Höhepunkte des kirchlichen Jahres 2020 - Eine Chronologie in vier Teilen
Wien, 16.12.2020 (KAP) Was hat das Jahr 2020 für die Kirche in Österreich und für die Weltkirche gebracht? Schlaglichter aus den Kathpress-Meldungen der vergangenen zwölf Monate bietet der folgende Jahresrückblick. Die gesamte Jahreschronik 2020 inklusive eines Kommentars von Kathpress-Chefredakteur Paul Wuthe ist unter www.kathpress.at/jahreschronik2020 abrufbar.
APRIL
1. April - Mit dem Rumänen Ioan Sauca übernimmt erstmals - wenn auch nur interimistisch - ein Vertreter der Orthodoxie die Leitung des Weltkirchenrats (ÖRK). Die Amtszeit von Generalsekretär Olav Fykse Tveit, der der lutherischen Kirche angehört, ist nach zehn Jahren am 31. März abgelaufen.
2. April - Die Caritas startet eine neue österreichweite Hotline für Menschen, die durch die Corona-Pandemie in eine akute Notlage geraten sind. An diese Hotline können sich Menschen wenden, die nun nicht wissen, wie sie ihre Lebensmittel oder die nächste Miete bezahlen sollen oder die jemanden brauchen, der ihnen zuhört.
7. April - Freispruch für Kardinal George Pell: Australiens oberstes Gericht hebt die Haftstrafe des früheren vatikanischen Wirtschaftsministers wegen sexuellen Missbrauchs auf.
8. April - Caritas-Präsident Michael Landau fordert eine "Solidaritätsmilliarde" für finanziell schwache Menschen. "Wir müssen einen sozialen Shutdown verhindern". Neben dem vorläufig mit 38 Milliarden Euro bemessenen Härtefonds für die Wirtschaft brauche es auch Maßnahmen, um den Sozialstaat armutsfest zu machen.
8. April - Papst Franziskus will die Frage des Frauendiakonats neu untersuchen lassen. Wie der Vatikan mitteilt, richtet er eine eigene Studienkommission unter Leitung von Kardinal Giuseppe Petrocchi ein.
8. Mai - Heimische NGOs, die in der Entwicklungszusammenarbeit engagiert sind, fordern angesichts der Corona-Krise, die nicht an den Grenzen Österreichs Halt mache, die österreichische Bundesregierung auf, rasch ein 100-Millionen-Euro-Soforthilfepaket für Entwicklungsländer zu schnüren.
10. April - Millionen Christen weltweit gedenken am Karfreitag des Leidens und Sterbens Jesu Christi. Wegen der Ausgangssperren und Schutzmaßnahmen gegen die Ausbreitung der Corona-Pandemie sind öffentliche Gottesdienste und Prozessionen untersagt. In vielen Ländern werden religiöse Feiern im Internet oder im Fernsehen übertragen.
11. April - Zu Hoffnung und Vertrauen inmitten der Corona-Pandemie rufen die österreichischen Bischöfe in ihren Gottesdiensten in der Osternacht auf.
12. April - In seiner Botschaft zum Segen "Urbi et orbi" am Ostersonntag in Rom ruft Papst Franziskus in der weltweiten Corona-Krise zu internationalem Zusammenhalt auf. Zusätzlich zu schon bestehenden Herausforderungen werde die Menschheit durch die Pandemie auf eine harte Probe gestellt.
16. April - Überschattet von der Corona-Krise begeht Benedikt XVI. seinen 93. Geburtstag. Eine offizielle Feier entfiel, selbst auf private Besuche musste der emeritierte Papst verzichten.
19. April - Wegen der Corona-Pandemie müssen nun auch viele Millionen orthodoxe Christen ihr Osterfest ohne Gottesdienstbesuch feiern. Fast alle mehrheitlich orthodoxen Staaten Ost-und Südosteuropas verbieten Gläubigen die Teilnahme an Ostermessen.
