Der 24. Dezember ist heuer ein Samstag - Zu Weihnachten feiern die christlichen Kirchen die Geburt Jesu und damit die Menschwerdung Gottes
Wien, 15.12.2022 (KAP) Der Weihnachtsabend am 24. Dezember fällt 2022 auf einen Samstag. Was wird zu Weihnachten überhaupt gefeiert? Wieso fällt das Fest auf den 24. Dezember? Welche biblischen Grundlagen stehen dahinter? Diese und andere Fragen beantwortet "Kathpress" im Vorfeld der Festzeit.
Was wird zu Weihnachten gefeiert?
Weihnachten ist das Fest der Geburt Christi. Eigentlicher Feiertag ist der 25. Dezember, der Christtag, dessen Feierlichkeit allerdings am Vorabend beginnen. Der Geburtstag von Jesus ist aber unbekannt. In alten Aufzeichnungen ist vom 20. Mai zu lesen, andere wiederum sprechen vom 6. Jänner. Der 25. Dezember als Tag, an dem wir heute Weihnachten feiern, wurde von römischen Kopisten Furius Dionysius Filocalus im Jahr 354 festgelegt. Dieser Tag war lange Zeit der Feiertag der als Götter verehrten römischen Kaiser.
Warum feiern Christen gerade am 24./25. Dezember Weihnachten?
Die Frage, warum ausgerechnet der 25. Dezember als Weihnachtsdatum gewählt wurde, löst unter Fachleuten Diskussionen aus. Einige Historiker gehen davon aus, die Kirche habe den Termin bewusst gewählt, um das von den römischen Kaisern 274 eingeführte heidnische "Geburtsfest des unbesiegbaren Sonnengottes" ("Sol Invictus") neu zu deuten. Dabei wurde zunächst gleichzeitig das Fest der Anbetung der Weisen begangen, das später auf den 6. Jänner verlegt wurde. Eine zweite Theorie meint, dass christliche Theologen schon im 3. Jahrhundert den im Evangelium nicht genannten Geburtstag Christi am 25. Dezember berechneten, weil man nach der Tradition vom 25. März als Tag seiner Empfängnis ausging.
Wie viele Christen feiern weltweit Weihnachte?
Rund 2,4 Milliarden Christen weltweit feiern am 24./25. Dezember und am 6./7. Jänner (Ostkirchen) das Fest der Geburt Christi und damit nach ihrem Verständnis die Menschwerdung Gottes. An die 1,3 Milliarden Katholiken sowie Anglikaner, Protestanten und einige Orthodoxe sind am 24. Dezember in dieser Feier vereint. Russen, Serben, Kopten, Äthiopier und Armenier feiern hingegen nach dem Julianischen Kalender erst am 6. Jänner.
Welche Bräuche gibt es zu Weihnachten?
Nicht wegzudenken ist der Christbaum. In Mitteleuropa wird er in der Kirche und in Wohnungen sowie auf großen Plätzen in den Ortschaften aufgestellt und mit Lichterketten, Kerzen, Glaskugeln, Lametta, Engel- oder anderen Figuren geschmückt. Der geschmückte Christbaum ist heute zentrales Element der familiären Weihnachtsfeier. Ein weiteres Brauchtum ist die Tradition des Krippenspiels, das die Weihnachtsgeschichte anschaulich nachgestaltet. Die Geschichte der Weihnachtskrippe begann im 13. Jahrhundert. Der Heilige Franz von Assisi hatte 1223 in Greccio als erster die Idee, zum Weihnachtsfest die Geburt Christi im Stall von Bethlehem als "lebendes Bild" mit lebendigen Personen und Tieren nachzustellen.
Was ist die biblische Grundlage von Weihnachten?
Jesu Geburt wird von der Forschung nicht ernsthaft bestritten und in zwei Evangelien erzählt: Matthäus und Lukas stellen ihrem Evangelium jeweils unabhängig voneinander Kindheitsgeschichten Jesu voran.
Die Stadt Bethlehem wird als Geburtsstadt Jesu angegeben. Wie sieht es heute dort aus?
Das rund zehn Kilometer südlich von Jerusalem gelegene Bethlehem ist seit 1996 Teil der autonomen Palästinensergebiete. Die knapp 30.000 Einwohner zählende Stadt ist laut den biblischen Berichten der Geburtsort Jesu. Im Zusammenhang mit der Volkszählung unter dem römischen Kaiser Augustus heißt es beim Evangelisten Lukas: "So zog auch Josef von der Stadt Nazaret in Galiläa hinauf nach Judäa in die Stadt Davids, die Betlehem heißt; denn er war aus dem Haus und Geschlecht Davids."
In der katholischen Volksfrömmigkeit haben Reliquien eine wichtigen Stellenwert. Nicht verwunderlich ist daher, dass im Laufe der Geschichte zahlreiche Gegenstände verehrt wurden, die mit der Weihnachtsgeschichte assoziiert werden
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Das kirchliche Fest der Geburt Christi wird seit dem 4. Jahrhundert gefeiert - Franz von Assisi "erfand" 1223 die Weihnachtskrippe - Erster Wiener Christbaum stand 1814 im Salon von Baronin Fanny Arnstein