Syrien: Kardinal Sandri besucht Linzer Hilfsprojekt in Aleppo
03.11.202112:16
Syrien/Österreich/Kirche/Soziales/ICO/Sandri
Präfekt der vatikanischen Ostkirchenkongregation auf Lokalaugenschein in neuer Suppenküche der Franziskaner, die von "Initiative Christlicher Orient" unterstützt wird - Täglich 800 warme Mahlzeiten für Christen und Muslime
Damaskus/Linz, 03.11.2021 (KAP) Kardinal Leonardo Sandri, Präfekt der vatikanischen Ostkirchenkongregation, hat im Rahmen seines aktuellen Syrien-Besuchs in Aleppo die neue Suppenküche der Franziskaner besucht. Der Orden, der in der nordsyrischen Metropole die katholische Pfarre führt, hat aufgrund der zunehmenden Hungersnot in der Stadt vor Kurzem dieses neue Hilfsprojekt gestartet. Maßgeblich unterstützt werden die Franziskaner dabei vom in Linz ansässigen Hilfswerk "Initiative Christlicher Orient"(ICO). Kardinal Sandri zeigte sich von dem Hilfsprojekt beeindruckt, teilte die ICO am Mittwoch in einer Aussendung mit. Begleitet wurde der Präfekt der Ostkirchenkongregationvon von Kardinal Mario Zenari, dem Apostolischen Nuntius in Syrien.
Die Einrichtung wurde am 6. September eröffnet. Bis 26. Oktober wurden bereits mehr als 25.000 warme Mahlzeiten ausgegeben. Derzeit würden rund 800 Personen mit einer täglichen warmen Mahlzeit versorgt. Dabei handle es sich um Christen verschiedenster Konfession aber auch zahlreiche Muslime. Ein Schwerpunkt liege auf der Hilfe für Menschen mit Behinderung.
Das ursprüngliche Ziel von täglich 1.000 warmen Mahlzeiten wird laut dem zuständigen Pfarrer und Franziskanerkustos P. Ibrahim Al-Sabbagh schon bald erreicht werden. Die Not sei freilich unglaublich groß in Aleppo. Deshalb seien weitere Spenden dringend erbeten, so die ICO.
Hilfe im Libanon
Wie die ICO weiter mitteilte, wurde dieser Tage auch im Libanon ein Hilfsprojekt erfolgreich beendet. In der Schule St. Vinzenz der Schwestern von Besançon in Baskinta wurden zahlreiche Renovierungs- und Modernisierungsmaßnahmen durchgeführt. Die feierliche Einweihung der neuen Räumlichkeiten nahm u.a. der österreichische Botschafter im Libanon, René Paul Amry, vor. Das Gesamtvolumen des Projekts betrug rund 57.000 Euro.
St. Vinzenz ist eine von mehreren Schulen der Barmherzigen Schwestern im Libanon. Die Einrichtung besteht aus einem Kinderhort, einem Kindergarten, Volks- und Komplementärschule sowie einer technischen Schule. Dazu kommt ein angeschlossenes Internat. Im aktuellen Schuljahr besuchen 385 Kinder die Schule, 47 davon leben unter der Woche im Internat.
Die wirtschaftliche, soziale und humanitäre Lage im Libanon sei nach wie vor katastrophal, so ICO-Projektkoordinator Stefan Maier in der Aussendung. Er hat dieser Tage den Libanon besucht. Es gebe so gut wie keinen Strom und auch kaum Treibstoff. Die medizinische Versorgung sei kollabiert, immer mehr Menschen seien auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen. In einer solchen Situation seien neben Nothilfe auch Projekte wie jene in St. Vinzenz umso notwendiger, um der Bevölkerung und vor allem den Kindern Zukunftsperspektiven zu ermöglichen.