Österreichweit zahlreiche Angebote zu "Silvester im Kloster"
13.12.202410:15
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Österreichs Ordensgemeinschaften bieten rund um den Jahreswechsel spirituelle Impulse zum Innehalten und eigens Programme für Jugendliche
Wien, 13.12.2024 (KAP) Abseits von Feuerwerken, dröhnender Musik und laut feiernden Menschenmassen bieten Österreichs Ordensgemeinschaften zahlreiche spirituelle Angebote, um die Tage vor dem Jahreswechsel und Silvester in Besinnung, Ruhe und in Gebetsgemeinschaft zu begehen. "Silvester im Kloster ist wie eine Pause-Taste im Leben", beschreibt Sr. Sabine Grangl das bewusste Innehalten am Jahresende in der aktuellen Folge des Podcasts "Orden on Air". Der Wunsch nach Entschleunigung werde immer stärker, die Anfragen nach Angeboten von Klöstern steigen, so die Ordensfrau bei den Grazer Schulschwestern. Für jüngere Menschen bieten die Ordensgemeinschaften speziell zugeschnittene Programme.
"Mal nicht erreichbar zu sein, sondern nur bei sich selbst und bei Gott - das ist für viele ein Geschenk", erklärt Sr. Grangl. Die Beweggründe, Silvester im Kloster verbringen zu wollen, seien vielfältig. Manche wollten sich bewusst Zeit für sich nehmen, andere nicht allein feiern und manche einfach das Klosterleben kennenlernen, sagt die 31-jährige Ordensfrau.
Im Schloss Seggau nahe Leibnitz in der Steiermark begleitet sie Frauen zwischen 18 und 45 Jahren, die Silvester im bischöflichen Mensalgut und der ehemaligen Sommerresidenz der Bischöfe verbringen wollen. Auch dort werde gefeiert: mit einer Silvesterandacht, biblischen Impulsen, einem festlichen Abendessen, Mitternachtscountdown und einem gemeinsamen Anstoßen - "alles eingebettet in Stille, Gebet und Gemeinschaft", betont Sr. Grangl.
Auch in Wien, Niederösterreich, Salzburg, Oberösterreich und in Tirol bieten Ordensgemeinschaften ein Programm zum Jahreswechsel an, das "von Silvester im Kapuzinerkloster mit wunderschönem Blick über die Stadt Salzburg, Exerzitien zum Jahreswechsel im Stift Göttweig bis hin zu einer Silvester-Begegnung bei den Franziskanerinnen von Vöcklabruck" reicht, wie die Ordensgemeinschaften ankündigen. Zudem gibt es Angebote, die sich speziell an Jugendliche richten.
Bier und Gulasch im Klosterstüberl
Das Stift Heiligenkreuz in Niederösterreich etwa lädt Jugendliche zwischen 15 und 24 Jahren zu den "Silvester-Jugendtagen" von 29. Dezember bis 1. Jänner. Auf dem Programm stehen Workshops zur Glaubensvertiefung, eine gemeinsame Wanderung, Musik, Sport und Kennenlernstationen im Kloster. Um 22.30 findet die Jahresabschlussmesse in der Kreuzkirche statt, um Mitternacht wird ein eucharistischer Neujahrssegen gespendet. Danach können die Feiernden mit Sekt anstoßen, bei Glockenläuten Walzer tanzen und bei Bier und Gulasch im Klosterstüberl zusammenkommen.
Die Kapuziner aus dem Kloster Salzburg bieten jungen Interessierten bis 35 Jahren an, von 29. Dezember bis 1. Jänner ein paar Tage gemeinsam im Kloster zu verbringen und den Jahreswechsel "einmal anders zu gestalten". Die Gäste können an den Gebets- und Essenszeiten der Hausgemeinschaft teilnehmen, bei gestalteten Impulsen auf das alte Jahr zurückschauen und das kommende in den Blick nehmen, heißt es auf der Webseite des Klosters. Bei guter Witterung biete die Panoramaterrasse gute Sicht auf das Silvesterfeuerwerk der Salzburger Altstadt. "Wir wollen gemeinsam in diesen Tagen das alte Jahr in die Hände Gottes legen und froh ins Jahr 2025 starten", erklärt Bruder Julian Pfeiffer, der die Tage für junge Leute im Kloster organisiert.
"Auszeit in den Bergen"
Eine "dreitägige Auszeit in den Bergen ohne Hektik, ohne Lärm" in der Chiemgauer Alpenlandschaft in Tirol verspricht das Angebot der Barmherzigen Schwestern des Hl. Vinzenz von Paul. Von 30. Dezember bis 1. Jänner stehen Meditations- und Achtsamkeitsübungen, spirituelle Impulse, ein Gottesdienst und eine Andacht im Freien am Programm. Während der "Silvester-Auszeit" können sich die Teilnehmenden zum Jahresende erholen, Klarheit gewinnen und Freude sowie Kraft für das neue Jahr schöpfen, wie es auf der Webseite der Barmherzigen Schwestern heißt.
Weihnachten und Neujahr im Haus der Achtsamkeit
Zum gemeinsamen Weihnachten und Neujahr Feiern laden die Marienschwestern vom Karmel in Oberösterreich ein. Im Haus der Achtsamkeit in Grünau im Almtal starten bereits am 23. Dezember die ersten Adventrituale inklusive Weihnachtskekse backen und Christbaum schmücken. Neben Impulsen und Meditationen über die Texte der Mystikerin Teresa von Avila können die Teilnehmenden entlang des Grünau-Bachs und der Alm spazieren, die Ruhe am Almsee genießen oder kleinere Ausflugsfahrten nach Scharnstein, Gmunden oder Schlierbach machen, kündigten die Veranstalter an.