Myanmar: Papst erhält Kreuzstab von katholischen Flüchtlingen
28.11.201710:44
Myanmar/Papst/Kirche/Minderheiten/Kachin
Vertriebene der Kachin-Minderheit wollen mit dem Geschenk ihrem Wunsch nach Frieden Ausdruck verleihen
Rom-Rangun, 28.11.2017 (KAP) Bei den Gottesdiensten in Myanmar wird Papst Franziskus einen Kreuzstab aus Holz benutzen, den katholische Vertriebene der Kachin-Minderheit angefertigt haben. Das berichtete Radio Vatikan am Dienstag unter Berufung auf den Pressedienst "Fides". Das Geschenk kommt demnach von Menschen aus einem Flüchtlingslager bei Winemaw im Staat Kachin im Norden Myanmars, wo viele Christen leben.
Man schenke dem Papst den Kreuzstab mit dem Wunsch nach Frieden in Kachin, zitierte "Fides" einen der beteiligten Katholiken. Viele der in Armut lebenden Flüchtlinge könnten nicht an der für Mittwoch geplanten großen Messe mit dem Papst in Rangun teilnehmen. Im Camp Winemaw leben laut den Angaben Menschen, die vor den kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Myanmars Armee und bewaffneten Kämpfern aus dem Volk der Kachin fliehen mussten.
Zu dem Freiluft-Gottesdienst in einem Stadion in Rangun werden mehr als 150.000 Menschen erwartet. Der Weihbischof von Yangon, John Saw Han, sagte im Vorfeld, dass "trotz des Bürgerkriegs in Kachin und der dort existierenden wirtschaftlichen Probleme, rund 5.000 Katholiken aus Kachin in Rangun sein werden, um dort mit dem Papst für den Frieden in der Region zu beten". Vor allem Jugendliche würden alles daran setzen, den Papst zu sehen und mit ihm zu beten.
Vier der birmanischen Bischöfe kommen aus Kachin. In der Region gibt es zwei katholischen Diözesen: Myitkyina und Banmaw. Rund 70 Priester sind dort für insgesamt 70.000 katholische Gläubige zuständig.
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