Moraltheologe Rosenberger: Gerade Geflügel kommt oft aus industrialisierter Massentierhaltung - Weihnachtsbotschaft verweist aber auf einzigartige Würde aller Geschöpfe
Wien-Linz, 21.11.2019 (KAP) Der Linzer Moraltheologe Michael Rosenberger appelliert an alle Gläubigen, beim Kauf der Weihnachtsgans auf Herkunft und Haltung der Tiere zu achten. "Gerade Geflügel kommt oft aus einer industrialisierten Massentierhaltung, die in keiner Weise die Bedürfnisse der Tiere berücksichtigt. Noch dazu ist ein erheblicher Teil des weihnachtlichen Geflügels aus Osteuropa importiert und legt weite Transportwege zurück", erläuterte Rosenberger gegenüber "Kathpress".
Gerade die Weihnachtsbotschaft, die Geschöpfwerdung Gottes, gebe jedem Geschöpf eine einzigartige Würde. "Wenn wir die durch unseren Einkauf für das Weihnachtsessen mit Füßen treten, ist das ein Widerspruch, wie er größer kaum sein könnte", so der Moraltheologe.
In den heimischen Breiten habe die Weihnachtsgans immer noch einen hohen Stellenwert. "Sie dürfte nördlich der Alpen schon seit tausend oder mehr Jahren auf dem weihnachtlichen Speiseplan stehen." Die typischen Festtagsspeisen hätten viel mit praktischen Erwägungen zu tun. Die Weihnachtsgans in Österreich habe etwa mit den klimatischen Bedingungen zu tun, die im Winter kein ausreichendes pflanzliches Speisenangebot ermöglichten.
Warum es zu Weihnachten ein außergewöhnliches Essen sein muss, erklärt Rosenberger mit einer Anlage im Menschen, die weit in die Menschheitsgeschichte zurück reiche. "So weit wir zurückschauen können, haben die Menschen ihre großen wiederkehrenden Feste mit festen Essensgewohnheiten verbunden. Das Essen gehört zum Fest dazu - und am Teller kann man ablesen, um welches Fest es sich handelt. Rituale erklären uns die Welt, geben uns Halt und verbinden uns zu einer Gemeinschaft. Essensrituale haben daran einen großen Anteil."
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