Der einstige Chefredakteur und spätere Herausgeber der "Kathpress" zählte zu den wichtigsten Persönlichkeiten der katholischen Publizistik in Österreich des 20. Jahrhunderts
Wien, 28.12.2015 (KAP) Vor 30 Jahren, am 1. Jänner 1986, starb Richard Barta. Der Chefredakteur und spätere Herausgeber der österreichischen katholischen Presseagentur "Kathpress" zählte in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zu den markantesten Persönlichkeiten der katholischen Publizistik in Österreich.
Der am 23. August 1911 geborene Wiener begann seine journalistische Tätigkeit nach dem Studium an der Wiener Universität 1937 in der "Christlichen Pressezentrale". Diese wurde schon ein Jahr später von den Nazis liquidiert. In den Journalismus konnte er erst nach seinem Kriegsdienst 1945 wieder zurückkehren. 1952 wurde er zum Pressechef des Österreichischen Katholikentags bestellt und nahm entscheidenden Einfluss auf dessen Verlauf. In dieser Funktion war er auch maßgeblich an der Vorbereitung des sogenannten "Mariazeller Manifests" beteiligt, das "eine freie Kirche in einer freien Gesellschaft" postulierte.
Das war drei Jahre später auch der Grund für die Entscheidung des damaligen Bischof-Koadjutors von St. Pölten und "Pressebischofs" Franz König, Barta mit 1. Juni 1955 zum Chefredakteur und Geschäftsführer der "Kathpress" zu bestellen - eine Personalentscheidung, mit der die enge Zusammenarbeit Bartas mit dem späteren Wiener Erzbischof und Kardinal begann. Barta diente Kardinal König drei Jahrzehnte lang als "Sprachrohr".
Bis 1980 war Barta Chefredakteur der "Kathpress", anschließend wurde er deren Herausgeber. Durch wöchentliche Kommentare zum kirchlichen und gesellschaftlichen Geschehen übte er weiterhin Einfluss auf Meinungsträger aus. Am Neujahrstag 1986 starb er überraschend im 75. Lebensjahr.
Für seine Leistungen wurde Barta 1970 mit dem Goldenen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich und 1975 mit dem Titel Professor ausgezeichnet. 1981 erhielt er das Komturkreuz des Silvesterordens.