Neue Dialog-Initiative "Österreich der runden und eckigen Tische"
20.12.202413:43
Österreich/Gesellschaft/Kirche/Dialog
Wiener Figlhaus weitet Projekt, das gesellschaftlicher Polarisierung entgegenwirken soll, im Heiligen Jahr 2025 aus - Bischof Glettler: "Wir können und wollen uns das Nichtkommunizieren angesichts der vielen gesellschaftlichen Herausforderungen nicht mehr leisten"
Wien, 20.12.2024 (KAP) Menschen zusammenzubringen, die im täglichen Leben selten miteinander in Austausch treten: Dieses Ziel verfolgt die Akademie für Dialog und Evangelisation im Figlhaus Wien mit der neuen Dialog-Initiative "Österreich der runden und eckigen Tische". Nach dem Start im vergangenen Oktober soll das Projekt im Heiligen Jahr 2025 auf das ganze Land ausgeweitet werden. In einer Zeit der zunehmenden politischen Spannungen und gesellschaftlicher Polarisierung wolle man mit dem Dialogformat den Austausch fördern, heiße es dazu in einer Aussendung der Verantwortlichen am Freitag. Informationen zum Mitmachen gibt es auf der neuen Website "rundeundeckigetische.at".
Hinter der Initiative stehen der Innsbrucker Bischof Hermann Glettler sowie die beiden Leiter der Dialog-Akademie im Wiener Figlhaus, Michael Frey und Otto Neubauer. Grundidee ist, als Gastgeber oder Gastgeberin Menschen mit unterschiedlichen Denkweisen, Lebensstilen oder politischen Meinungen zum Essen an einen Tisch einzuladen - im privaten Rahmen selbstständig organisiert oder auch von Sportvereinen, Pfarren, Tourismusvereinen und gesellschaftspolitischen Organisationen.
Im Oktober kamen rund 200 Tischgäste in Wien rund um das Wiener Figlhaus zum ersten Austausch zusammen, darunter Staplerfahrer, Friseurinnen, Geflüchtete sowie Prominente, wie Moderatorin Claudia Stöckl, Life-Ball-Initiator Gery Keszler, Bischof Glettler und der muslimische Theologe Abualwafa Mohammed.
Es werde zwar viel geredet, das Zuhören und Fragen hätten viele allerdings verlernt, fasste es Glettler zusammen. "Wir können und wollen uns das Nichtkommunizieren angesichts der vielen gesellschaftlichen Herausforderungen nicht mehr leisten", so der Bischof beim Start der Initiative. Das Dialogformat "Österreich der runden und eckigen Tische" bezeichnete Glettler damals wörtlich als "heiliges Experiment".