P. Voith: Integration ausländischer Priester Gebot der Stunde
25.11.202415:09
Österreich/Kirche/Orden/Voith
Sprecher der "Konferenz der Ordens- und Bischofsvikare" im Kathpress-Interview über Zusammenarbeit von Orden und Diözesen: "Wir sitzen alle im gleichen Boot"
Wien, 25.11.2024 (KAP) Im Rahmen der Ordenstagungen (25. bis 28. November) im Wiener Kardinal König-Haus trafen am Montag die Bischofsvikare der heimischen Diözesen und die diözesanen Ordensreferenten zu ihrer traditionellen Jahrestagung zusammen. Dabei stand u.a. die Frage der ausländischen Priester und Ordensleute in Österreich im Zentrum der Beratungen, wie P. Lorenz Voith, Sprecher der "Konferenz der Ordens- und Bischofsvikare" und Bischofsvikar für die Orden in der Diözese Eisenstadt im Anschluss gegenüber Kathpress erläuterte.
Mehr als 20 Prozent der Priester bzw. Ordensleute kämen bereits aus anderen Ländern. Voith: "Wie kann hier Integration gelingen? Da sind beide Seiten gefordert. Auch die Kirche in Österreich hat eine Bringschuld, diesen Menschen mit Offenheit und Wertschätzung zu begegnen. Sie sind alles andere als Notnägel."
Die Bischofsvikare für die Orden sitzen gleichsam an der Nahtstelle zwischen Orden und Diözesen. In manchen Diözesen sei ihnen die Sorge um kleinere Ordensgemeinschaften anvertraut, die sich selbst nicht mehr erhalten können, in anderen gehe es etwa um die Begleitung von Zusammenlegungen einzelner Klöster oder ganzer Provinzen, so Voith. Nachsatz: "Sofern wir dafür angefragt werden." Schließlich seien die Orden autonom. Mit Blick auf das Zusammenspiel von Orden und Diözesen betonte er jedoch: "Wir sitzen alle im gleichen Boot. Wir müssen gemeinsam unterwegs sein."
Die Orden seien aus der Geschichte Österreichs nicht wegzudenken, so Voith weiter. Wenn Orden einzelne Werke nicht mehr weiterführen können, liege es an vielen engagierten Frauen und Männern, dies im Sinne der Spiritualität und des Charismas der Orden zu tun. Junge Ordensleute sollten zugleich ermutigt werden, auch gänzlich Neues zu wagen.
Vom 25. bis 28. November kommen im Wiener Kardinal-König-Haus die Verantwortlichen der heimischen Ordensgemeinschaften sowie Mitarbeitende ihrer Einrichtungen zu den traditionellen Ordenstagungen zusammen. Sie beraten u.a. über aktuelle Entwicklungen im Spitals- und Pflegewesen, im Bereich der Ordensschulen, der Kulturgüter und in den Missionsorden. Das viertägige Programm steht dieses Mal unter dem Generalmotto "Die Kunst des Möglichen".
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