Familienfestival mit Franziskus und große Papstmesse am 25./26. August bilden den Abschluss des insgesamt sechstägigen "World Meeting of Families" - Papst besucht außerdem bedeutenden Marienwallfahrtsort Knock - Klare Worte zu Missbrauch erwartet
Familienfestival mit Franziskus und große Papstmesse am 25./26. August bilden den Abschluss des insgesamt sechstägigen "World Meeting of Families" - Papst besucht außerdem bedeutenden Marienwallfahrtsort Knock - Klare Worte zu Missbrauch erwartet
Im irischen Dublin ist am Dienstagabend das neunte katholische Weltfamilientreffen gestartet. Für die beiden Abschlusstage des "World Meeting of Families" kommt am 25./26. August auch Papst Franziskus nach Irland. Geplant ist u.a. eine große Freiluftmesse mit einer halben Million Menschen in Dublin. Während seines 32-stündigen Irlandaufenthalts besucht Franziskus auch den bedeutenden Marienwallfahrtsort Knock im Westen der Insel.
Das Motto des Weltfamilientreffens "Das Evangelium der Familie. Freude für die Welt" orientiert sich am Papstschreiben "Amoris laetitia - Über die Liebe in der Familie" aus dem Jahr 2016. Ein dreitägiger Kongress, der zu Beginn des Familientreffens stattfindet, soll durch Vorträge, Podien und Gottesdienste zum Austausch über "Amoris laetitia" anregen. Die katholische Kirche will mit den seit 1994 alle drei Jahre in einer anderen Stadt organisierten Weltfamilientreffen die Bedeutung der Familie für die Gesellschaft und ihren spirituellen Wert für den Glauben hervorheben.
Auch der Wiener Erzbischof Kardinal Christoph Schönborn ist in Dublin dabei, er wird stellt u.a. den von der Österreichischen Bischofskonferenz herausgegebenen neuen Kinderkatechismus "YOUCAT for Kids" vor. Insgesamt sind knapp 40.000 Dauergäste sind für den internationalen Familienkongress angemeldet, mehr als je zuvor bei einem der von von Papst Johannes Paull II. (1978-2005) initiierten Weltfamilientreffen, die seit 1994 im Drei-Jahres-Rhythmus stattfinden. Rund 12.000 Dauerteilnehmer des internationalen Forums für Christen, Familienverbände und Experten kommen dieses Mal aus dem Ausland. Die Veranstalter kündigten an, dass Familien aus 116 Ländern anreisen.
Papst Franziskus trifft zu den beiden abschließenden Höhepunkten des Treffens in Dublin ein. Am Samstagabend, 25. August, findet im Croke-Park-Stadium ein Familienfestival mit Franziskus statt zu dem 80.000 Teilnehmer erwartet werden. Neben bekannten irischen Bands treten hier auch "The Holy Family Deaf Choir" - ein Taubstummen-Chor - und der blinde Tenor Andrea Bocelli auf. Zuvor besucht der Papst noch am Nachmittag die Dubliner St.-Mary's-Kathedrale und ein von Kapuzinern geführtes Obdachlosenzentrum.
Am Sonntagvormittag, 26. August, geht es für den Papst zum Knock Shrine, wo einer kleinen Dorfgemeinde 1879 Maria, der heilige Josef und der Evangelist Johannes erschienen sind. Höhepunkt des Papstbesuchs ist aber die Abschlussmesse des Weltfamilientreffens am Sonntagabend im zentral gelegenen Phoenix Park von Dublin mit rund einer halben Million Gläubigen.
Klare Worte zu Missbrauch erwartet
Franziskus' zweitägiges Reiseprogramm ist eng. Obschon kein offizieller Staatsbesuch, trifft der Papst unmittelbar nach seiner Ankunft am Samstagvormittag den irischen Staatspräsidenten Michael Higgins an dessen Amtssitz. Auch mit Regierungschef Leo Varadkar wird es im Rahmen eines Treffens mit Vertretern von Staat und Zivilgesellschaft im "Dublin Castle" eine kurze Begegnung geben.
Begleitendes Thema des Papstbesuchs waren schon in den vergangenen Wochen die Missbrauchsskandale in der katholischen Kirche, die auch Irland in den vergangenen Jahren erschüttert haben. Hinzu kommt ein in der Vorwoche veröffentlichter US-Bericht über Missbrauchsfälle aus vergangenen Jahrzehnten und deren Vertuschung. Franziskus reagierte darauf zu Wochenbeginn mit einem aufrüttelnden Brief, in dem er um Vergebung für das Versagen der Kirche im Umgang mit Missbrauch an Kindern und anderen Schutzbedürftigen bat. "Mit Scham und Reue geben wir als Gemeinschaft der Kirche zu, dass wir nicht dort gestanden haben, wo wir eigentlich hätten stehen sollen und dass wir nicht rechtzeitig gehandelt haben, als wir den Umfang und die Schwere des Schadens erkannten", so Franziskus wörtlich.
