Vier Wochen lang haben im Vatikan rund 360 Bischöfe, Priester und Laien über Zukunft der katholischen Kirche beraten - Letzte Sitzung und Abstimmung am Samstag - Kardinal Schönborn zur Synode: Kirche geht "Richtung Süden"
Vatikanstadt, 26.10.2024 (KAP) Mit Gebeten und geistlichen Gesängen begann am Samstag der letzte Sitzungstag der Weltsynode im Vatikan. Die rund 360 Teilnehmer, darunter auch erstmals Frauen, dankten in Anwesenheit von Papst Franziskus für die vierwöchige Synodenerfahrung und beteten um ein gelungenes Abschlussdokument. Im Verlauf des Tages sollte ein Entwurf des finalen Textes vorgelesen und anschließend Punkt für Punkt abgestimmt werden. Nur die Abschnitte, denen mehr als zwei Drittel der Synodenteilnehmer zustimmen, gelten als Beschluss. Der beschlossene Text wird Papst Franziskus zur Entscheidung vorgelegt, der in der Regel ein nachsynodales Schreiben an die gesamte katholische Kirche verfasst.
Die vierwöchige Synode, die sich in zwei Etappen über das Jahr verteilte, widmete sich grundlegenden Fragen zur Zukunft der Kirche. In einer ersten Runde trafen sich die Synodenteilnehmer bereits im Oktober 2023, gefolgt von einer zweiten Etappe, die am 2. Oktober 2024 mit einem Gottesdienst auf dem Petersplatz eröffnet wurde. In den Beratungen standen Themen wie die Dezentralisierung der Kirche, der Zugang von Frauen zu Weiheämtern und der Umgang mit sexuellen Minderheiten im Vordergrund. Im Kern der Synode ging es jedoch um die Einführung einer neuen Kultur des gemeinschaftlichen Beratens und Entscheidens in der hierarchisch strukturierten katholischen Kirche.