40 Krankenhausseelsorgende reflektierten Wege der bestmöglichen menschlichen und spirituellen Begleitung von Kranken
Linz, 07.11.2024 (KAP) Die Ordensspitäler Österreichs luden dieser Tage zum "Tag der Seelsorge" ins Johannes-Schlößl der Pallottiner in Salzburg, wie die heimischen Ordensgemeinschaften am Donnerstag in einer Aussendung mitteilten. Br. Thomas Hessler, Prior des Europaklosters Gut Aich, reflektierte mit den rund 40 Teilnehmenden ihre Arbeit als Krankenhausseelsorgerinnen und -seelsorger. Es gelte, "das Heilsame und Heilige in Ordensspitälern ins Bewusstsein zu heben", so Hessler. Vor allem Ordensspitäler und ihre Seelsorgenden "haben da große Möglichkeiten".
Hessler arbeitete mit den Teilnehmenden anhand des Konzepts "Stopp - Look - Go", das seinen eigentlichen Ursprung in der Verkehrserziehung hat, allerdings von Br. David Steindl-Rast spirituell adaptiert wurde. "Stopp" stehe für das Innehalten. Auch eine Krankheit sei ein Stopp im Leben der betroffenen Menschen, so Hessler. Seelsorgende müssten in ihrer Kernkompetenz, dem Zweier-Gespräch, mit diesem Stopp der Menschen umgehen.
Beim "Look" geht es darum, in die Erfahrung der Erkrankung hineinzuspüren. In der Seelsorge gehe es darum, durch Gespräche, Reflexion und Therapie "den Boden, den heiligen Boden, darunter zu suchen", so Hessler, und zwar im Sinne der Grundbotschaft des Lebens "Es ist gut". Hessler: "Das ist eigentlich die Kernkompetenz der Seelsorge - diese Beschaulichkeit, diese Achtsamkeit, zu schauen, was gut ist, was trägt, was heilsam ist."
Im Blick auf den letzten Schritt, das "Go", beschäftigten sich die Krankenhausseelsorgenden mit dem Differenzieren von "Genesen" und "Heilen". Die ärztliche bzw. pflegerische Kunst sei es, dass Menschen von ihrer Krankheit genesen. Die seelsorgliche, therapeutische Kunst sei es, die Begleitung von Menschen hin zur Heilung, so Hessler: "Die Krankheit kann mich da hinführen, dass ich mehr Balance finde, dass ich mich besser abgrenzen kann, dass ich mutiger, selbstbewusster bin. Da kann Erkrankung im körperlichen und psychischen Sinn ein Weg der Erkenntnis sein, der mich zu diesem Go bringt."
Veranstaltete wurde der bereits vierte "Tag der Seelsorge" von der Arbeitsgemeinschaft der Ordensspitäler Österreichs veranstaltet. Die 23 Ordensspitäler Österreichs verfügen über 7.800 Betten und 22.500 Mitarbeitende. Über 200.000 Patientinnen und Patienten werden jährlich in den Ordenskrankenhäusern operiert. Bundesweit steht jedes fünfte Spitalsbett in einem Ordenskrankenhaus.