22. April - Papst Franziskus fordert anlässlich des Internationalen Tags der Erde ("Earth Day") zu einer "ökologischen Bekehrung" auf. Die Menschheitsfamilie sei aufeinander angewiesen; deshalb bedürfe es eines von allen getragenen Plans, um die Bedrohungen des gemeinsamen Hauses Erde abzuwenden.
24. April - In Brasilien fordern Kirchenvertreter in einer gemeinsam veröffentlichten Erklärung die Einleitung eines Amtsenthebungsverfahrens gegen Präsident Jair Bolsonaro. Der Nationalrat der christlichen Kirchen Brasiliens (CONIC) und die kirchliche Kommission "Iustitia et Pax" werfen dem Staatschef völlig unverantwortliches Handeln in der vom Coronavirus ausgelösten aktuellen "beispiellosen Krise" vor.
27. April - Die Zahl der Ordensangehörigen in Österreich ist weiter leicht rückläufig. Mit Stichtag 31. Dezember 2019 gab es demnach in Österreich 4.691 Ordensleute. Das bedeutet einen Rückgang von rund fünf Prozent im Vergleich zum Jahr davor (4.924).
28. April - Die Dreikönigsaktion (DKA) der Katholischen Jungschar gibt das Ergebnis ihrer diesjährigen Sternsingeraktion bekannt: 18,4 Mio. Euro nahmen die 85.000 als Könige Kaspar, Melchior und Balthasar verkleideten Kinder bei der österreichweiten Spendenaktion rund um Jahresbeginn ein. Gegenüber dem Vorjahr ist das ein Plus von 4,7 Prozent.
29. April - Wegen der Corona-Krise verschiebt der Vatikan die Sammlung des sogenannten Peterspfennigs auf den Herbst. Statt am 29. Juni, dem Fest der Apostel Petrus und Paulus, soll die weltweite Kollekte nunmehr am Gedenktag des heiligen Franz von Assisi am 4. Oktober stattfinden.
29. April - Die deutschen katholischen Bischöfe bekennen sich in einem Wort zum Kriegsende vor 75 Jahren zu Verfehlungen ihrer Vorgänger im Zweiten Weltkrieg. "Indem die Bischöfe dem Krieg kein eindeutiges 'Nein' entgegenstellten, sondern die meisten von ihnen den Willen zum Durchhalten stärkten, machten sie sich mitschuldig am Krieg."
MAI
1. Mai - Papst Franziskus betont am 1. Mai, dem Internationalen Tag der Arbeit und Festtag des Heiligen Josefs, das Anrecht der Menschen auf Arbeit, gerechte Entlohnung und faire Behandlung.
3. Mai - Die Österreichische Bischofskonferenz erlässt detaillierte Regeln für die ab 15. Mai wieder mögliche Feier von öffentlichen Gottesdiensten in geschlossenen Räumen. Eckpunkte für die veröffentlichte Rahmenordnung sind die zwischen Staat, Kirche und Religionen vereinbarten Auflagen zum Schutz vor Covid-19.
3. Mai - Papst Franziskus unterstützt die Initiative für einen weltweiten Gebetstag aller Religionen gegen die Corona-Pandemie am 14. Mai. An diesem Tag sollen die Angehörige aller Weltreligionen zusammen beten, fasten und sich "Werken der Nächstenliebe" widmen.
4. Mai - Benedikt XVI. (93) setzt sich gegen Kritik an seiner Rolle als emeritierter Papst zur Wehr. In einem im Rahmen einer umfangreichen Biografie aus der Feder des Journalisten Peter Seewald erstmals veröffentlichten Interview erklärt der 2013 zurückgetretene Papst die Motive und Bedeutung seines Rücktritts.
5. Mai - Der Vatikan stellt neue "pastorale Leitlinien" für den Umgang mit Binnenvertriebenen weltweit vor. Das rund 50 Seiten umfassende Dokument soll dazu beitragen, Betroffenen "ihre menschliche Würde zurückzugeben".
