Der Wiener Erzbischof, Kardinal Christoph Schönborn, appellierte an die Bevölkerung, auf Gewalt und Hass nicht mit Panik oder gar neuem Hass zu antworten
Der Wiener Erzbischof, Kardinal Christoph Schönborn, appellierte an die Bevölkerung, auf Gewalt und Hass nicht mit Panik oder gar neuem Hass zu antworten
Mit Entsetzen und tiefer Betroffenheit haben österreichische Bischöfe und Kirchenvertreter auf die islamistische Terrorattacke reagiert, die am 2. November, in Wien stattgefunden hat. Bei dem Anschlag am Allerseelentag hatte ein Attentäter vier Menschen getötet und zahlreiche weitere verletzt.
Der Wiener Erzbischof, Kardinal Christoph Schönborn, appellierte an die Bevölkerung, auf Gewalt und Hass nicht mit Panik oder gar neuem Hass zu antworten. "Hass schürt nur neuen Hass" - und dies sei ebenso der falsche Weg, auf die schrecklichen Ereignisse der Nacht zu reagieren, wie in Panik zu verfallen, "denn wer in Panik gerät, ist immer in Gefahr, diese Panik weiter zu tragen". Ähnlich äußerten sich auch die anderen österreichischen Bischöfe und sprachen darüber hinaus den Opfern und ihren Angehörigen ihr Mitgefühl aus.
Fassungslos und entschlossen zugleich zeigte sich auch der Vorsitzende der Österreichischen Bischofskonferenz, Erzbischof Franz Lackner: "Welch irregeleitete, menschenverachtende Ideologie war da am Werke? Wahllos in friedlich versammelte Menschen zu schießen. Gläubige Menschen müssen diese Tat im Namen Gottes verurteilen, sich innerlich mit der ganzen Geistes- und Glaubenskraft dagegen stemmen." Und Lackner weiter: "Wir beugen uns nicht der Gewalt und werden nicht in die Alltäglichkeit flüchten."
Ähnlich äußerten sich auch die anderen österreichischen Bischöfe und sprachen darüber hinaus den Opfern und ihren Angehörigen ihr Mitgefühl aus. Im Stephansdom wurde am Abend des 3. November ein im TV übertragener Gedenkgottesdienst mit Vertretern der Kirchen, Religionen und der Politik gefeiert. Um 12 Uhr war ein Wien-weites Glockenläuten zu hören. Außerdem fanden Trauergottesdienste in weiteren Städten Österreichs statt.
"Wir bitten um den Segen und Frieden für die Verstorbenen, Verwundeten, Trauernden und das ganze Land", sagte Kardinal Schönborn bei der Gedenkfeier im Stephansdom. Die bewährte Einheit und der Zusammenhalt der Religionen in Österreich dürfe nicht zerstört werden, appellierte der Kardinal. Friede sei nie ein fertiges Produkt, sondern ein Netzwerk vieler einzelner Aufmerksamkeiten, von entsprechenden Umgangsstilen, etwa auch vom Verzicht auf Hasspostings oder dem Schüren von Vorurteilen.
Schönborn dankte den vielen Institutionen in Österreich; von der Exekutive über die Verwaltung, das Gesundheitswesen, die Justiz bis zur Regierung. In einer Krise zeige sich, ob die Institutionen funktionieren würden. Und dafür gelte es Danke zu sagen. Sie würden Ordnung und damit Sicherheit und Frieden bieten.
Dem Gottesdienst standen neben Kardinal Schönborn, der lutherische Bischof Michael Chalupka, der orthodoxe Metropolit Arsenios (Kardamakis), der Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich, Ümit Vural, sowie die Vizepräsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde, Claudia Prutscher, vor. Die Vertreter der Kirchen und Religionen sprachen Gebete und entzündeten Kerzen für die beim Anschlag Getöteten.
