Am Rande der Weltsynode im Vatikan wird immer wieder auch Kirchenpolitik gemacht - Ex-Glaubenspräfekt Kardinal Müller krankheitsbedingt noch nicht bei Synode
Vatikanstadt, 10.10.2024 (KAP) Papst Franziskus hat am Donnerstag drei ausgewählte US-Kardinäle in Audienz empfangen. Das teilte das vatikanische Presseamt ohne weitere Angaben über Gründe und Inhalte des Treffens mit. In der überwiegend konservativen US-Bischofskonferenz zählen Joseph William Tobin von Newark, Blase Joseph Cupich von Chicago und Robert Walter McElroy von San Diego zu den Vertretern der Linie des Papstes.
Alle drei Kardinäle nehmen derzeit auch an den Beratungen über die Zukunft der katholischen Kirche im Vatikan teil. Cupich und McElroy ernannte der Papst persönlich zu Synodenmitgliedern, Tobin ist als Mitglied des Synodenrats dabei an. Im US-Episkopat hat die vom Papst einberufene Weltsynode für mehr Teilhabe aller Katholiken viele Kritiker.
Der konservativere Erzbischof von New York, Kardinal Timothy Dolan, nimmt diesmal nicht an der Synodenversammlung im Vatikan teil. Die von der US-Bischofskonferenz gewählten Vertreter bei der Weltsynode, unter ihnen der Konferenz-Vorsitzende Timothy Broglio, waren bei dem Treffen mit dem Papst ebenfalls nicht dabei.
Müller krankheitshalber nicht dabei
Geklärt hat sich unterdessen die auffällige Abwesenheit des prominenten deutschen Kurienkardinals Gerhard Ludwig Müller bei der derzeit im Vatikan tagenden Weltsynode zu mehr Teilhabe in der katholischen Kirche. Der frühere Glaubenspräfekt, der immer wieder auch mit papstkritischen Worten für Schlagzeilen sorgt, sagte dem "Nederlands Dagblad" am Donnerstag, er könne aufgrund eines Bandscheibenvorfalls noch nicht dabei sein. Es handle sich um eine vorläufige Diagnose, so Müller weiter.
Dennoch hoffe er, bald an den Beratungen über die Zukunft der katholischen Kirche teilnehmen zu können. "Ich warte auf grünes Licht vom Arzt", so der Kardinal.