Caritasdirektoren Ziselsberger und Schwertner würdigen Solidarität der Menschen in Niederösterreich - Caritas sucht weitere Freiwillige für vielfältige Einsätze - NÖ-Freiwilligenmesse am Sonntag in St. Pölten
St. Pölten, 08.11.2024 (KAP) Die Caritas bedankt sich bei den vielen Freiwilligen, die im Rahmen der Hochwasserhilfe in Niederösterreich im Einsatz waren. Der St. Pöltner Caritasdirektor Hannes Ziselsberger und der Wiener Caritasdirektor Klaus Schwertner würdigten in einer gemeinsamen Aussendung am Freitag deren Arbeit. Unzählige Freiwillige hätten in den vergangenen Wochen an vielen Orten in Niederösterreich unermüdlich Schlamm geschaufelt, Keller geräumt, die Betroffenen in einer der Anlaufstellen beim Ausfüllen von Hilfsanträgen unterstützt und ihnen ein offenes Ohr geschenkt, so Schwertner und Ziselsberger.
Gemeinsam mit anderen Hilfsorganisationen sei die Caritas nach der Hochwasserkatastrophe rasch in den betroffenen Gebieten im Einsatz gewesen. In mehr als 35 Gemeinden habe man Hochwasserbüros eingerichtet. "Diese unmittelbare und konkrete Hilfe sei nur durch die vielen helfenden Hände möglich, die innerhalb kürzester Zeit tatkräftig angepackt haben und füreinand' da waren", betonte Schwertner.
Freiwillige würden einen unverzichtbaren Beitrag leisten, so Schwertner: "Nach der Jahrhundertflut standen tausende Menschen in Niederösterreich vor den Trümmern ihrer Existenz. Doch gerade diese Ausnahmesituation habe gezeigt: "Unser Land kann Krise! Und die Caritas kann Krise!" Freiwillige würden wesentlich dazu beitragen, "den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken, Einsamkeit zu reduzieren und die Lebensqualität in unserer unmittelbaren Umgebung nachhaltig zu fördern".
Ganz besonders wolle er auch jenen Freiwilligen danken, "die im Rahmen der Pfarrgemeinden bzw. der Pfarrcaritas aktiv waren und die Sprechstunden in zahlreichen Pfarrhöfen möglich gemacht haben", so der St. Pöltner Caritasdirektor Hannes Ziselsberger. Er selbst habe an einigen Sprechstunden für Hochwasseropfer teilgenommen, "und bin dankbar für die hohe Solidarität und Nächstenliebe, die ich dort erlebt habe".
In der Caritas-Aussendung wurde auch auf die Plattform "fuereinand.at" hingewiesen, auf der man sich als potenzieller Freiwilliger unkompliziert registrieren kann, um laufend über Einsätze informiert zu bleiben und gemeinsam Gutes zu bewirken. Gemeinsam mit 44.000 Menschen, die sich bei füreinand' als Freiwillige angemeldet haben, seien allein im September mehr als 115.000 freiwillige Einsatzstunden geleistet worden, teilte die Caritas mit.
Freiwillige für Lerncafes dringend gesucht
Aktuell sind rund 1.700 Freiwillige in Niederösterreich in Caritas Einrichtungen und Projekten aktiv - davon 750 Personen im Wein- und Industrieviertel, das zur Erzdiözese Wien gehört. Schwertner: "Die Einsatzbereiche sind so vielfältig, wie die Menschen, die wir begleiten. Derzeit suchen wir über 100 Freiwillige in über 15 Einrichtungen und Projekten: Hospizbegleitung, Kulturbuddys für Menschen mit Behinderung, Freizeitbegleitung für ältere Menschen, sowie helfende Hände in unseren carlas und Lebensmittelausgabestellen."
Am dringendsten auf der Suche nach Freiwilligen seien derzeit aber die Caritas-Lerncafes: Um die Bildungschancen von Kindern und Jugendlichen zu unterstützen, bietet die Caritas in acht Lerncafés in Niederösterreich kostenlose Lernhilfe an; betreut von Freiwilligen. Neben konkreter Hilfestellung bei den Aufgaben geht es vor allem darum, den Kindern Freude am Lernen zu vermitteln.
6. NÖ-Freiwilligenmesse
Am kommenden Sonntag (10. November) findet von 10 bis 17 Uhr im Landhaus St. Pölten die 6. "Freiwilligenmesse Niederösterreich" statt. Unter den mehr als 50 Anbietern präsentiert auch die Caritas ihre Angebote zur Freiwilligenarbeit. "Mit dieser Messe stellen wir traditionell das Ehrenamt in den Mittelpunkt und wollen die starke Kraft der Freiwilligen sichtbar machen, denn wir wissen, wie wichtig es ist, dass deren Arbeit wertgeschätzt wird", so die niederösterreichische Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner: "Unsere Ehrenamtlichen sind in vielen Bereichen unersetzbar geworden, sei es bei den Blaulichtorganisationen, in der Pflege, in der Senioren- und Jugendbetreuung, im Sport, aber auch in der Kultur und Bildung."
800.000 Menschen würden sich in Niederösterreich ehrenamtlich engagieren, davon 300.000 in den rund 20.000 Vereinen und eine halbe Million abseits der Vereine im informellen Freiwilligenwesen. Insgesamt würden so 270 Millionen Arbeitsstunden unentgeltlich geleistet, teilte das Land mit. Das entspreche einem Gegenwert von weit über vier Milliarden Euro. Die Messe solle noch mehr Menschen für Freiwilligenarbeit interessieren und motivieren.
Dankgottesdienst mit Bischof Schwarz
Der St. Pöltner Bischof Alois Schwarz steht am Sonntag um 9.05 Uhr einem Dankgottesdienst in der NÖ-Landhauskapelle vor, gleichsam der spirituelle Auftakt zur Freiwilligenmesse. Der Gottesdienst steht unter dem Motto "Ich bin dabei" und wird live auf ORF2 übertragen. Zeitversetzt wird die Messe von den österreichischen Regionalradios ab 10 Uhr übertragen.