Papst ruft zu weltweitem Rosenkranz-Gebet für Frieden auf
09.10.202411:01
Vatikan/Papst/Krieg/Kirche/Theologie/Ökumene
Franziskus betont bei Generalaudienz die Friedenssehnsucht der Völker, "die den Wahnsinn des Krieges erleben" - Papst: Einheit der konfessionell gespaltenen Christenheit keine Verhandlungssache
Vatikanstadt, 09.10.2024 (KAP) Angesichts der anhaltenden Kriege in der Welt hat Papst Franziskus alle Katholiken aufgerufen, für den Frieden den Rosenkranz zu beten. Das etwa tausend Jahre alte meditative Mariengebet wird in der katholischen Kirche traditionell im Monat Oktober gepflegt. "Vertrauen wir Maria die Leiden und die Friedenssehnsucht der Völker an, die den Wahnsinn des Krieges erleben", sagte der Papst am Mittwoch bei der Generalaudienz auf dem Petersplatz in Rom. Ausdrücklich nannte er die Kriege in der Ukraine, in Palästina und Israel, in Myanmar und im Sudan.
Im theologischen Teil seiner Ansprache befasste sich der Papst mit dem Wirken des Heiligen Geistes in der Kirche und bei der Suche nach einer Einheit der konfessionell gespaltenen Christenheit. Der Geist wirke heute "meist diskret und unter Beachtung der Zeiträume und der Meinungsverschiedenheiten der Menschen", so Franziskus. Der Geist handle "vermittelt durch Personen und Institutionen, durch Gebet und Auseinandersetzung. Man könnte heute sagen: Er wirkt auf synodale Weise."
Die Einheit der Kirche bewirke der Geist "nicht von außen, indem er den Christen befiehlt, eins zu sein". Vielmehr sei er selbst das Band der Einheit. "Die Einheit der Kirche ist eine Einheit zwischen Personen und wird nicht am Verhandlungstisch erreicht, sondern im Leben."
Jeder wolle, dass es Einheit gebe, aber immer gemäß dem eigenen Standpunkt. So komme man der Einheit nicht näher, betonte Franziskus. Die Einheit im Geist sei nur zu verwirklichen, wenn man Gott und nicht sich selbst in den Mittelpunkt stelle. Für die Einheit unter den Christen bedeute dies: "Sie wird nicht verwirklicht, indem wir abwarten, bis die anderen sich dahin bewegen, wo wir sind, sondern indem wir uns gemeinsam auf Christus zu bewegen."