7. Mai - Die katholische EU-Bischofskommission COMECE sieht die Religionsfreiheit durch die CoV-Einschränkungen gefährdet. In einer Erklärung meint COMECE-Generalsekretär Manuel Barrios Prieto: "Die Religionsfreiheit, einschließlich der Freiheit der Religionsausübung, ist ein Grundrecht und eine echte Notwendigkeit für viele Menschen."
10. Mai - Ein ökumenischer Gedenkgottesdienst findet im ehemaligen KZ Mauthausen statt. Die Feier, der der evangelische Bischof Michael Chalupka gemeinsam mit dem Linzer Bischof Manfred Scheuer und dem orthodoxen Erzpriester Alexander Lapin vorsteht, bildet den Auftakt zur traditionellen Gedenkveranstaltung, die diesmal wegen der Corona-Pandemie nur in virtueller Form stattfindet. Ihr Motto: "Menschlichkeit ohne Grenzen".
10. Mai - Der Bereich der Pflege erweist sich in der Corona-Krise als "systemrelevant"; die Bundesregierung sollte nun möglichst rasch initiativ werden, ihre im Regierungsprogramm vorgesehenen Weichenstellungen für ein tragfähiges Pflegesystem in Österreich vorzunehmen. Dafür plädiert Caritas-Präsident Michael Landau aus Anlass des am selben Tag in Temeswar gestarteten ersten Korridorzuges mit rumänischen Betreuerinnen.
11. Mai - Der emeritierte Bischof der brasilianischen Amazonas-Diözese Xingu, Erwin Kräutler, befürchtet, dass das Corona-Virus ganze Völker auslöschen könnte. "Die Immunität der Indigenen ist nicht so hoch wie bei der anderen Bevölkerung."
12. Mai - Der "Klima-Corona-Deal für Österreich" erhält starke Rückendeckung von Kirchen und Religionsgemeinschaften. Kirchenvertreter stellen sich hinter den Plan und fordern, dass die staatlichen Rettungsgelder intelligent und klimagerecht investiert werden.
12. Mai - Papst Franziskus würdigt in einer Botschaft zum Internationalen Tag der Krankenpflege die "zentrale Rolle von Pflegenden im Gesundheitswesen" und dankt für deren Arbeit. Zugleich fordert er Politiker zu Investitionen in die Gesundheit auf.
14. Mai - Gläubige aller Weltreligionen beten für die Opfer der Corona-Pandemie. Zu dem weltweiten interreligiösen Fast- und Gebetstag lädt das internationale "Hohe Komitee für die Geschwisterlichkeit aller Menschen" ein. Papst Franziskus, der Ökumenische Patriarch Bartholomaios und der Weltkirchenrat schließen sich dem Aufruf ebenso an wie hohe islamische Würdenträger oder etwa UN-Generalsekretär Antonio Guterres.
14. Mai - Die Zentrale Wirtschafts-und Korruptionsstaatsanwaltschaft stellt das Untreueverfahren gegen den St. Pöltner Bischof Alois Schwarz wegen dessen Amtszeit in der Diözese Gurk ein. Dieser nimmt die erfolgte Einstellung und die rechtliche Klarstellung seitens der Staatsanwaltschaft mit Erleichterung auf.
15. Mai - "Österreich ist frei!": Die Erinnerung an diese Frohbotschaft im dann unabhängigen Nachkriegsösterreich wird im Wiener Stephansdom bei einem Mariengottesdienst gefeiert.
15. Mai - Mit Entsetzen reagiert der Weltkirchenrat (ÖRK) auf die jüngsten Terroranschläge gegen eine Entbindungsstation sowie Besucher eines Begräbnisses in Afghanistan. Bei dem Angriff auf die Geburtsstation eines Krankenhauses in Kabul sind am 12. Mai mindestens 24 Menschen getötet worden, unter ihnen Neugeborene, Mütter und Krankenschwestern.
