Der 12. April 1945 fügte dem Unheil des mehr als fünfjährigen Weltkriegsfurors in Wien einen weiteren, letzten Höhepunkt hinzu
Was vor 75 Jahren im Herzen Wiens passierte, trieb vielen entsetzten Bewohnern die Tränen in die Augen und fügte dem Unheil des mehr als fünfjährigen Weltkriegsfurors in Wien einen weiteren, letzten Höhepunkt hinzu: Am 12. April 1945 stürzte die Pummerin, die größte Glocke des Stephansdoms, als Folge eines Dachbrandes in die Turmhalle herab und zerbrach; tags darauf durchschlug eine einbrechende Stützmauer das Gewölbe des südlichen Seitenchors, das in den Dom eindringende Feuer zerstörte Chorgestühl und Chororgel, Kaiseroratorium und Lettnerkreuz. Der Stephansdom bot ein erbarmungswürdiges Bild sinnloser Zerstörung, und das fast am Ende jener Schreckenszeit, in der die Wiener nach jedem Bombenangriff bang fragten: "Steht der Steffl noch?"
Nur wenige Wochen danach, am 15. Mai 1945, ließ der Wiener Erzbischof an die Gläubigen seiner Diözese verlautbaren: "Unsere Kathedrale, den Stephansdom, wieder in seiner ursprünglichen Schönheit erstehen zu helfen, ist eine Herzenssache aller Katholiken, eine Ehrenpflicht aller!" Innitzers Appell sollte sich in den folgenden sieben Jahren als eine Tatsachenfeststellung erweisen: Am 23. April 1952, am Domweihetag, wurde schließlich der zur Gänze wiederhergestellte Steffl feierlich wiedereröffnet - als "ein eindrucksvolles Zeugnis der Liebe der Menschen dieser Stadt zu ihrer Hauptkirche", wie Kardinal Innitzer damals festhielt.
Dombaumeister Zehetner am Ostermontag in "Brandakte Stephansdom": Nicht brandstiftende Plünderer verursachten im April 1945 zerstörerische Feuerkatastrophe, sondern viel eher deutsche Wehrmacht bzw. Rote Armee im Endkampf um Wien
Kardinal erinnerte bei Ostergottesdienst an Brand des Wahrzeichens Österreichs vor genau 75 Jahren - Lebenshaltungen Jesu entscheidend für Bewährung in der Krise
ORF-III-Dokupremiere "Brandakte Stephansdom" ist am Ostermontag Teil des Programmschwerpunkts über Beinahe-Zerstörung des Wiener Wahrzeichens - "Lebenskunst Spezial" in Ö1
Multimedialer ORF-Programmschwerpunkt "Mein Stephansdom - Wo sich Himmel und Erde berühren" erinnert mit Neuproduktionen an den Brand der gotischen Kathedrale vor 75 Jahren und den Stellenwert des Heiligtums für die Österreicher
Aufgrund der Corona-Beschränkungen findet die Orgelweihe nicht am Ostersonntag statt - Völlig neues Klangkonzept bei größter Orgel Österreichs, die vor 75 Jahren beim Brand des Stephansdoms zerstört wurde
Feuer, das Plünderer in der Wiener Innenstadt legten, griff am 11. April 1945 auf den Stephansdom über - Am 12. fiel die Pummerin zu Boden, am 13. stürzten Gewölbedecken ein - Kardinal Innitzer nach der Brandkatastrophe: "Wir werden den Stephansdom halt wieder aufbauen müssen"
Deutscher Wehrmachtsoffizier Klinkicht widersetzte sich der SS-Anordnung, den Wiener Dom wegen des Hissens einer weißen Fahne "in Schutt und Asche zu legen"