Christen verschiedener Konfessionen beten um Einheit
09.01.202313:19
Österreich/Ökumene/Kirche/Gebetswoche/Rassismus
Ab 18. Jänner "Gebetswoche für die Einheit der Christen" - Zentraler Gottesdienst des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich am Sonntag, 22. Jänner, wird auf ORF2 und im ZDF übertragen
Wien, 09.01.2023 (KAP) Vom 18. bis 25. Jänner wird auch in Österreich die internationale "Gebetswoche für die Einheit der Christen" begangen. Während dieser Ökumene-Woche kommen Christen aus unterschiedlichen Konfessionen zusammen, um gemeinsam für die Einheit der Christenheit zu beten. Heuer steht dabei thematisch der gemeinsame weltweite Einsatz gegen Rassismus im Mittelpunkt. Das Motto der Gebetswoche 2023 ist an das biblische Buch Jesaja angelehnt: "Tut Gutes! Sucht das Recht!"
Der traditionelle zentrale Gottesdienst des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) zur Gebetswoche findet heuer am Sonntag, 22. Jänner, um 9.30 Uhr in der katholische Kirche St. Franziskus in Wels statt. Der Gottesdienst wird live in ORF2 und im ZDF übertragen.
Mit der Gemeinde in Wels und der internationalen TV-Gemeinde feiern u.a. der armenisch-apostolische Bischof und ÖRKÖ-Vorsitzende Tiran Petrosyan, Bischof Manfred Scheuer, die evangelische Oberkirchenrätin Ingrid Bachler, Angelika Gumpenberger-Eckerstorfer, Leitende Seelsorgerin der Pfarre St. Franziskus, der emeritierte altkatholische Bischof Johannes Okoro, Doreen Ighama, Kirchenvorständin der Evangelisch-methodistischen Kirche in Österreich, sowie ein Vertreter der serbisch-orthodoxen Kirchengemeinde in Wels.
Sünde des Rassismus
Jedes Jahr werden Kirchenvertreter in einer anderen Region der Welt gebeten, die Materialien für die Gebetswoche zu erarbeiten. Die Vorbereitungsgruppe für die Gebetswoche 2023 kommt aus den USA, konkret aus Minnesota. Aufgrund eigener leidvoller Erfahrungen hat die Vorbereitungsgruppe in der Gebetswoche das Thema Rassismus in den Vordergrund gestellt.
In Minnesota gibt es seit vielen Jahren Rassenunterschiede, die zu den schlimmsten in den USA gehören. Auch in jüngerer Zeit war Minnesota ein Epizentrum von Rassenunruhen. Als im März 2020 der junge Afroamerikaner George Floyd von einem Polizisten ermordet wurde, gingen auf der ganzen Welt Menschen auf die Straße, um gegen die Ungerechtigkeit zu protestieren, deren Zeugen sie an ihren Fernsehbildschirmen geworden waren. Der unmittelbar nach dem Angriff entlassen Polizist Derek Chauvin war der erste Polizist in der modernen Geschichte, der wegen Mordes an einem Schwarzen in Minnesota verurteilt wurde.
Wie es in einer Aussendung des Weltkirchenrates heißt, habe die Geschichte der Misshandlung von Gemeinschaften nichtweißer Menschen auch anhaltende Ungerechtigkeiten und tiefe Gräben zwischen Gemeinschaften zur Folge. Daher seien Rassenprobleme in der Geschichte der Kirchen in den Vereinigten Staaten auch eine der Hauptursachen von Spaltungen zwischen den Kirchen.
Die Sünde des Rassismus zeige sich in Vorstellungen oder Praktiken, die eine "Rasse" von einer anderen unterscheiden und ihr überordnen. Der Prophet Jesaja aber lehre, dass Gott Recht und Gerechtigkeit zu jeder Zeit und in allen Bereichen des Lebens verlangt. "Gerechtigkeit, Recht und Einheit entspringen Gottes tiefer Liebe zu jedem von uns; sie sind im Wesen Gottes selbst verwurzelt und sollen nach Gottes Willen auch unseren Umgang miteinander bestimmen", so die Kirchenvertreter aus Minnesota. Gottes Verheißung, eine neue Menschheit "aus allen Nationen und Stämmen, Völkern und Sprachen" zu schaffen, rufe zu Frieden und Einheit auf.
Österreichweite Gottesdienste
Nicht nur in Wien, sondern in allen Diözesen finden in der Gebetswoche ökumenische Gottesdienste statt. Das Forum der christlichen Kirchen in Oberösterreich lädt beispielsweise am Mittwoch, 25. Jänner, um 18.30 Uhr zu einem Gottesdienst in die Serbisch-orthodoxe Kirche (Posthofstraße 41). Dem Forum gehören die Altkatholische Kirche, die Baptisten, die Evangelische Kirche A.B. und die Evangelische Kirche H.B., die Evangelisch-methodistische Kirche, die Koptisch-orthodoxe Kirche, Römisch-Katholische Kirche, Rumänisch-orthodoxe Kirche und Serbisch-orthodoxe Kirche an.
In Wien lädt Kardinal Christoph Schönborn am 25. März wieder zum traditionellen Ökumenischen Empfang ins Erzbischöfliche Palais. (Teilnahme nur mit persönlicher Einladung.) Dem Empfang vorangestellt ist ein ökumenischer Gottesdienst um 17 Uhr in der evangelisch-lutherischen Stadtkirche (Dorotheergasse 18).
Schon am Freitag, 13. Jänner, lädt der Salzburger Erzbischof Franz Lackner zum traditionellen Ökumenischen Empfang (Kapitelplatz 3, 18 Uhr). Dabei wird die evangelische Theologin Eva Harasta über die jüngste Vollversammlung des Weltkirchenrates im vergangenen September in Karlsruhe berichten.
Am Donnerstag, 19. Jänner, findet um 18 Uhr in der rumänisch-orthodoxen Kirche in Salzburg (Robinigstraße 48) eine ökumenische byzantinische Vesper statt. Gestaltet wird sie gemeinsam von der Ukrainisch Griechisch-katholischen Kirche und der Rumänisch-orthodoxen Kirche.
Am Freitag, 20. Jänner gibt es um 18 Uhr in der Kirche St. Markus (Franz-Josefs-Kai 21) ein ökumenisches Abendgebet mit Gesängen aus Taizé und den Ostkirchen. Am Sonntag, 22. Jänner, laden die orthodoxen Gemeinden in Salzburg zur feierlichen "Segnung der Salzach" am Elisabethkai (14.30 Uhr).
Am Montag, 23. Jänner, findet schließlich um 18 Uhr der Ökumenische Stadtgottesdienst zur Gebetswoche statt, an dem Vertreterinnen und Vertreter aller in Salzburg beheimateten Kirchen teilnehmen. Ort ist die Evangelische Christuskirche (Schwarzstraße 25).
In Innsbruck lädt der Ökumenische Arbeitskreis in Tirol gemeinsam mit der Unipfarre Innsbruck am Dienstag, 24. Jänner, zu einem ökumenischen Gottesdienst in die Johanneskirche am Innrain (19 Uhr) ein. (Weitere ökumenische Gottesdienste in Tirol in der Gebetswoche: www.oekumene-tirol.at/veranstaltungen/)
(Kathpress-Themenpaket zum kirchlichen "Tag des Judentums" (17. Jänner) und der internationalen "Gebetswoche für die Einheit der Christen" (18.-25. Jänner) unter www.kathpress.at/oekumeneundjudentum)