16. Mai - Von Protesten begleitet feiert Sarajevos Erzbischof Kardinal Vinko Puljic in der bosnischen Hauptstadt die umstrittene Gedenkmesse zum 75. Jahrestag der "Tragödie von Bleiburg" am Ende des Zweiten Weltkriegs.
18. Mai - Der 100. Geburtstag von Johannes Paul II. jährt sich. Sowohl Papst Franziskus als auch sein Vorgänger Benedikt XVI. würdigen den früheren Papst als prägende Gestalt weit über die Kirche hinaus. Ein differenziertes, von Bewunderung und Realismus gleichermaßen geprägtes Bild des vor 100 Jahren geborenen polnischen Papstes zeichnet auch Kardinal Christoph Schönborn.
18. Mai - Bis zu 200.000 Menschen nahmen nach Veranstalterangaben an der als Hoffnungszeichen in der Corona-Krise gedachten internationalen Gebetsinitiative "Gemeinsam vor Pfingsten" (14. Mai) teil.
19. Mai - Nach anderen Regierungsmitgliedern lobt auch Gesundheitsminister Rudi Anschober die Kooperation mit den Kirchen und Religionsgemeinschaften in der Coronakrise: Den gemeinsam beschlossenen Schutzmaßnahmen sei ein "hervorragender, ehrlicher und offener Dialog" vorausgegangen.
19. Mai - Österreichs Caritas-Präsident Michael Landau ist neuer Präsident der Caritas Europa. Landau löst den emeritierten Bischof von Gent, Luc Van Looy, ab.
20. Mai - Die Coronakrise und ihre wirtschaftlichen Folgen haben auch massive Auswirkungen auf die Kirchenfinanzen. "Die Coronakrise verändert die Seelsorge und unsere wirtschaftlichen Fähigkeiten. Im April waren die Einnahmen aus den Kirchenbeiträgen im Vergleich zum Vorjahr um 22,4 Prozent geringer", berichtet der Finanzkammerdirektor der Diözese Linz, Reinhold Prinz.
22. Mai - Das Gesetz für die Einführung des Ethikunterrichts geht in Begutachtung. Vonseiten der katholischen Kirche wird das neue Gesetz begrüßt.
23. Mai - Die Diözese Graz-Seckau und die österreichische Kirche trauern um Bischof Johann Weber. Der langjährige Grazer Diözesanbischof und frühere Vorsitzende der Österreichischen Bischofskonferenz starb in der Nacht auf den 23. Mai im 94. Lebensjahr in Graz.
24. Mai - Papst Franziskus ruft zum fünften Jahrestag der Veröffentlichung seiner Umwelt- und Sozial-Enzyklika "Laudato si" dazu auf, deren Anliegen weiter zu vertiefen und umzusetzen. Das von der vatikanischen Behörde für menschliche Entwicklung angeregte "Laudato-si"-Jahr soll bis zum 24. Mai 2021 gehen.
24. Mai - Amazonas-Bischof Erwin Kräutler wirft Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro "menschenverachtendes Handeln" im Umgang mit dem Coronavirus vor. Bolsonaro nehme den Tod zehntausender Menschen in Kauf.
25. Mai - Der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) spricht sich für eine Grundsicherung für alle Menschen in Österreich aus. In einer Erklärung machen die Kirchen auf die am ersten Höhepunkt der Coronakrise fast 600.000 Arbeitslosen und mehr als eine Million Menschen in Kurzarbeit aufmerksam.
26. Mai - Eine Soforthilfe in Höhe von 100 Millionen Euro für Länder des globalen Südens fordern die Caritas und die Diakonie angesichts der dort besonders dramatischen Folgen der Coronakrise. Zusätzlich müsse, wie im Regierungsprogramm vorgesehen, die österreichische Entwicklungshilfe ab 2021 ausgebaut werden, um langfristige Folgen der Pandemie abzufedern.
