Vielbeachtete Umwelt- und Sozialenzyklika von Papst Franziskus wurde 2015 veröffentlicht
Fünf Jahre ist es her, dass Papst Franziskus der Welt seine Umwelt- und Sozialenzyklika "Laudato si" ("Sei gepriesen"; die Anfangsworte des Gebets "Sonnengesang" von Franz von Assisi) vorgelegt hat. Veröffentlicht wurde sie dann am 18. Juni 2015 in acht Sprachen - wenige Monate vor der Pariser Weltklimakonferenz.
Viel spricht dafür, dass der Text als das wichtigste Lehrschreiben seines Pontifikats in die Geschichte eingehen wird. Mit seiner Enzyklika "Über die Sorge für das gemeinsame Haus" - so der Untertitel - zeichnet Franziskus ein nüchternes und zugleich von christlicher Hoffnung getragenes Bild einer gefährdeten Schöpfung. Es gelte den "Schrei der Schöpfung" mit Hilfe jüngster wissenschaftlicher Forschungsergebnisse zu hören und Wege zu suchen, um "aus der Spirale der Selbstzerstörung herauszukommen", so der Appell des Papstes. Die zentrale Frage des Dokuments lautet: "Welche Art von Welt wollen wir denen überlassen, die nach uns kommen, den Kindern, die gerade aufwachsen?"
Diese Frage beschäftigt beileibe nicht nur die katholische Kirche. Kaum eine bedeutende Organisation oder politische Kraft, die sich nicht der Worte des Papstes bedient, wenn es um Nachhaltigkeit, Umwelt und Klimaschutz geht. Begriffe wie "ökologische Schuld" oder "Wegwerfkultur" sind in den allgemeinen Sprachschatz übergegangen. Das hat Franziskus den Ruf eines "grünen" Papstes beschert, der für die reichen Industrienationen eine höchst unbequeme Botschaft vermittelt: Ein effizienter Kampf gegen Umweltzerstörung und Klimawandel sei nur möglich, wenn der wohlhabende Teil der Menschheit seinen Konsum einschränkt und den Lebensstil grundlegend ändert. In "Laudato si" wird Umweltschutz untrennbar verknüpft mit der Forderung nach weltweiter sozialer Gerechtigkeit: Die Auswüchse des Kapitalismus, Flüchtlingsströme, Menschenrechte und nicht zuletzt den Lebensschutz kann man nach seiner Auffassung nicht losgelöst davon betrachten.
Auch in Österreich sorgte die Enzyklika für einen starken Widerhall: Alle Diözesen setzten konkrete Schritte zur Umsetzung - durch Beschlüsse zum Umstieg auf erneuerbare Energien, zu einer sozialen Beschaffungsordnung, durch Nachhaltigkeitsleitlinien u.a. Umweltverantwortliche auf Diözesan- und Pfarrebene nehmen sich des Themas konkret an und hoffen auf Impulse in Richtung Nachhaltigkeit auch durch die Corona-Krise. Uns es bleibt noch viel zu tun...
Neues Vatikan-Dokument befasst sich mit konkreter Umsetzung der 2015 veröffentlichten Umwelt- und Sozialenzyklika von Papst Franziskus - Vermeidung von Umweltverschmutzung, Umstieg auf erneuerbare Energie, nachhaltiges Wirtschaften und Bildungsprojekte im Fokus - Vatikan wird Kigali-Klimaschutzabkommen unterzeichnen
Bischof Freistetter und vier katholische Institutionen erinnern an "brennende Aktualität" der Umweltzyklika des Papstes - Aufrufe zur Unterstützung des Klimavolksbegehrens
Rektor der Philosophisch-Theologischen Hochschule St. Pölten, Spindelböck: Vor fünf Jahren erschienene Enzyklika "weiterhin aktuell und richtungsweisend" - Missionstheologe Helm: Corona-Krise unterstreicht Notwendigkeit einer ökonomischen Neuausrichtung
"Es liegt an uns, die Richtung zu ändern und auf eine bessere, gesündere Welt zu setzen, um sie künftigen Generationen als Vermächtnis zu hinterlassen"
Altbischof Salvadore Lobo aus der am meisten von "Amphan" betroffenen Diözese, Baruipur: Wiederaufbau nach den beiden Katastrophen wird Westbengalen noch über Jahre beschäftigen
Kirchliche Koordinierungsstelle für Entwicklung und Mission wertet Papst-Dokument "Laudato si'" als Stärkung der "globalen ökonomischen, ökologischen und sozialen Transformation" - Forderung nach wirtschaftlicher und sozialer Trendwende
Steyler Missionar P. Helm erinnert an Appell in Papstenzyklika "Laudato si", "den Schrei der Erde und den Schrei der Armen zu hören" - Sorge um Indigene in Amazonien
Umwelt- und Wirtschaftsbischof zum 5-Jahres-Jubiläum der Papstenzyklika: "Ausschließlich Partikularinteressen zu verfolgen geht nicht mehr" - In Bewältigung der Krise sozial, ökologisch und ökonomisch innovativ denken - Dialog statt Grabenkämpfe
Hans-Joachim Schellnhuber sieht Papst-Enzyklika als wichtigen Impulsgeber für Politik und Zivilgesellschaft - Zugleich sei die Kirche damit in den Gesellschaftsdiskurs zurückgekehrt
Umweltbeauftragte der Erzdiözese Wien, Markus Gerhartinger, zu "Laudato si"-Jubiläum in Corona-Zeiten: Befürchtung, dass beim "Hochfahren" der Wirtschaft ökologische Ziele nachrangig sind, ist "nicht von der Hand zu weisen", aber es gibt "Hoffnungszeichen"
Seit Jahren mit Ökologie-Themen befasster Linzer Theologe: Durch Umweltenzyklika in Diözesen, Pfarren, Kirchenorganisationen und auch außerkirchlich "beachtliche Dinge in Bewegung gekommen" - Durch Corona "idealer Zeitpunkt für ökologische Umkehr"
Die von Franziskus am 24. Mai 2015 fertiggestellte Sozial- und Umweltenzyklika gilt als theologischer Meilenstein mit viel Beachtung weit über kirchliche Kreise hinaus - Der fünfte Jahrestag wird von der Corona-Krise überschattet - Von Kathpress-Korrespondent Alexander Pitz