14 Uhr aus Rom ab - Franziskus traf vor unmittelbar vor Abreise im Vatikan sechs Frauen, unter ihnen zwei Schwangere sowie Flüchtlinge, und betete in der römischen Basilika Santa Maria Maggiore
Gottesmutter "die große Zeugin der Menschennähe und Menschenfreundlichkeit Gottes und damit ein Ansporn zum Frieden und zur Versöhnung unter den Menschen"
Seit Paul VI. wird die besondere Auszeichnung nur noch an Wallfahrtsorte vergeben - Benedikt XVI. überbrachte etwa 2007 dem österreichischen Nationalheiligtum Mariazell die hohe Auszeichnung
Auch der erste Papst aus Lateinamerika bringt eine ausgesprochene Marienfrömmigkeit mit in sein oberstes Hirtenamt - Korrespondentenbericht von Alexander Brüggemann
Eröffnung am 14. Mai durch Weihbischof Scharl, Maria-Himmelfahrts-Fest mit Kardinal Schönborn und Schließung am 15. Oktober durch Abt Heim - "Fatima-Messe" in Stift Heiligenkreuz am 14. Mai
Präfekt der vatikanischen Heiligsprechungskongregation eröffnete Exorzismus-Kurs in Rom - Zu Marienerscheinungen von Fatima sagte Amato, diese seien "Kontrapunkt zu den satanischen geistigen und körperlichen Abirrungen im vergangenen Jahrhundert" gewesen
Weismayer in Zeitungsinterview: "Das Bild Marias soll mit den Lebensbedingungen der modernen Frau in Einklang stehen" - Feierlichkeiten anlässlich des 100-Jahr-Jubiläums der Erscheinungen in Fatima in ganz Österreich
"Pilgerreise" anlässlich des 100. Jahrestages der Erscheinungen von Fatima - Insgesamt wird Franziskus 22 Stunden und 40 Minuten auf portugiesischem Boden verbringen
Die Geschwister Marto sahen in Fatima die Muttergottes - Als Kinder mussten sie ins Gefängnis, wurden dort getrennt und eingeschüchtert, doch auch das konnte sie nicht zum Widerruf bewegen
Die Geschichte der weltberühmten Statue geht auf das Jahr 1920 zurück, als der Bildhauer Jose Thedim (1892-1971) nach Fatima kam und eine 110 Zentimeter große Marienstatue aus brasilianischem Zedernholz schnitzte
1919 wurde die erste Kapelle errichtet, die ab 1928 errichtete Basilika im Jahr 1953 eingeweiht - 2007 geweihte Dreifaltigkeitskirche eine der größten Gotteshäuser weltweit, mit Platz für 9.000 Gläubige
Bei Veröffentlichung im Jahr 2000 schrieb Kardinal Ratzinger, dass fatalistische Deutungen des dritten Geheimnisses "völlig an der Sache vorbei" gingen