27. Mai - Österreichs katholische Kirche trauert um zwei innerhalb kurzer Zeit verstorbene "Großtheologen": Der langjährige Dogmatikprofessor und frühere Dekan der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Salzburg, Gottfried Bachl, verstarb am 23. Mai im Alter von 88 Jahren, in der Nacht auf 26. Mai verschied der emeritierte Professor für Liturgiewissenschaft, Christliche Kunst und Hymnologie an der Universität Graz, Philipp Harnoncourt.
27. Mai - Die österreichischen Bischöfe rufen zu umfassenden Reformen in Gesellschaft, Politik, Wirtschaft und Kirche auf. In einem gemeinsamen Hirtenwort zu Pfingsten sprechen sie sich für eine "geistvoll erneuerte Normalität" aus, die nach der Corona-Krise in Österreich realisiert werden soll.
27. Mai - Nach der Corona-Krise darf nicht vor der Corona-Krise werden, betont Kardinal Christoph Schönborn. Es brauche vielmehr einen gesellschaftlichen, politischen, wirtschaftlichen und auch kirchlichen Neustart.
27. Mai - Der in Algerien ermordete Eremit Charles de Foucauld (1858-1916) ist der Heiligkeit einen Schritt näher. Papst Franziskus erkennt ein auf Fürbitte Foucaulds gewirktes Wunder an.
28. Mai - Eine neue Rahmenordnung der Bischofskonferenz bringt weitere Erleichterungen bei katholischen Gottesdiensten, Taufen, Trauungen und Begräbnissen. Sie gilt ab 29. Mai und ersetzt die bisherigen Richtlinien zum Schutz vor Covid-19.
30. Mai - Der Papst ruft in einer Videobotschaft dazu auf, die Corona-Pandemie als Wende zum Besseren zu nutzen. "Alles wird danach anders sein." Er richtete sich an die Teilnehmer einer weltweiten Online-Pfingstwoche von "Charis" (Catholic Charismatic Renewal International Service).
31. Mai - Der Vatikan bringt ein neues Regelwerk für die Vergabe öffentlicher Aufträge auf den Weg. Ein entsprechender Erlass des Papstes wird am Pfingstmontag, 1. Juni, veröffentlicht. Der Kodex, der sich an gängigen modernen Standards orientiert, soll am 1. Juli in Kraft treten.
31. Mai - Papst Franziskus mahnt die Gläubigen in seiner Predigt am Pfingstsonntag im Petersdom zur kirchlichen Einheit. Auch in der Kirche gebe es unterschiedliche Meinungen, Entscheidungen und Empfindungen.
JUNI
1. Juni - Die Österreichische Bischofskonferenz lobt den jüngst im Parlament beschlossenen Corona-Fonds zur Unterstützung von Non-Profit-Organisationen und sieht darin auch eine Anerkennung der Leistungen von Kirchen und Religionen für die Allgemeinheit.
1. Juni - Die katholische Kirche begeht den traditionellen "Tag des Lebens". Im Fokus steht die bejahende Haltung zu Kindern und zum Leben. Rund um diesen Tag bieten Diözesen, Pfarren und christliche Initiativen üblicherweise Gottesdienste und Familienfeste in einer speziellen "Woche für das Leben" an.
3. Juni - Militärdekan Peter Papst wird zum Jahreswechsel 2020/21 Leszek Ryzka als Generalvikar des Militärordinariats nachfolgen. Der Wechsel wird notwendig, da Ryzka als Bundesbeamter zu diesem Zeitpunkt in den Ruhestand gehen wird.
4. Juni - Der Publikumszuspruch zu religiösen ORF-Programmen während der Corona-Krise war bemerkenswert groß: Das teilt die Leiterin der ORF-Abteilung "Religion und Ethik multimedial", Barbara Krenn, mit.
5. Juni - Die Kirche in Österreich trauert um die langjährige Mitarbeiterin der Katholischen Sozialakademie (ksoe) und Vordenkerin des Bedingungslosen Grundeinkommens, Lieselotte Wohlgenannt. Die Sozialwissenschaftlerin starb am 29. Mai 88-jährig im Kreis ihrer Familie in Bregenz.
