Österreichs christliche Kirchen werben vom "Schöpfungstag" (1. September) bis zum Franziskus-Tag (4. Oktober) mit Veranstaltungen und Gottesdiensten um mehr Verantwortung im Umgang mit der Umwelt
Österreichs christliche Kirchen werben vom "Schöpfungstag" (1. September) bis zum Franziskus-Tag (4. Oktober) mit Veranstaltungen und Gottesdiensten um mehr Verantwortung im Umgang mit der Umwelt
Ab 1. September machen die christlichen Kirchen in Österreich wieder auf die Dringlichkeit der Bewahrung der Schöpfung aufmerksam. Bis zum 4. Oktober, dem Fest des Heiligen Franziskus und offiziellen Ende der fünfwöchigen "Schöpfungszeit", finden österreichweit themenbezogene Veranstaltungen und Gottesdienste statt.
Seit 2015 ist der bereits davor ökumenisch begangene "Schöpfungstag" am 1. September offiziell als "Weltgebetstag für die Schöpfung" im katholischen Kirchenkalender eingetragen. Der Tag sollte in allen Ortskirchen angemessen begangen werden und einen nachhaltigen Lebensstil fördern, betonte Papst Franziskus. Damit griff er einen Impuls aus der orthodoxen Kirche auf, den der damalige Ökumenische Patriarch von Konstantinopel, Dimitrios, bereits 1989 gesetzt hatte.
In Österreichs Kirchen hat die "Schöpfungszeit" bereits Tradition: Veranstaltungen zum Thema Umwelt- und Klimaschutz finden in dieser Zeit statt, darunter ökumenische Schöpfungsgottesdienste und Gebete, Wanderungen und eine "Schienenwallfahrt", die Aktion "Wir RADLn in die Kirche", Vorträge und Diskussionen. Bischof Alois Schwarz (St. Pölten), in der Österreichischen Bischofskonferenz Referatsbischof für Umwelt, würdigte die Bemühungen der Pfarren und kirchlichen Einrichtungen: "Wer die Schöpfung aus unserer Spiritualität heraus wahrnimmt, wird ihr mit Achtsamkeit begegnen." Er sei dankbar für alle Initiativen in der Schöpfungszeit, "weil dadurch auch ein neues Verständnis von Lebensqualität wächst".
Im Vorfeld der Nationalratswahl 2019 formulieren kirchliche Umweltfachleute freilich auch politische Anliegen zugunsten einer Kehrtwende in Richtung Nachhaltigkeit und unterstützen die Anliegen des bevorstehenden Klimavolksbegehrens.
Sendereihe "Perspektiven" widmet sich dem sorgsamen Umgang mit der Umwelt auf vielfältige Weise: vom Heuschrecken-Schokofondue über die Schimpanen-Forscherin Jane Goodall bis zur Amazonien-Synode
"Der Sonntag" greift Themen, wie Umweltschutz, Klimawandel, Nachhaltigkeit, Tierschutz oder Fleischkonsum auf - Linzer Moraltheologe Rosenberger appelliert weniger Fleisch zu essen - Verhaltensforscherin Goodall gibt Einblick über ihre bisherige Forschungsarbeit
Gedenktag des Tierheiligen Franz von Assisi im Zeichen des achtsamen Umgangs mit den Mitgeschöpfen - Tag ist Schluss- und Höhepunkt der kirchlichen "Schöpfungszeit"
Vorsitzende Pernsteiner: "Einsatz für Klimagerechtigkeit ist Einsatz für Geschlechtergerechtigkeit" - Frauenbewegung unterstützt "Global Strikes for Climate" am 27. September und ruft zur Unterzeichnung der Initiative für ein Klimavolksbegehren auf
Offizieller Gottesdienstes des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich zur kirchlichen "Schöpfungszeit" - Serbisch-orthodoxer Bischof Andrej würdigt in Predigt junge Klimaaktivistin Greta Thunberg
Allianz "Religions for Future": "Wollen Initiative aus verschiedenen Glaubensüberzeugungen heraus unterstützen" - Grundsatzerklärung kann unter www.schoepfung.at unterzeichnet werden
Franziskus forderte in einer am Schöpfungstag in mehreren Sprachen verbreiteten Botschaft unter anderem eine schnellere Umsetzung der im Pariser Klimaabkommen vereinbarten Maßnahmen gegen die Emission von Treibhausgasen und den globalen Temperaturanstieg
Umweltverschmutzung, Gebrauch fossiler Brennstoffe, intensive Landwirtschaft sowie die Abholzung der Wälder erhöhten globale Temperatur "bis zur Alarmstufe", so Franziskus in einer Botschaft zum Weltgebetstag für die Bewahrung der Schöpfung
Ökumenischer Patriarch in Botschaft zum Schöpfungstag mit Blick auf globale Umweltprobleme: "Unvorstellbar, dass die Menschheit in Kenntnis der Größe dieser Problematik sich weiterhin so verhält, als ob sie keine Kenntnis davon hätte" - "Sorge für den Schutz der Bewahrung der Schöpfung und der Einsatz für soziale Gerechtigkeit sind untrennbar miteinander verbunden"
Vatikan macht sich heuer besonders für Feier der gemeinsamen Schöpfungszeit der christlichen Kirchen von 1. September bis 4. Oktober stark - Wenige Tage danach startet erste Bischofssynode, "die sich auf die Anwendung einer ganzheitlichen Ökologie konzentriert"
Direktorin des Katholischen Bibelwerks, Birnbaum: Gottgewollte Schöpfung verhält sich ambivalent zur Welt - Schon Bibel betont Sorgfaltspflicht des Menschen für Natur und Tiere
Linzer Theologe und Diözesan-Umweltsprecher Rosenberger: Von modernen Industriegesellschaften ist "Kehrtwende von 180 Grad" gefordert bei Frage, "wie wir wirtschaften, konsumieren, leben und unsere Freizeit gestalten" - Auch spirituelle Neuorientierung im Sinne des Papstes ist notwendig
Sprecherin Opis-Pieber: Zaghaftigkeit der politischen Elite "nicht nur ermüdend, sondern auch erschreckend" - Umweltbischof Schwarz: Wer Schöpfung mit Spiritualität wahrnimmt, "wird ihr mit Achtsamkeit begegnen" - "Symposium Schöpfungsverantwortung" am 14. Oktober in Salzburg