Männer- und Frauenorden in Österreich wollen "fusionieren"
15.11.201909:30
(zuletzt bearbeitet am 15.11.2019 um 12:55 Uhr)
Österreich/Kirche/Orden/Organisation
"Österreichische Ordenskonferenz" soll künftig als gemeinsames Dach von Männer- und Frauenorden fungieren - Konstituierende Versammlung am 25. November in Wien-Lainz
Wien, 15.11.2019 (KAP) Die beiden Dachverbände der Männer- und Frauenorden in Österreich wollen am 25. November zur "Österreichischen Ordenskonferenz" fusionieren. Was bisher für die Männer die "Superiorenkonferenz" (SK) und für die Frauen die "Vereinigung der Frauenorden Österreichs" (VFÖ) war, soll künftig unter einem Dach vereint werden. Bei einer gemeinsamen Gründungsversammlung in Wien-Lainz sollen Männer- und Frauenorden die neuen gemeinsamen Statuten beschließen. Klare Favoriten für den Vorsitz sind dem Vernehmen nach bis dato nicht auszumachen. Der Öffentlichkeit vorgestellt werden soll die neue Führung der Orden am Dienstag, 26. November, beim "Ordenstag" in Wien-Lainz.
Die Superiorenkonferenz ist der Dachverband von 86 männlichen Ordensgemeinschaften, die Vereinigung der Frauenorden umfasst 106 Ordensgemeinschaften. Gemeinsam repräsentieren sie rund 4.900 Ordensleute in Österreich. Sowohl bei der SK als auch der VFÖ handelt es sich um eine gemeinsame Interessenvertretung der Orden, nicht um eine hierarchisch übergeordnete Einheit.
Der Grundsatzbeschluss zur Fusion erfolgte bereits vor einem Jahr bei der Herbsttagung der Ordensgemeinschaften im November 2018. Superiorenkonferenz und Vereinigung der Frauenorden votierten damals - noch getrennt - mit jeweils großer Mehrheit für das gemeinsame Dach. In Folge wurde ein gemeinsames Statut ausgearbeitet, das auch von Rom abgesegnet werden musste.
Mit der neuen Konferenz soll auf rechtlicher Ebene eine Gemeinsamkeit umgesetzt werden, die bereits in vielen Bereichen gelebt wird. So bestehen schon jetzt enge Kooperationen der Männer-und Frauenorden bei den Themenfeldern Mission, Bildung, Kultur, Spitäler und Medien. In der Wiener Innenstadt führen Männer- und Frauenorden an der Freyung auch seit einigen Jahren ein gemeinsames Büro. Rund ein Jahr vor dem Grundsatzbeschluss von 2018 hatten bereits inhaltliche Vorarbeiten für die neue "Österreichische Ordenskonferenz" begonnen.
Superiorenkonferenz und Vereinigung der Frauenorden
Die Superiorenkonferenz wurde am 12. November 1959 gegründet. Sie begeht dieser Tage demnach ihr 60-Jahr-Jubiläum. Vorgängerorganisationen der Superiorenkonferenz in Österreich waren die Kämmererkonferenz (1918-1932) und die Äbtekonferenz (1932-1959). Die Superiorenkonferenz (SK) ist der Zusammenschluss der Höheren Oberen der männlichen Ordensgemeinschaften Österreichs und als öffentliche juristische Person von Kirche und Staat anerkannt. Mitglieder sind die Höheren Oberen der 86 männlichen Ordensgemeinschaften Österreichs.
Die "Vereinigung der Frauenorden Österreichs" wurde als Zusammenschluss der höheren Oberinnen der österreichischen Frauenorden im Jahr 1966 von der vatikanischen Religiosenkongregation kanonisch errichtet. Ihre Mitglieder sind die Höheren Oberinnen, Leiterinnen oder Delegierten jener Frauenorden, die wenigstens eine Niederlassung in Österreich haben. Derzeit gehören der Vereinigung 106 Gemeinschaften an.