5. Juni - Papst Franziskus ruft anlässlich des Weltumwelttags zu einer entschlossenen ökologischen Wende auf. Es sei nicht die Zeit, weiter wegzuschauen, während der Planet aus Profitgier und teils im Namen des Fortschritts geplündert und geschändet wird.
5. Juni - Die afrikanischen katholischen Bischöfe befürchten wegen der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise eine "soziale Explosion" in vielen Ländern ihres Kontinents. Die Pandemie habe verheerende Auswirkungen insbesondere auf die Ärmsten.
8. Juni - "Das Virus des Rassismus kann nur mit der Frischluft von Begegnung, Achtung jedes Menschen, Wertschätzung, Geduld und Versöhnung ausgehungert werden." Das betont der Innsbrucker Bischof Hermann Glettler als "Teil einer globalen Echowelle der Empörung und Solidarität" nach dem tragischen Tod des durch Polizeigewalt umgekommenen Afroamerikaners George Floyd.
10. Juni - Nach Kathpress im Juni vorliegenden Informationen gibt es in Österreich heuer 32 Priesterweihen. Das ist eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr: 2019 durfte sich Österreichs katholische Kirche über 28 Neupriester freuen.
10. Juni - Der Vorsitzende der US-Bischofskonferenz, Erzbischof Jose Gomez, fordert die Katholiken des Landes auf, der "Rassenungerechtigkeit ein Ende zu setzen". Am Tag der Beisetzung von George Floyd sagt der katholische Erzbischof von Los Angeles, Gott sehe nicht schwarz oder weiß. Es sei die Pflicht von Christen und Katholiken, "diese Wahrheit in unsere Gesellschaft zu bringen".
12. Juni - Militärbischof Werner Freistetter wünscht sich anlässlich seines Amtsantritts vor fünf Jahren mehr Mittel für das Bundesheer und neue Priester für die Militärseelsorge.
12. Juni - Anlässlich des Tags gegen Kinderarbeit warnen österreichische kirchliche Hilfswerke vor den Folgen der Corona-Pandemie. Die Corona-Krise und deren Gegenmaßnahmen verschärfen weltweit die Armut und damit auch ausbeuterische Kinderarbeit.
12. Juni - Papst Franziskus ruft die Regierungen zum Welttag gegen Kinderarbeit zur Verantwortung auf. Viele Kinder seien gezwungen, ihrem Alter nicht entsprechende Arbeiten zu verrichten, die sie ihrer Kindheit berauben und ihre ganzheitliche Entwicklung aufs Spiel setzen.
13. Juni - Papst Franziskus verurteilt in seiner Botschaft zum diesjährigen "Welttag der Armen" unter anderem das Gebaren von Finanzjongleuren. In dem am 13. Juni vom Vatikan veröffentlichten Schreiben kritisiert er "die Gleichgültigkeit und den Zynismus" jener, die "über eine Computertastatur Geldbeträge von einem Teil der Welt in einen anderen verschieben" und damit den "Reichtum von Oligarchien, das "Elend von Massen oder den Konkurs ganzer Nationen bestimmen".
14. Juni - Die Katholische Aktion Österreich (KAÖ) ruft die Bundesregierung zur Aufnahme einer fairen Anzahl von Flüchtlingen und Vertriebenen in Österreich auf.
15. Juni - Der Grazer Bischof Wilhelm Krautwaschl begeht sein fünfjähriges Jubiläum als Bischof der Diözese Graz-Seckau. Die größte Freude empfinde er in seinem Amt, wenn er merke, dass er Menschen durch Zuspruch von Mut helfe und sie sich an der Frohbotschaft aufrichten und wachsen können.
