Bischof Marketz zu Allerheiligen: "Wiedersehen mit den Verstorbenen"
01.11.202414:10
Österreich/Kirche/Glaube/Allerheiligen/Marketz
Kärntner Bischof bei Besuch des neuen Urnenfriedhofs beim Klagenfurter Dom: Gott ist die Liebe
Klagenfurt, 01.11.2024 (KAP) In der Innenstadt von Klagenfurt gibt es direkt beim Dom einen neuen Urnenfriedhof. Der Kärntner Bischof Josef Marketz hat den Friedhof zu Allerheiligen besucht. "Wir dürfen daran glauben, dass wir uns wiedersehen. Gott ist die Liebe", so Marketz in einem ORF-Beitrag dazu am Freitag.
Dieser Ort habe einen speziellen Namen: "Paradies am Dom". Und das lasse einen schon nachdenklich werden, so Marketz: "Was ist das Paradies? Etwas, was wir ein Leben lang natürlich suchen. Hier ist diese Grenze, die eigentlich keine Grenze für uns ist. Nämlich diese Grenze zwischen diesem diesseitigen Leben, in diesem vergänglichen Leben. Und dann einer Hoffnung auf eine Zukunft, die mindestens so schön sein wird, aber dann auf ewig andauern wird", so Bischof Marketz.
Zur Bedeutung von Allerheiligen sagte der Bischof: "Wir glauben daran, dass es Menschen gibt, die Gott zu sich genommen hat in das Paradies, das ewig dauert. Und es gibt so viele Menschen, die uns begleitet haben, für die wir dankbar sind, aber auch Menschen, die uns eine Herausforderung waren, vielleicht, mit denen wir im Streit auseinandergegangen sind. Wir dürfen daran glauben, dass wir mit ihnen wieder zusammenkommen, dass wir uns wiedersehen. Aber dass das in einem Paradies sein wird, in einem Meer der Liebe."
Der Friedhof befindet sich im Hemmahof nördlich der Domkirche. Auf 600 Quadratmetern finden 800 voll kompostierbare Bio-Urnen in der Wiese des neu angelegten Gartens Platz. Das "Paradies am Dom" steht allen Menschen, unabhängig von Religionszugehörigkeit oder Herkunft offen. Die Dompfarre reagierte mit der Umsetzung des Projektes vor allem auch auf den Wandel in der Bestattungskultur. In Klagenfurt erfolgen bereits 72 Prozent der Bestattungen in Urnen.