Mehr als 3,4 Millionen Menschen auf der Flucht - Kathedrale in Loikaw von Armee als Militärstützpunkt eingenommen
Naypyidaw, 20.12.2024 (KAP/KNA) In Myanmar tobt ein Bürgerkrieg. 2021 war es nach einem Militärputsch zu Unruhen gekommen, danach entbrannte ein Krieg zwischen der Armee und den Rebellen. Wie sich die Gläubigen in dieser Situation auf Weihnachten vorbereiten, erklärte ein Priester aus Loikaw gegenüber dem Onlineportal "Vatican News": "Unter den Gläubigen herrscht nicht mehr dieselbe Freude wie in der Vergangenheit", beschrieb Pfarrer Bernardino Ne Ne die Vorbereitung auf Weihnachten und das Heilige Jahr. Das Leid und die Not des Bürgerkriegs hätten ihre Spuren hinterlassen.
Mehr als 3,4 Millionen Menschen sind derzeit auf der Flucht, wie immer sind vor allem Kinder die Leidtragenden. Das Land ist dadurch gespalten: Das Zentrum und wichtige Städte werden von der Regierungsarmee kontrolliert, die peripheren Gebiete befinden sich in der Hand der Rebellen.
Pfarrer Ne Ne lebt zurzeit in Yangon, einer Stadt, in der "das Leben fast normal weiter geht". Für Weihnachten bedeute das eine Heiligabendmesse um fünf Uhr abends. Mit der Dunkelheit verstärkten sich die Militärpatrouillen - und die Angst der Menschen, schilderte er seine Beobachtungen.
Kathedrale als Militärstützpunkt
In Gebieten wie seiner Heimatdiözese Loikaw sehe das anders aus. Dort werde Weihnachten von der Angst vor Bombardierungen begleitet. Viele Pfarreien seien wegen der geflüchteten Gläubigen außer Dienst. Auch der Bischof von Loikaw, Celso Ba Shwe, könne nicht mehr in der Kathedrale Gottesdienst feiern. Denn diese wurde von der Armee kurzerhand in einen Militärstützpunkt umgewandelt. Pfarrer Ne Ne berichtete auch von Gesprächen mit dem Militär, um die Kathedrale wiederzubekommen, die Situation sei jedoch komplex.
"Lasst uns beten und hoffen, dass wir im neuen Jahr das Geschenk erhalten, dass uns unsere Kathedrale wiedergegeben wird. Das ist eine Bitte, die wir in dieser Weihnachtszeit in Gottes Hände legen, zusammen mit dem Geschenk des Friedens", so seine abschließende Bitte.