Auch in vielen orthodoxen Kirchen steht Weihnachten vor der Tür
18.12.202408:00
Österreich/Kirche/Weihnachten/Orthodoxie
Kirchen von Konstantinopel, Alexandrien, Antiochien, Rumänien, Bulgarien, Zypern, Griechenland, Albanien, Finnland und der Ukraine feiern wie die Westkirchen am 24./25. Dezember
Wien, 18.12.2024 (KAP) Nicht nur in der Katholischen Kirche und den Kirchen der reformatorischen Tradition steht das Weihnachtsfest vor der Tür, auch zahlreiche orthodoxe Kirchen feiern bereits am 24./25. Dezember das Fest der Geburt Christi. Der Grund dafür liegt in der teilweisen Übernahme des Gregorianischen Kalender zu Beginn des 20. Jahrhunderts durch die orthodoxen Kirchen von Konstantinopel, Alexandrien, Antiochien, Rumänien, Bulgarien, Zypern, Griechenland, Albanien und Finnland. Mit September 2023 hat auch die Orthodoxe Kirche der Ukraine (OKU) auf diesen Kalender umgestellt. Die konkurrierende Ukrainische Orthodoxe Kirche (UOK) bleibt beim Julianischen Kalender.
In der griechisch-orthodoxen Dreifaltigkeitskathedrale in der Wiener Innenstadt steht Metropolit Arsenios (Kardamakis) am Heiligen Abend um 20 Uhr der großen Weihnachtsvesper vor. Der feierliche Weihnachtsgottesdienst am 25. Dezember beginnt - inklusive des vorausgehenden Stundengottesdienstes - um 8 Uhr.
Anders als die katholische Kirche, die das Fest des Märtyrers Stephanus am 26. Dezember feiert, wird dieses Fest in der Orthodoxie am 27. Dezember begangen. Die "Göttliche Liturgie" in der Dreifaltigkeitskathedrale beginnt um 8 Uhr.
Die deutschsprachige Gemeinde der Wiener Metropolis feiert am Heiligen Abend um 16 Uhr eine Weihnachtsvesper (Kirche zum Heiligen Georg). Der Weihnachtsgottesdienst am 25. Dezember beginnt um 9 Uhr (Kirche zum Heiligen Georg). Die Gottesdienste der deutschsprachigen Gemeinde fanden bisher in der Kapelle zum Hl. Johannes Chrysostomos im ersten Bezirk statt. Da die Gemeinde beständig wächst, finden die Sonntags-Gottesdienste seit September von Woche zu Woche abwechselnd in der Kirche zum Heiligen Georg (Griechengasse 5, 1010 Wien) und in der Kathedrale zur Heiligen Dreifaltigkeit (Fleischmarkt 13, 1010 Wien) statt. (Infos: https://www.orthodoxie.at/gemeinde/).
Wachsende ukrainischsprachige Gemeinde
Die ukrainischsprachige Gemeinde in Wien, die zur griechisch-orthodoxen Metropolis gehört, feiert heuer bereits zum zweiten Mal am 24./25. Dezember das Weihnachtsfest und nicht mehr am 6./7. Jänner. Der Weihnachtsgottesdienst am Heiligen Abend in der Karmeliterkirche in der Leopoldstadt beginnt um 23 Uhr.
Die ukrainischsprachige Gemeinde der Griechisch-orthodoxen Kirche in Österreich wurde bereits 2015 gegründet, nachdem immer mehr Ukrainer die Kirche aufgesucht hatten. Dazu kommt, dass das Ökumenische Patriarchat von Konstantinopel vor einigen Jahren die Unabhängigkeit der Orthodoxen Kirche der Ukraine (OKU) anerkannte. Eine innerorthodoxe Vereinbarung sieht vor, dass alle ukrainischen orthodoxen Gläubigen dieser Kirche in der Diaspora unter der Jurisdiktion des Ökumenischen Patriarchats (Griechisch-orthodoxe Kirche) stehen.
Die ukrainischsprachige Gemeinde in Wien feiert ihre Gottesdienste in der Karmeliterkirche in der Leopoldstadt. Weitere ukrainischsprachige Gemeinden gibt es in Graz, Salzburg, Linz, St. Pölten und Perchtoldsdorf. Auch in Budapest gibt es eine ukrainischsprachige Gemeinde. Insgesamt stehen Metropolit Arsenios für die Seelsorge in diesen Gemeinden bereits zwölf Priester zur Verfügung - und seit Kurzem mit Maximos Rudko auch ein Weihbischof. Die Gemeinde hat dieser Tage auch eine größere Spendenaktion für die medizinischen Einrichtungen der ukrainischen Armee durchgeführt, damit die verwundeten Soldaten besser versorgt werden können. (Infos zur ukrainischsprachigen Gemeinde der Metropolis von Austria: https://www.ukrainischekirche.at/)
Weihnachtsgottesdienste in ganz Österreich
Der Weihnachtsgottesdienst in der bulgarisch-orthodoxen Kirche zum heiligen Iwan Rilski im zwölften Wiener Gemeindebezirk findet am 25. Dezember um 10 Uhr statt. Die "Göttliche Liturgie" am 26. Dezember um 10 Uhr ist der Gottesmutter Maria gewidmet.
In der rumänisch-orthodoxen Andreaskirche in Wien-Simmering beginnen die Weihnachtsfeierlichkeiten am Heiligen Abend um 18 Uhr mit einer feierlichen Vesper. Die Weihnachtsliturgie am 25. Dezember findet um 10 Uhr statt, an den beiden folgenden Tagen jeweils um 9 Uhr.
Nicht nur in den orthodoxen Zentralkirchen in Wien, sondern auch in vielen weiteren Kirchen und orthodoxen Pfarren in Wien und ganz Österreich, die zu den Patriarchaten von Konstantinopel und Antiochien bzw. zur Rumänisch- und Bulgarisch-orthodoxen Kirche gehören, wird Weihnachten gefeiert.
Restliche Orthodoxie feiert erst am 6./7. Jänner
Andere orthodoxe Kirchen wie jene von Russland, Serbien oder Georgien halten am Julianischen Kalender fest. Durch eine Kalenderreform im Jahr 1582 ist der Julianische Kalender 13 Tage hinter dem damals eingeführten westlichen Gregorianischen Kalender gefallen. Die orthodoxen Weihnachtsgottesdienste der Russen und Serben (in Österreich) finden dadurch am 6. Jänner (Heiliger Abend) und 7. Jänner (Christtag) statt.
Das Osterfest feiern alle orthodoxen Kirchen gemeinsam nach dem Julianischen Kalender. Die Gesamtzahl der Gläubigen der orthodoxen Kirchen in Österreich wird auf bis zu 550.000 geschätzt.