Nordirakischer Bischof: Menschen brauchen dringend Heizöl
23.11.202112:38
Irak/Syrien/Österreich/Kirche/Soziales/ICO
Chaldäischer Bischof Felix Dawood Al-Shabi berichtet von großer Not - Winternothilfe der "Initiativer Christlicher Orient" angelaufen
Erbil/Linz, 23.11.2021 (KAP) Mit einem dringlichen Hilfsappell hat sich der chaldäische Bischof der nordirakischen Diözese Zakho, Felix Dawood Al-Shabi, an den Westen gewandt. Der Winter stehe bevor und viele Menschen wüssten nicht, wie sie über die kalte Jahreszeit kommen werden. Zahlreiche verarmte Familien benötigten dringend Kerosin zum Heizen, so der Bischof in einem Schreiben an das Linzer Hilfswerk Initiativer Christlicher Orient (ICO). Die Ölpreise seien in letzter Zeit dramatisch in die Höhe geschossen. Das mache es für die Armen noch unmöglicher, ihre Häuser und Wohnungen warm zu halten.
Der Bischof der Diözese Zakho möchte aufgrund der dramatischen Situation rund 480 arme Familien - christliche und muslimische - mit Heizöl versorgen. Jede Familie soll 75 Liter bekommen, was zwar nicht für den ganzen Winter reicht, aber eine unbedingt notwendige Hilfe für die Menschen darstellt, wie er betonte.
Die Diözese Zakho ist eine der Schwerpunktregionen der derzeit anlaufenden ICO-Winternothilfe. Unter dem Motto "3W" versucht das Hilfswerk im Nordirak, in Syrien und im Libanon Menschen in Not zu unterstützen: mit warmer Bekleidung, warmen Unterkünften und warmen Mahlzeiten. "In unseren Projektländern sollen wieder möglichst viele Kinder warme Wintersachen und Winterschuhe erhalten", so ICO-Generalsekretärin Romana Kugler in einer Aussendung am Dienstag. Und für warme Unterkünfte benötigt es den Ankauf von Heizöl. Der Winter könne in den Bergen Kurdistans bitterkalt sein. Dazu komme, dass die wenigsten Behausungen ausreichend gedämmt sind. Entsprechendes Dämmmaterial sei weder vorhanden noch könnten sich die Menschen dieses leisten, so Kugler. Auch die Stromversorgung sei nicht gewährleistet.
Durch die Unterstützung zahlreicher Sozial- und Suppenküchen sowie mit Lebensmittelpaketen will die ICO zudem den vielfach schon grassierenden Hunger in der Region bekämpfen, so Kugler: "Viele Familien wissen nicht mehr, wie sie ihre Kinder satt bekommen sollen."
Ein Hilfsprojekt, das von der ICO unterstützt wird, ist die Suppenküche der Franziskaner in der nordsyrischen Stadt Aleppo. Aktuell werden dort laut dem HIlfswerk bereits täglich tausend Mahlzeiten für die Ärmsten der Armen zubereitet. Zu den Begünstigten gehören auch knapp 200 Personen mit Behinderung sowie zahlreiche Patienten eines Krankenhauses, in dem keine Mittel mehr für die Versorgung mit Nahrungsmitteln vorhanden sind. Neben Christen werden auch 200 Muslime mit warmen Mahlzeiten versorgt. (Infos: www.christlicher-orient.at)