Vatikan veröffentlicht Schreiben zu ethischen Fragen am Lebensende
18.09.202014:51
Vatikan/Sterbehilfe/Kirche/Ethik
Thema des Papiers der Glaubenskongregation ist Versorgung von Menschen in "kritischen und terminalen Lebensphasen" - Präsentation am Dienstag
Vatikanstadt, 18.09.2020 (KAP) Der Vatikan veröffentlicht kommenden Dienstag ein Dokument über ethische Fragen zum Lebensende. Thema sei die Versorgung von Menschen in "kritischen und terminalen Lebensphasen", hieß es in der Ankündigung des vatikanischen Presseamts am Freitag.
Verfasst wurde das Schreiben mit dem lateinischen Titel "Samaritanus bonus" ("Der gute Samaritaner") von der Kongregation für die Glaubenslehre. An der Vorstellung nehmen neben deren Präfekt Kardinal Luis Ladaria Ferrer auch Vertreter der Vatikanbehörde für Laien, Familie und Leben sowie der Päpstlichen Akademie für das Leben teil.
Erwartungsgemäß dürfte sich das Dokument, das die Form eines Briefs hat, auch mit Sterbehilfe befassen. Zuletzt hatte die Glaubenskongregation am 30. Juni öffentlich dazu Stellung bezogen. Dabei begründete die Kurienbehörde, warum die psychiatrischen Kliniken des belgischen Ordens "Broeders van Liefde" (Brüder der Nächstenliebe), die Sterbehilfe nicht ausschließen, sich nicht mehr "katholisch" nennen dürfen.
In Österreich läuft derzeit beim Verfassungsgerichtshof ein Verfahren, in dem es um das bestehende Verbot der aktiven Sterbehilfe und das Verbot der Mitwirkung am Suizid geht. Die Beratungen dazu haben bereits im Juni begonnen. Am 24. September findet eine öffentliche Verhandlung statt.
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