Erzbischof Franz Lackner präsentiert als Vorsitzender der Bischofskonferenz Ergebnisse der Vollversammlung des Episkopats - Bischöfe für respektvolle Begegnung und redlichen Dialog mit Islam auch über "Vormarsch islamistischer Spielformen politischer Religion"
Christen sollen "weiterhin Weg der respektvollen Begegnung und des ehrlichen Dialogs mit dem Islam gehen" - Zugleich redlicher Diskurs über politisch instrumentalisierte Religion und Islamismus
Bischof Marketz bei Gebet im Klagenfurter Dom am Sonntagabend: "Sichtbares Zeichen des gemeinsamen Eintretens für Frieden und Toleranz, über Religions- und Kulturgrenzen hinweg" - Mittelschüler-Kartell-Verband gedachte in Wien der Terroropfer
Absage an Spaltung und Hass durch Spitzen der Kirchen und Glaubensgemeinschaften bei interreligiösen Gedenkveranstaltungen quer durchs Land - Gedenkfeier der Religionen auch bei österreichischer Botschaft in Berlin
Katholische, evangelische und orthodoxe Kirche sowie islamische Glaubensgemeinschaft gedenken am Sonntag im Klagenfurter Dom der Opfer des Anschlags von Wien
Stellungnahme der "Interreligiösen Dialoggruppe Favoriten" u.a. mit Vertretern christlicher Konfessionen und islamischen Geistlichen - Respekt vor anderen Glaubensüberzeugungen wichtig
Wiener katholischer Theologe Tück und evangelischer Theologe Körtner in gemeinsamer Stellungnahme in "Neuer Zürcher Zeitung": Es genügt nicht, nur zu beteuern, dass der Anschlag nichts mit dem Islam zu tun hatte - Reformkräfte im Islam müssen gestärkt werden
Grazer Theologe Larentzakis gegenüber Kathpress: Alle orthodoxen Kirchen verpflichtet, sich mit Gläubigen anderer Religionen gemeinsam für den Frieden einzusetzen
Überkonfessionelle Aktion "Wir halten zusammen - Glaube verbindet!" gestartet - Kinder und gestalten im Religionsunterricht Bänder mit Friedensbotschaften, die dann in der Stadt an Kirchen und andere öffentliche Gebäude geknüpft werden
Katholikos-Patriarch Karekin II. und Sheikh-ul-Islam Allahshukur Pashazadeh sandten nach Anschlag in Wiener Innenstadt Beileidsschreiben an Kardinal Schönborn
Prof. Lohlker in Blog: Welt dabei "geteilt in gewaltbereite 'wahre' Gläubige und weit größeren 'Rest', der zur Vernichtung bestimmt ist" - Theologe Deibl fordert "Sprache der Inklusion"
Dekane der Katholisch-Theologischen Fakultäten Österreichs in gemeinsamer Stellungnahme: "Anschlag galt unserer weltoffenen, toleranten und demokratischen Lebensweise in Österreich"
Gemeinsamer Gedenkmarsch der Spitzenvertreter der Religionen und Kirchen zu den Tatorten des Wiener Terroranschlags - Schönborn: "Das ist Österreich. Wer Österreich liebt, der spaltet es nicht"
Geschäftsführender Wiener Caritasdirektor will über seinen Twitter-Account berührende Berichte über Heldinnen und Helden der Wiener Terrornacht bündeln
Kirchen der Diözese Graz-Seckau läuten am Donnerstag um 19 Uhr Glocken - Katholische Jugend lädt gemeinsam mit Muslimischer Jugend und Evangelischer Jugend zu Online-Friedensgebet
Kyrill I.: "Möge Gott allen, die durch das schreckliche Unglück betroffen sind, Stärke verleihen und Frieden und Trost in die Herzen der Menschen senden" - Auch griechisch-katholischer Großerzbischof von Kiew bekundet tief empfundene Solidarität
Frühere Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland: "Religionen müssen glasklar dafür eintreten, dass Fanatismus, Fundamentalismus keinen Raum finden"
"Forum Katholischer Erwachsenenbildung" interviewt Sozialarbeiterin Gerstbach vom Kinderschutzzentrum "Möwe" - Verunsicherung gemeinsam auszuhalten ist Schlüssel zur Bewältigung
KJÖ appelliert: "Lassen wir uns nicht entmutigen!" - Anschlag traf nicht nur unschuldige Menschen, sondern auch Werte wie Freiheit, Nächstenliebe, Solidarität
Erzbischof Lackner lädt am Dienstag 18 Uhr zu ökumenischen Friedensgebet - Klagenfurter Pfarren gedenken der Terror-Opfer von Wien - Diözese Innsbruck wird bis Donnerstag Glocken um 20 Uhr läuten lassen
Serbisch-orthodoxer Bischof Andrej (Cilerdzic) zu Terroranschlag: "Dieses Land tritt ein für ein Leben in Verschiedenheit, im Dialog und in wechselseitiger Achtung und Anerkennung"
Gemeinsames Gebet für die Terroropfer mit Vertretern der Kirchen und Religionen - Auch Bundespräsident Van der Bellen und politische Spitzenvertreter im Dom - ORF 2 und "radio klassik Stephansdom" übertragen live
Franziskus sendet Beileidstelegramm zum Terroranschlag an Wiener Erzbischof Kardinal Schönborn - Kirchenoberhaupt bekundet Angehörigen der Toten und ganzem österreichischen Volk seine tiefe Anteilnahme
Freitagsgebet im Zeichen der Opfer des Terroranschlags in Wien - IGGÖ-Präsident Vural appelliert zu Zusammenhalt gegen Spaltung - Muslimische Jugend verurteilt Terrorakt als "feigen Angriff auf unschuldige Menschen, auf das Wiener Lebensgefühl"
Wiener Dogmatiker Tück: Anschlag erinnert auch an die theologische Aufgabe, Gewalt im Namen Gottes aus den Quellen des Islam heraus zu delegitimieren - "Über freundliche Dialoge nun auch die harten, unbequemen Fragen angehen"
Attentat schade gerade jenem Islam, der das Image einer gewalttätigen Religion überwinden will - Kritische Anfrage: Gibt Gesellschaft jungen Muslimen faire Lebenschancen?