Wie die führenden Politiker erwartet auch Dublins Erzbischof Diarmuid Martin vom Papst auch in Irland klare Worte zur Verantwortung der Kirche zum Missbrauch wie zu Misshandlung und Ausbeutung in kirchlichen Heimen wie den berüchtigten "Magdalene Laundries". Mit entsprechenden Äußerungen des Papstes ist fest zu rechnen. Auch eine Begegnung mit Opfern von Missbrauch wird es geben. Wann und wo bleibt wird - wie schon bei vorhergehenden Papstreisen - vorher nicht bekannt gegeben. Die Teilnehmer des Gesprächs würden im Anschluss selbst über eine mögliche Veröffentlichung von Details entscheiden, sagte Vatikansprecher Greg Burke.
Pastoralkongress in Dublin mit zahlreichen verschiedenen Veranstaltungen - Palette reicht von Gesprächen über Ehe-Vorbereitung bis hin zum Thema Homosexualität - Irischer Primas Martin: Kirche will Angenommensein jedes Menschen durch Gott auf neue Weise vermitteln
Erzbischof von Armagh, Eamon Martin, bei Weltfamilientreffen in Dublin: Skandal des Kindesmissbrauchs unterminiert auch Fähigkeit der Kirche, ihre Botschaft über Ehe und Familie zu verbreiten
Neuer katholischer Kinderkatechismus beim Weltfamilientreffen in Irland vorgestellt - Vorsitzender der Österreichischen Bischofskonferenz: "Großer Moment für die Kirche"
Kardinal bei Eröffnungspanel des Weltfamilientreffens in Dublin: Amoris laetitia kam fast ohne moralische Anweisungen aus, mahnte jedoch eindringlich zum Achten der Kindesseele
Papst in Botschaft zum Auftakt des katholischen Großereignisses: Familien "Werkstatt der Hoffnung" und wichtig für die Vorbereitung der Jugend auf die Zukunft - Zeitgleiche Zeremonien in den Domkirchen und Auftakt zum Pastoralkongress
Gebet für Opfer von Missbrauch in Dubliner St.-Mary's-Kathedrale - Besuch am Grab des seligen Matt Talbot, der als Patron alkohol- und anderer suchtkranker Menschen gilt
Vatikansprecher Burke: Vorab keine Angaben zu Zeitpunkt und Ort der Begegnung - Teilnehmer entscheiden im Anschluss selbst über eine mögliche Veröffentlichung - Lob und Enttäuschung nach Papstbrief
Ab Dienstag findet in Irland das neunte katholische Weltfamilientreffen statt - Zu den Abschlusstagen wird am 25./26. August auch Papst Franziskus in Dublin erwartet - Nach dem Missbrauchsbericht von Pennsylvania eine schwierige Reise - von Kathpress-Korrespondent Roland Juchem
Strukturen in der Kirche, die Missbrauch zulassen oder erleichtern, müssen "für immer und überall aufgebrochen werden", betont Diarmuid Martin kurz vor dem Weltfamilientreffen mit dem Papst in seiner Bischofsstadt
Erzbischof von Washington steht nach jüngster Veröffentlichung des Berichts über Missbrauchsfälle in den Diözesen des US-Bundesstaats Pennsylvania in der öffentlichen Kritik
Zum Pastoralkongress des "World Meeting of Families" in Dublin gestalten Mitautoren, unter ihnen die österreichischen Priester Michael Scharf und Christoph Weiss, ein eigenes "YOUCAT for Kids"-Programm für Kinder und ihre Eltern
Wiener Erzbischof nimmt am katholischen Weltfamilientreffen mit dem Papst in Dublin teil: "Familie ist für Kirche, Gesellschaft und Politik heute ein Schlüsselthema" - Papstschreiben "Amoris laetitia" bildet Grundlage für internationalen Familienkongress in Irland
Irland ist immer noch eines der am meisten katholisch geprägten Länder Europas, aber auch ein Land im Wandel - Neben dem allgemeinen Säkularisierungstrend haben vor allem die ab den 1990er Jahren bekannt gewordenen Skandale die Glaubwürdigkeit der katholischen Kirche schwer beschädigt - Von Kristina Moorehead
Familienfestival mit Franziskus und große Papstmesse am 25./26. August zum Abschluss des "World Meeting of Families" - Papst besucht außerdem bedeutenden Marienwallfahrtsort Knock - Klare Worte zu Missbrauch erwartet
Franziskus reist am 25./26. August zu einem zweitägigen Besuch nach Irland - Anlass für die Visite ist das katholische Weltfamilientreffen vom 21. bis 26. August in Dublin