Linz, 18.12.2024 (KAP) Im Fall der durch einen Vandalenakt zerstörten Skulptur einer gebärenden Marienfigur im Linzer Dom hat sich der Verdacht gegen zwei Männer nicht bestätigt. Ein 73-jähriger Linzer und ein 31-jähriger Wiener, die im September ausgeforscht wurden, haben die Figur am 1. Juli nicht geköpft und scheiden damit als Täter aus, bestätigte die Polizei laut einem Online-Bericht der "Oberösterreichischen Nachrichten" (OÖN) am Mittwoch. Die Ermittlungen laufen damit weiter, hieß es.
Es wurden zwar laut OÖN "etliches an Material" durch die Polizei sichergestellt und ausgewertet, dieses entlastete jedoch die zwei Verdächtigen. "Aufgrund der Spurenlage ist auszuschließen, dass sie das waren", wird ein Polizeisprecher zitiert. Das hätten sowohl die Abgleiche mit den am Tatort gefundenen Spuren ergeben als auch eine Hausdurchsuchung sowie Handyauswertung bei einem der beiden Männer.
Die aus Lindenholz gefertigte Marienstatue mit dem Titel "crowning" stammt von der gebürtigen Tirolerin Esther Strauß, die die Figur mit der Bildhauerin Theresa Limberger und Restauratorin Klara Kohler schuf. Sie war Teil des Kunstprojekts "DonnaStage", das sich anlässlich des 100-jährigen Weihejubiläums des Mariendoms in Kunstinstallationen, Workshops und Diskussionen mit Fragen rund um Frauenrollen, Familienbilder und Geschlechtergerechtigkeit auseinandersetzt und wurde am 1. Juli geköpft.
Der Kopf der zerstörten Skulptur, die eine auf einem Fels sitzende, gebärende Marienfigur zeigt, ist seitdem verschwunden. Es gab danach ein anonymes Bekennerschreiben, das via dem Mikroblogging-Dienst "X" (vormals Twitter) und "Telegram" veröffentlicht worden war.
Kunstprojekt im Linzer Mariendom ist Vandalismus zum Opfer gefallen - Künstlerin und Bischofsvikar für Bildung, Kunst und Kultur zeigten sich bestürzt - Künstlerin Strauß: Brutalität der Zerstörung zeigt, "dass es immer noch Menschen gibt, die das Recht von Frauen an ihrem eigenen Körper in Frage stellen"