Papst warnt vor hartem Winter in "gemarterter" Ukraine
27.11.202413:06
Vatikan/Ukraine/Israel/Palästina/Papst/Krieg
Franziskus äußert sich bei Generalaudienz besorgt über Schicksal der vom Krieg gepeinigten Bevölkerung - Kirchenoberhaupt ruft auch erneut zum Gebet für Frieden im Heiligen Land auf
Vatikanstadt, 27.11.2024 (KAP) Papst Franziskus hat angesichts des anhaltenden Krieges in der "gemarterten" Ukraine vor einem schlimmen Winter für die Bevölkerung gewarnt. "Das Volk leidet so sehr", sagte er am Mittwoch bei der Generalaudienz auf dem Petersplatz in Rom. Viele Menschen seien gezwungen, den eisigen Temperaturen ohne Heizung und ohne Strom zu trotzen. Das katholische Kirchenoberhaupt rief die Gläubigen auf, für die Leidtragenden in der Ukraine zu beten.
Franziskus erinnerte zuletzt immer wieder an das Schicksal der Menschen in dem kriegsgebeutelten Land, das unablässigen russischen Angriffen ausgesetzt ist. Zudem engagiert sich der Vatikan erfolgreich beim Gefangenenaustausch sowie in der humanitären Hilfe. Erst kürzlich war der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj im Vatikan zu Gast, um über Wege zur Beendigung des Krieges zu beraten.
Der Papst betete bei der Generalaudienz auch um Frieden im Heiligen Land. Die Mittwochfrüh in Kraft getretene Waffenruhe zwischen Israel und der libanesischen Hisbollah-Miliz erwähnte er nicht. "Palästina, Israel - Möge es Frieden geben! Die Menschen leiden so sehr. Lasst uns alle gemeinsam für den Frieden beten", sagte Franziskus.
"Arroganz der Angreifer"
Erst zu Wochenbeginn hatte der Papst im Rahmen einer Audienz für Vertreter aus Argentinien und Chile, die anlässlich des 40. Jahrestages des Friedens- und Freundschaftsvertrages zwischen den beiden Ländern nach Rom gekommen waren, Länder kritisiert, die zwar vom Frieden redeten, aber gleichzeitig Krieg führten.
Einmal mehr beklagte Franziskus die zahlreichen andauernden bewaffneten Konflikte weltweit, "die immer noch nicht beendet werden konnten, obwohl sie der gesamten Menschheitsfamilie schmerzhafte Wunden zufügen" und forderte mehr Bereitschaft zum Dialog und diplomatische Lösungen. "Ich nenne nur zwei Fälle, in denen die Menschheit heute versagt: die Ukraine und Palästina, wo Leid herrscht und die Arroganz der Angreifer über den Dialog siegt", sagte der Papst.