15. Juni - Der polnische Bischofskonferenz-Vorsitzende Stanislaw Gadecki würdigt den Heiligen Johannes Paul II. als "Geschenk Gottes an Polen, Europa, die Welt und die Kirche". Der vor 15 Jahren verstorbene Papst aus Polen habe sein ganzes Leben dem Dienst an Gott und den Menschen gewidmet und sei in seinem Wirken als Pontifex das "Gewissen der Welt" gewesen.
15. Juni - Nach dem Liberalisierungsurteil des deutschen Bundesverfassungsgerichts zur Suizidbeihilfe fordert die deutsche Caritas eine intensive gesellschaftliche Debatte über den Wert des Lebens.
16. Juni - Die Österreichische Bischofskonferenz hat einen neuen Vorsitzenden: Erzbischof Franz Lackner (63) folgt Kardinal Christoph Schönborn (75) nach, der nach 22 Jahren das Amt von sich aus altersbedingt zurücklegt hat.
16. Juni - Nach der überraschenden Entscheidung des Supreme Court der USA, dass sich LGBTQ-Personen bei Diskriminierung am Arbeitsplatz auf das Bürgerrechtsgesetz berufen können, äußern die katholischen Bischöfe des Landes Kritik.
18. Juni - Fünf Jahre nach Veröffentlichung der Umwelt-und Sozialenzyklika "Laudato si" von Papst Franziskus ruft der Vatikan die Weltgemeinschaft erneut zum Handeln auf. Mehrere vatikanische Kurienbehörden stellen ein gemeinsam verfasstes Dokument vor, das Wege zu einem "ökologischen Wandel" aufzeigen soll.
19. Juni - Österreichs Bischöfe unterstützen das anstehende Klimavolksbegehren und warnen: "Die Folgen des globalen Klimawandels werden längerfristig weitaus verheerender ausfallen als jene der aktuellen Pandemie."
19. Juni - Caritas-Präsident Michael Landau fordert angesichts des Weltflüchtlingstag (20. Juni) einen dreistufigen humanitären Aktionsplan. Damit sich die Krise von 2015 nicht wiederholt, müsse es "mehr Hilfe vor Ort, eine europäische Lösung im Umgang mit schutzsuchenden Menschen und einen stärkeren Beitrag Österreichs dazu" geben.
20. Juni - Der Papst mahnt anlässlich des UN-Weltflüchtlingstags zu mehr Solidarität mit den Betroffenen: "In den Flüchtlingen und Vertriebenen ist Jesus gegenwärtig."
22. Juni - Anna Parr wird neue Generalsekretärin der Caritas Österreich. Erstmals übernimmt damit eine Frau die Leitung des Generalsekretariats der Caritas Österreich.
23. Juni - Die Zahl der Menschen, die weltweit akut Hunger leiden, könnte heuer aufgrund der Coronakrise dramatisch auf 265 Millionen Menschen ansteigen und sich damit verdoppeln. Davor warnt die Caritas zum Auftakt ihrer Hungerkampagne 2020.
24. Juni - Angesichts der sich verstärkenden Klimakrise ist eine engagierte Klimapolitik unabdingbar. Das betonen 85 konfessionelle Organisationen anlässlich des laufenden Klimavolksbegehrens in einem Offenen Brief an die Bundesregierung.
25. Juni - Der Vatikan überarbeitet die weltweit gültige Richtlinien für die Glaubensunterweisung. Das neue "Direktorium für die Katechese" ersetzt die bisher gültige Fassung von 1997.
29. Juni - Im Rahmen der Gesetzesbegutachtung begrüßt das Generalsekretariat der Österreichischen Bischofskonferenz "ausdrücklich die Einführung eines Pflichtgegenstandes Ethik für alle Schülerinnen und Schüler, die keinen konfessionellen Religionsunterricht besuchen".
29. Juni - In Lateinamerika wird eine neue länderübergreifende Kirchenkonferenz für das Amazonasgebiet gegründet. Neben den Kardinälen Claudio Hummes (Brasilien) und Pedro Barreto (Peru) sind auch vier Kardinäle aus Rom unter den Teilnehmern.