Neuer Verein "Handwerk Christlicher Orient" übernimmt traditionelle Weihnachtsaktion "Licht für Bethlehem" - Verkauf von Olivenholz-Arbeiten sichert Handwerkern im Heiligen Land Einkommen und ermöglicht Sozialprojekte der Caritas-Jerusalem
Linz/Jerusalem, 04.12.2020 (KAP) 20 Mal hat das Linzer Hilfswerk "Initiative Christlicher Orient" (ICO) die traditionelle Weihnachtsaktion "Licht für Bethlehem" durchgeführt. Durch den Verkauf von Olivenholz-Arbeiten von Handwerkern aus Bethlehem in Österreich erhalten zum einen die Handwerker selbst ein regelmäßiges Einkommen, zum anderen wird mit dem Reinerlös die Caritas Jerusalem unterstützt. Nun wurde die Aktion auf neue Beine gestellt. Anfang 2020 wurde der Verein "Handwerk Christlicher Orient" (HCO) gegründet, der die bisherigen Aktivitäten weiterführt bzw. noch ausbauen will.
Rund um Bethlehem sind seit dem 19. Jahrhundert zahlreiche christliche Familien mit der Produktion von Olivenholz-Arbeiten beschäftigt und stellen Krippen, Krippenfiguren, Kreuze, Christbaumanhänger, Tiere des Heiligen Landes oder Rosenkränze her. Nahe der Geburtskirche in Bethlehem kann man auch in einer Reihe von Werkstätten zusehen, wie die einzelnen Stücke entstehen.
Aufgrund der politischen Situation konnten die Handwerker schon in den vergangenen Jahren ihre Produkte aber nur beschränkt verkaufen. Heuer sei ihre Situation aufgrund der Covid-Pandemie und dem völligen Ausbleiben der Touristen und Pilger nochmals dramatischer, so HCO-Obmann Thiemo Pree gegenüber Kathpress. Umso wichtiger sei es, dass die HCO den Betrieben einen fixen Warenbestand abkauft und somit zumindest einigen Familien ein gesichertes Einkommen schaffen kann.
Man gebe den Christen vor Ort damit auch ein Stück Menschenwürde zurück und ermögliche es ihnen, mit eigenen Talenten und Arbeit auf eigenen Beinen zu stehen, so Pree über die Aktion, die heuer unter dem Motto "Hoffnung pflanzen - Hilfe schenken" steht.
Sowohl Hoffnung als auch Hilfe sind tatsächlich dringend nötig, wie Sr. Bridget Tighe, Direktorin der Caritas Jerusalem, kürzlich in einer Nachricht an die Verantwortlichen der HCO schrieb. Abertausende Palästinenser, die sich als Tagelöhner oder in prekären Arbeitsverhältnissen in Israel oder Palästina verdingten, hätten schon Anfang März - bedingt durch den Corona-Lockdown - mit einem Schlag ihre Arbeit verloren, berichtete Sr. Tighe. Und Besserung sei nicht in Sicht. Ein soziales Netz gibt es in Palästina nicht. Die soziale und humanitäre Krise werde von Tag zu Tag schlimmer. - "Hier wollen und müssen wir im Rahmen unserer Möglichkeiten helfen", so HCO-Obmann Pree.
Hilfe für Kinder und Alte
Der von der HCO erzielte Reinerlös geht an die "Initiative Christlicher Orient", die damit das Caritas-Sozialzentrum in Jerusalem und das Caritas-Tageszentrum für bedürftige alte Menschen in Ramallah im Westjordanland unterstützt. Das Sozialzentrum ist Anlaufstelle für Bedürftige in Ost-Jerusalem und dient u.a. auch als Drogenberatungsstelle. Es ist zudem auch ein beliebter Treffpunkt für Kinder und Jugendliche mit verschiedenen Freizeitaktivitäten gibt.
Das Caritas-Tageszentrum für bedürftige alte Menschen in Ramallah ist Anlaufstelle für bis zu 65 alleinstehende Frauen und Männer. Sie können im Zentrum den Tag verbringen und erhalten auch eine medizinische Basisversorgung. Alleinstehende ältere Personen sind in Palästina ein großes soziales Problem, da viele Familien auswandern und die Alten allein zurückbleiben.
Wurden die kunstvollen Olivenholz-Arbeiten in den vergangenen Jahren vor allem auf Weihnachtsmärkten und in Pfarren verkauft, ist dies heuer Corona-bedingt kaum bis gar nicht möglich. Deshalb setzt man vor allem auf den neuen Web-Shop (hco.einfach-bestellen.at), in dem sich inzwischen über das Weihnachtssortiment hinaus auch zahlreiche weitere Artikel finden. Bestellungen sind aber auch per Mail (bestellung@christlicher-orient.at) oder telefonisch (+43732773148) möglich.