Statistik: 4.900 Ordensleute leben und wirken in Österreich
15.11.201909:30
Österreich/Kirche/Orden/Statistik
3.250 Ordensfrauen und 1.650 Ordensmänner in insgesamt 195 Ordensgemeinschaften
Wien, 15.11.2019 (KAP) In Österreich leben und wirken aktuell rund 4.900 Ordensleute. Die letzten exakten Zahlen datieren mit 1. Jänner 2019, als es demnach genau 4.924 Ordensleute gab, und zwar 3.258 Ordensfrauen und 1.666 Ordensmänner in insgesamt 195 Ordensgemeinschaften (109 weibliche und 86 männliche). Die Statistik weist für die Männer zudem 1.229 Ordenspriester und 412 Ordensbrüder aus.
Die Zahl der Ordensangehörigen in Österreich ist damit bei Frauen wie Männern weiter leicht rückläufig. Die Zahlen für 2018 wiesen noch 3.353 Ordensfrauen und 1.681 Ordensmänner aus. Der Rückgang bei den Frauen fällt dabei wesentlich deutlicher aus als bei den Männern. Eine Statistik über die Zahl der Ordensleute seit dem Jahr 1980 zeigt, dass die Zahl der Ordenfrauen 1980 noch weit über 10.500 lag. Die Zahl der Ordensmänner war aber damals schon nicht höher als 2.200 und überstieg nur in der zweiten Hälfte der 1980er Jahre die 3.000er-Marke.
Signifikant präsentiert sich die Altersstruktur der Frauenorden: Demnach sind 60,1 Prozent der Ordensschwestern in Österreich aktuell älter als 75 Jahre, 18,7 Prozent sind zwischen 65 und 75, 17,9 Prozent zwischen 40 und 65. Nur 3,3 Prozent der Ordensfrauen sind jünger als 40 Jahre. Der Altersdurchschnitt der heimischen Ordensfrauen steigt jedes Jahr leicht an.
Ausgeglichener präsentiert sich die Altersstruktur bei den Ordensmännern: 27,7 Prozent sind älter als 75 Jahre, 17,3 Prozent sind zwischen 65 und 75, 40,5 Prozent zwischen 40 und 65. Immerhin 14,5 Prozent der Ordensmänner in Österreich sind jünger als 40 Jahre.
Neben den Männer- und Frauenorden gibt es auch noch die Säkularinstitute. Die Mitglieder der Säkularinstitute leben ebenfalls nach den evangelischen Räten von Armut, Gehorsam und Ehelosigkeit. Anders als Ordensgemeinschaften leben die Mitglieder von Säkularinstituten ihre Weihe und Sendung "mitten in der Welt", ohne Klausur und Ordenskleid, wobei sich dieser Unterschied zwischen Orden und Säkularinstituten mittlerweile vielfach verwischt hat. Der zeit gibt es in Österreich neun Säkularinstitute mit insgesamt 196 Mitgliedern.
Gesundheit, Bildung, Kultur
Für den Bereich Bereich Gesundheit und Pflege weist die Ordensstatistik 23 Ordensspitäler (private gemeinnützige Krankenhäuser) in Österreich aus. In diesen Krankenhäusern wurden 2018 rund 545.000 Patienten stationär oder tagesklinisch und weitere 1,47 Millionen Patienten ambulant betreut.
Landesweit gibt es auch 232 Ordensschulen. In den Ordensschulen und Bildungseinrichtungen werden mehr als 51.300 Schülerinnen und Schüler unterrichtet und betreut. 28 Bildungs- und Exerzitienhäuser werden von Ordensgemeinschaften geführt.
Zum kulturellen Erbe weist die Statistik 30.000 Regallaufmeter mit mehr als vier Millionen Bücher in den rund 500 Ordensarchiven und Ordensbibliotheken aus.
Orden in den Diözesen
Die meisten Ordensleute leben und wirken in der Erzdiözese Wien. Exakt 57 männliche Ordensgemeinschaften mit 600 Ordensangehörigen und 54 weibliche Ordensgemeinschaften mit 947 Ordensangehörigen wurden dort zuletzt gezählt. Auf dem Gebiet der Erzdiözese gibt es außerdem 75 Ordensschulen mit 18.106 Schülern, weiters 7 Ordenskrankenhäuser und 13 Alten-und Pflegeeinrichtungen.
Die Diözese Linz zählt 24 männliche Ordensgemeinschaften mit 277 Ordensangehörigen und 21 weibliche Ordensgemeinschaften mit 644 Ordensangehörigen. In der Diözese gibt es 44 Ordensschulen mit 10.516 Schülerinnen und Schülern, sowie 7 Ordenskrankenhäuser und 11 Alten-und Pflegeeinrichtungen.
In der Diözese St. Pölten gibt es 19 männliche Ordensgemeinschaften mit 200 Ordensangehörigen und 10 weibliche Ordensgemeinschaften mit 110 Ordensangehörigen, weiters 30 Ordensschulen mit 5.301 Schülerinnen und Schülern sowie eine Alten-und Pflegeeinrichtung einer Ordensgemeinschaft.
Für die Diözese Eisenstadt weist die Statistik 11 männliche Ordensgemeinschaften mit 27 Ordensangehörigen und 5 weibliche Ordensgemeinschaften mit 70 Ordensangehörigen aus. Es gibt 8 Ordensschulen mit 1.540 Schülerinnen und Schülern, ein Ordenskrankenhaus und eine Alten-und Pflegeeinrichtung.
In der Diözese Gurk-Klagenfurt sind es 9 männliche Ordensgemeinschaften mit 32 Ordensangehörigen und 17 weibliche Ordensgemeinschaften mit 191 Ordensangehörigen. In der Kärntner Diözese gibt es 5 Ordensschulen mit 1.351 Schülerinnen und Schülern, weiters 2 Ordenskrankenhäuser und 2 Alten- und Pflegeeinrichtungen einer Ordensgemeinschaft.
Für die Erzdiözese Salzburg weist die Statistik 18 männliche Ordensgemeinschaften mit 116 Ordensangehörigen und 18 weibliche Ordensgemeinschaften mit 280 Ordensangehörigen aus. Dazu kommen 16 Ordensschulen mit 3.531 Schülerinnen und Schülern. In der Erzdiözese Salzburg gibt es zudem 2 Ordenskrankenhäuser und 3 Alten-und Pflegeeinrichtungen, die von Orden geführt werden.
Die Diözese Graz-Seckau zählt 21 männliche Ordensgemeinschaften mit 161 Ordensangehörigen und 17 weibliche Ordensgemeinschaften mit 398 Ordensangehörigen. Es gibt in der Diözese 16 Ordensschulen mit 4.498 Schülerinnen und Schülern, zudem 3 Ordenskrankenhäuser und 2 Alten-und Pflegeeinrichtungen.
16 männliche Ordensgemeinschaften mit 204 Ordensangehörigen und 15 weibliche Ordensgemeinschaften mit 430 Ordensangehörigen gibt es in der Diözese Innsbruck. Weitere Kennzahlen: 18 Ordensschulen mit 3.740 Schülerinnen und Schülern, ein Ordenskrankenhaus und 5 Alten-und Pflegeeinrichtungen.
In der Diözese Feldkirch gibt es 5 männliche Ordensgemeinschaften mit 49 Ordensangehörigen und 15 weibliche Ordensgemeinschaften mit 188 Ordensangehörigen. Weiters weist die Statistik 20 Ordensschulen mit 2.724 Schülerinnen und Schülern auf sowie 2 Alten-und Pflegeeinrichtungen.
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