Gottesdienst im Marienheiligtum Aglona und ökumenische Begegnungen zählten zu den Höhepunkten des Papstbesuchs in den baltischen Staaten von 22. bis 25. September
Gottesdienst im Marienheiligtum Aglona und ökumenische Begegnungen zählten zu den Höhepunkten des Papstbesuchs in den baltischen Staaten von 22. bis 25. September
Papst Franziskus hat von 22. bis 25. September die baltischen Staaten Litauen, Lettland und Estland besucht. Die viertägige Reise führt ihn zum wichtigen baltischen Marienheiligtum Aglona sowie in die Hauptstädte Vilnius, Riga und Tallinn. Als erster Pontifex in der Geschichte besuchte der Papst auch die litauische Stadt Kaunas. Während seiner 25. Auslandsreise feierte Franziskus drei Messen, es gab zwei große ökumenische Begegnungen und Treffen mit Jugendlichen, Mitarbeitern karitativer Einrichtungen sowie den Staatsspitzen der drei Länder.
In seinen Ansprachen ging Franziskus u.a. auf ein den drei Ländern gemeinsames Problem ein: die Abwanderung Jugendlicher aufgrund mangelnder Arbeitsplätze. Und er erinnerte an die allen drei baltischen Staaten gemeinsame Geschichte der Besatzungen. Auffällig war auch der Bogen zur Aktualität, die eindringlichen Mahnungen, heute zunehmende Spannungen und etwa das Wiedererstarken des Antisemitismus nicht zu ignorieren. Ein neues Aufkeimen "solch verderblicher Haltung" müsse rechtzeitig erkannt werden, mahnte Franziskus etwa bei seiner Messe im litauischen Kaunas am 23. September.
Franziskus machte an allen drei Tagen auch deutlich, dass der Glaube damals wie heute Hoffnung und Kraft geben könne. Explizit würdigte er allerorts die Märtyrer des Widerstandskampfs.
In Litauen sind etwa 80 Prozent der Bevölkerung katholisch. Hingegen sind sie im eher protestantisch geprägten Lettland und in Estland in der Minderheit. Von den 1,9 Millionen Letten sind etwa ein Drittel Lutheraner, rund 21 Prozent katholisch und eine etwas kleinere Gruppe orthodox. In Estland ist die Bevölkerungsmehrheit konfessionslos. Weniger als 30 Prozent bekennen sich zu einer christlichen Kirche, vor allem der lutherischen und der orthodoxen. Nur rund 6.000 der etwa 1,3 Millionen Esten sind katholisch.
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