Arsenios (Kardamakis) vor Besuch von Papst Franziskus in Griechenland und Zypern: "Viele Menschen und Kirchenvertreter freuen sich über diesen freundschaftlichen Besuch"
Wien, 26.11.2021 (KAP) Mit Zypern und Griechenland besucht Papst Franziskus von 2. bis 6. Dezember zwei zutiefst orthodox geprägte Länder. Der Wiener griechisch-orthodoxe Metropolit Arsenios (Kardamakis) hofft, dass der Besuch des katholischen Kirchenoberhaupts zumindest ein kleiner Baustein einer weiteren Annäherung von Orthodoxer und Katholischer Kirche sein wird, wie er gegenüber der Nachrichtenagentur Kathpress sagte: "Viele Menschen und Kirchenvertreter freuen sich über diesen freundschaftlichen Besuch." Die persönlichen Begegnungen seien außerordentlich wichtig, damit die Kirchen einander näher kommen.
Der Metropolit verwies in diesem Zusammenhang auch an die Zypernreise von Papst Benedikt XVI. (2005-2013) im Juni 2010. Es war dies der erste Besuch eines Papstes in Zypern in der Neuzeit. Benedikt XVI. sei herzlich vom orthodoxen Erzbischof von Zypern Chrysostomos II. empfangen worden, so Arsenios. Nach zuvor internen Turbulenzen hießen schließlich auch alle anderen orthodoxen Bischöfe des Landes den Papst in einer Erklärung willkommen.
Darauf angesprochen, dass die ökumenische Offenheit in der Orthodoxen Kirche Griechenlands und Zyperns noch Luft nach oben habe, meinte der Wiener Metropolit, dass sich die ökumenische Einstellung in den vergangenen Jahren deutlich verbessert habe. Nicht zuletzt sei dafür auch die Diaspora mit verantwortlich.
Kardamakis begeht dieser Tage sein Zehn-Jahres-Amtsjubiläum als Metropolit von Austria. Die Zahl der griechisch-orthodoxen Gläubigen in Österreich schätzt er auf rund 30.000. Griechisch-orthodoxe Kirchengemeinden bzw. Pfarren gibt es in Wien, Linz, Salzburg, Innsbruck, Kufstein, Klagenfurt, Bregenz, Graz, Leoben und Mödling. Nur in Wien und Leoben verfügt die Griechisch-orthodoxe Kirche über eigene Gotteshäuser, wobei die Kirche in Leoben auch von der Katholischen Kirche übergeben wurde. In allen anderen Städten sei man in katholischen Kirchen zu Gast.
Der Metropolit Arsenios hob im Kathpress-Gespräch diese Gastfreundschaft und das gute ökumenische Klima in Österreich hervor. Auch er selbst sei sehr herzlich in Österreich willkommen geheißen worden. Von dieser Gastfreundschaft und den guten ökumenischen Beziehungen würden die hiesigen griechischen Gläubigen auch in ihren Herkunftsländern berichten. Und das wiederum habe dann auch Auswirkungen auf die ökumenischen Einstellungen in Griechenland, wiewohl dieser Prozess ein langsamer sei, so der Metropolit.
Kathpress-Themenpaket zur Papstreise nach Zypern und Griechenland abrufbar unter www.kathpress.at/papstreise