Vorstand des Wiener Instituts für Islamisch-Theologische Studien, Sejdini: "Wir werden nicht müde werden in unserem Einsatz für Menschenwürde und Menschenrechte, für Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Meinungsfreiheit und für weltanschauliche Pluralität"
Appell der Vorsitzenden der Österreichischen Ordenskonferenz, Erzabt Birnbacher und Generaloberin Bruckner, ab Mittwoch Kirchentüren wieder zu öffnen - Orden gedenken der Opfer des Attentats und jener, "die gestern in ihrem Einsatz wohl auch an- und über ihre Grenzen gehen mussten"
Appell des Vorsitzenden der Österreichischen Ordenskonferenz, ab Mittwoch Kirchentüren wieder zu öffnen - Orden gedenken der Opfer des Attentats und jener, "die gestern in ihrem Einsatz wohl auch an- und über ihre Grenzen gehen mussten"
Münchner Kardinal Marx: Nicht zulassen, "dass religiös verbrämter Hass Leben und Glauben zerstört"- Kölner Kardinal Woelki: "Terror durch nichts zu rechtfertigen" - Auch Pariser Erzbischof Aupetit versichert Kardinal Schönborn Verbundenheit mit Opfern, Angehörigen und allen Menschen in Wien
Pater Wallner: "Müssen gemeinsam in Europa Wurzel des Übels thematisieren und das ist definitiv religiöser Fanatismus" - Missio überträgt via www.missio-live.at seit 9 Uhr Anbetung
KAÖ-Präsident Wimmer: "Wer ein solches Verbrechen begeht, kann sich nicht auf Gott berufen" - Warnung vor pauschalen Urteilen gegen Muslime - Aufruf Kultur des gegenseitigen Respekts und Dialogs weiterhin zu stärken
Bundesregierung beschließt dreitägige Staatstrauer in Österreich - Gedenkminute und Glockenläuten Dienstagmittag - Stephansdom und allen öffentliche Gebäude tragen Trauer
Neue Leiterin der Telefonseelsorge Wien, Keßelring: Aktive Seelenhygiene und bewusster Alltag in Zeiten der Krise besonders wichtig - Notrufnummer 142 kostenlos rund um die Uhr erreichbar
Neue Leiterin der Telefonseelsorge Österreich, Keßelring: Aktive Seelenhygiene und bewusster Alltag in Zeiten der Krise besonders wichtig - Notrufnummer 142 kostenlos rund um die Uhr erreichbar
Alexander Van der Bellen im ORF: Das Attentat hat "ganz offensichtlich uns allen gegolten, die ein Leben in einer freien Gesellschaft schätzen und hochhalten"
Alexander Van der Bellen im ORF: Das Attentat hat "ganz offensichtlich uns allen gegolten, die ein Leben in einer freien Gesellschaft schätzen und hochhalten" -Bundeskanzler Kurz: "Dem Hass keinen Raum geben"
Caritaspräsident zu Terroranschlag: "Es wird eine Weile dauern, ehe diese Wunden heilen, aber unser Land hat in der Vergangenheit bewiesen, wie stark es ist"
Pummerin des Stephansdoms und alle Wiener Kirchenglocken läuten während der "Minute des stillen Gedenkens", zu der die Bundesregierung und Kardinal Schönborn einladen
Vorsitzender der Bischofskonferenz: "Gläubige Menschen müssen diese Tat im Namen Gottes verurteilen, sich innerlich mit der ganzen Geistes- und Glaubenskraft dagegen stemmen"
Bischöfe in Stellungnahmen auf Sozialen Netzwerken und in Aussendungen tief betroffen - Caritas-Präsident Landau: "Unsere Werte sind stärker als Gewalt und Terror"
Feldkircher Bischof in Stellungnahme zu Terroranschlag in Wien: "Ein Gewaltakt wie dieser will unsere Angst, will, dass sie sich eingräbt in unser gesellschaftliches Gedächtnis und dass wir uns gegeneinander wenden"
Wiener Erzbischof im ORF-Interview: Panik und Angst wären die falsche Antwort auf die Gewalt - "Gehen weiter den Weg der Solidarität, der Gemeinschaft und Rücksichtnahme. Das sind Werte, die Österreich geprägt haben" - Erzdiözese plant Trauergottesdienst im Stephansdom
Wiener Erzbischof: "Was auch immer die Hintergründe für den Anschlag heute sein mögen, klar muss sein, dass blinde Gewalt durch nichts zu rechtfertigen ist."