Auszeichnungen an Professoren Walter Kirchschläger und Johannes Huber sowie ehemalige Schulamtsleiterin Christine Mann verliehen
Wien, 12.05.2023 (KAP) Besondere Ehrungen an der Universität Wien: Die Katholisch-Theologische Fakultät der Universität Wien hat drei verdienten Theologinnen und Theologen Goldene Doktordiplome verliehen. Der emeritierte Professor für Exegese, Walter Kirchschläger, der emeritierte Mediziner und Theologe Johannes Huber sowie die ehemalige Leiterin des Schulamts der Erzdiözese Wien, Christine Mann, haben die Auszeichnung am Donnerstag im Rahmen eines Festaktes an der Universität Wien erhalten. Sie alle haben vor 50 Jahren ihre Doktorarbeiten im Fach Katholische Theologie abgeschlossen und in weiterer Folge einflussreiche Karrieren an der Universität, in der Medizin und im Bereich kirchlicher Bildungsarbeit begonnen.
Die Vizerektorin der Universität Wien, Christa Schnabl, unterstrich die Bedeutung persönlicher akademischer Lebenszeugnisse, für die die drei Geehrten stünden. Es ehre die Universität als ganze, wenn Menschen nicht nur mit ihren wissenschaftlichen Publikationen, sondern mit ihrem Lebenszeugnis zu Vorbildern würden.
Walter Kirchschläger dankte im Namen der Jubilare für die Auszeichnung und betonte dabei den enormen Wandel, den die Theologie in den vergangenen 50 Jahren erlebt habe. Sie selbst hätten schließlich unmittelbar nach dem Konzil studiert und erlebt, wie die Theologie - auch teils in deutlicher Abgrenzung vom Lehramt - eine neue Blüte erfuhr und zur "gefährlichen Wissenschaft" (Kardinal König) wurde, die den Dialog mit den Wissenschaften und Künsten aufnahm. So habe sich eine dialogische wie kritische Theologie emanzipiert, die damit laut Kirchschläger zugleich eine "Pionierfunktion" übernahm im Dialog zwischen Kirche bzw. Glaube und Welt.
An den Geehrten und ihrem akademischen wie kirchlichen Wirken sei insofern ablesbar, "dass Theologie immer nur dann adäquat und gut ist, wenn sie im Gespräch mit den Wissenschaften bleibt und sich von deren Wissensstand herausfordern lässt", betonte der Leiter der Doktoratsstudienprogramme, Prof. Gunter Prüller-Jagenteufel, im Gespräch mit Kathpress.
Schließlich habe sich Walter Kirchschläger als Rektor und Dekan der theologischen Fakultät Luzern und als Exeget hohe Verdienste erworben; Johannes Huber habe u.a. als Abteilungsleiter im Wiener AKH bereits vor über 20 Jahren die erste und einzige Ambulanz für transsexuelle und Transgender-Menschen in Österreich gegründet und Christine Mann gelte europaweit als eine ausgewiesene Expertin im Bereich der religiösen Bildung und des interreligiösen bzw. ökumenischen Dialogs, führte Prüller-Jagenteufel aus.