Nach Wirbelsturm "Chido" mindestens 45 Todesopfer und fast 500 Verletzte - Kirchliche Hilfen in Provinz Cabo Delgado aufgrund mangelnder Strom- und Wasserversorgung am Limit
Wien/Maputo, 19.12.2024 (KAP) Angesichts der schweren Schäden, die der tropische Wirbelsturm "Chido" im französischen Überseegebiet Mayotte und im südostafrikanischen Mosambik angerichtet hat, bitten die Päpstlichen Missionswerke in Österreich (Missio Österreich) um Spenden für ihre Projektpartner in Mosambik. Die Kirche in der schwer betroffenen Provinz Cabo Delgado sei aufgrund mangelnder Strom- und Wasserversorgung bereits am Limit ihrer Hilfsmöglichkeiten, wie Schwester Aparecida Queiroz in einer Missio-Aussendung am Donnerstag erklärte. "Wir bitten dringend um Unterstützung, damit wir Notunterkünfte, Baumaterialien, Lebensmittel, Hygieneartikel und andere lebenswichtige Güter zur Verfügung stellen können", lautet ihr Hilferuf.
Die Sturmböen, die mit einer Geschwindigkeit von mehr als 220 Kilometern pro Stunde über die Region Cabo Delgado fegten, haben Häuser, Habseligkeiten und Nahrungsvorräte vernichtet, berichtete Schwester Aparecida. Die in den vergangenen Wochen begonnene Aussaat für die kommende Ernte sei zerstört, und Dächer von Schulen und Gesundheitszentren wurden abgetragen. Entwurzelte Bäume und Strommasten hätten die Bevölkerung in der Stadt Pemba sowie in den Bezirken Mecufi, Metuge, Ancuabe, Chiure, Montepuez, Balama und Namuno ohne Strom und Wasser zurückgelassen. "Im Bezirk Mecufi sind 90 Prozent der Häuser völlig zerstört. 20 Todesfälle sind bestätigt worden. Wir befürchten aber, dass die Zahl steigen wird", so die Ordensfrau.
Angst vor weiterer Eskalation
Das volle Ausmaß der Zerstörung ist nach wie vor nicht bekannt. In Mosambik gab es nach offiziellen Angaben der Katastrophenschutzbehörde des südostafrikanischen Landes vom Mittwoch mindestens 45 Todesopfer und fast 500 Verletzte. In Malawi sollen mindestens 13 Menschen ums Leben gekommen sein. Insgesamt waren mehr als 45.000 Menschen von dem Sturm betroffen. Erste Analysen von Forschern des Imperial College London hätten gezeigt, dass der menschengemachte Klimawandel den Zyklon verstärkt hat, meldete die Austria Presse Agentur (APA).
Missio Österreich ist mit Blick auf die bevorstehende Angelobung der neuen Regierung in Mosambik am 23. Dezember zudem besorgt vor einer weiteren Eskalation im Land. "Nach den umstrittenen Wahlen Anfang Oktober wird das Land im Südosten Afrikas von schweren Unruhen erschüttert", hieß es. Steigende Preise und die wirtschaftliche Notlage des Landes setzten den Menschen zu.