Gurk: Bischof Elbs unterstützt Erzbischof Lackner bei Visitation
09.01.201915:29
(zuletzt bearbeitet am 09.01.2019 um 15:41 Uhr)
Österreich/Kirche/Visitation/Elbs/Lackner
Feldkircher Bischof ist auch ausgebildeter Psychotherapeut - Genaues Datum des Beginns der Visitation noch nicht bekannt gegeben
Salzburg-Klagenfurt, 09.01.2019 (KAP) Der Salzburger Erzbischof Franz Lackner wird bei der Visitation der Diözese Gurk auf ein Team erfahrener Experten setzen können. Lackner wird demnach u.a. vom Feldkircher Bischof Benno Elbs unterstützt, wie die Erzdiözese Salzburg am Mittwoch gegenüber "Kathpress" bestätigte. Elbs ist ausgebildeter Psychotherapeut. Weitere Namen wurden von Seiten der Erzdiözese am Mittwoch noch nicht offiziell genannt bzw. in den Medien genannte Personen wurden nicht bestätigt.
Erzbischof Lackner wird mit der Visitation Mitte Jänner beginnen. - Ein genauer Termin wurde am Mittwoch ebenfalls noch nicht genannt. - Er wolle "Verwundungen, Leiden und Missverständnisse wahrnehmen", "mögliche Irrwege aufzeigen" und "alles sorgsam prüfen", so der Salzburger Erzbischof vor Kurzem zu seiner anstehenden Aufgabe.
Ein "Apostolischer Visitator" ist ein Beauftragter des Papstes, der in einer Diözese oder einem anderen kirchlichen Bereich als eine Art Kontrolleur mit umfassenden Befugnissen agiert. Die Untersuchten sind laut Kirchenrecht verpflichtet, "vertrauensvoll mit dem Visitator zusammenarbeiten, indem sie auf rechtmäßiges Befragen wahrheitsgemäß" zu antworten haben. Die Einsetzung eines Apostolischen Visitators für eine gesamte Diözese bedeutet, dass der Visitator im Auftrag des Papstes die gesamte Amtsführung des Diözesanbischofs - im Falle einer Sedisvakanz die des Diözesanadministrators - sowie alle diözesanen Einrichtungen zu überprüfen hat. Sein Bericht dient als Grundlage für weitere Entscheidungen des Apostolischen Stuhls.
Seelsorger und Psychotherapeut
Der 1960 in Bregenz geborene Elbs leitet seit 2013 die Diözese Feldkirch. Elbs studierte Theologie an der Universität Innsbruck mit einem Auslandsjahr in Paris. 1986 schloss er das Theologiestudium mit dem Doktorat ab. Während des Studiums war Elbs mehrere Jahre als Sanitäter im Einsatz und absolvierte die entsprechenden Ausbildungen des Roten Kreuzes.
1982 fügte Elbs dem Studium der Theologie jenes der Psychologie und schließlich das Diplom in der Logotherapie und der Existenzanalyse nach Viktor Frankl an. Als Psychotherapeut begleitete er vor allem junge Menschen. Ab 1985 widmete er sich zudem dem Erweiterungsstudium "Selbständige Religionspädagogik", das er 1986 abschloss.
Am 16. Mai 1986 wurde Elbs zum Priester geweiht. Es folgten mehrere Stationen als Seelsorger, Religionslehrer und Leiter des Feldkircher Pastoralamtes, bevor er 2005 Generalvikar für die Diözese Feldkirch wurde. Nachdem Papst Benedikt XVI. am 15. November 2011 das altersbedingte Rücktrittsgesuch des damals 75-jährigen Bischofs Elmar Fischer angenommen hatte, wurde Elbs am 16. November 2011 vom Konsultorenkollegium der Diözese Feldkirch zum Diözesanadministrator gewählt. Am 8. Mai 2013 ernannte ihn Papst Franziskus zum neuen Feldkircher Bischof. Die Bischofsweihe fand am 30. Juni 2013 statt.