Katholische Kirche in Kiew bei Raketenangriff beschädigt
20.12.202416:43
Ukraine/Russland/Krieg/Kirche
Nikolauskirche von Druckwelle getroffen - Pfarrer: "Der Feind zerstört, was uns Ukrainern heilig ist"
Kiew, 20.12.2024 (KAP/KNA) Bei einem russischen Luftangriff ist am Freitag in Kiew auch die römisch-katholische Nikolauskirche beschädigt worden. Das Glas der großen Fensterrosette über dem Haupteingang zerbrach an mehreren Stellen, ebenso andere Fensterscheiben. Die Bischofskonferenz verbreitete auf ihrem YouTube-Kanal ein Video von den Schäden an dem 1909 geweihten neugotischen Gotteshaus, meldete die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA).
Die im Stadtzentrum gelegene Nikolauskirche wurde nach Angaben ihres Pfarrers, Pater Pawlo Wyschkowski, durch einen russischen Raketenangriff beschädigt. Die Rakete sei zwar nicht in den bedeutenden Sakralbau eingeschlagen, dieser sei aber von einer Druckwelle getroffen worden, hieß es.
Unbeugsam zur Weihnachtsmesse
"Der Feind zerstört, was uns Ukrainern heilig ist", schrieb Wyschkowski auf Facebook. Trotzdem werde man in dem Gotteshaus wie geplant Weihnachten feiern. Die Weihnachtsmessen am 24. und 25. Dezember sollten ein "Beweis unserer Unbeugsamkeit" sein, so der Pater. Gemeindemitglieder sollen demnach am Samstag mithelfen, die Schäden an der Kirche zu beheben.
Die Nikolauskirche mit ihren beiden 62 Meter hohen Türmen zählt zu den Schmuckstücken der ukrainischen Hauptstadt. Sie ist das einzige neugotische Bauwerk in Kiew und daher ein Blickfang. Papst Johannes Paul II. (1978-2005) besuchte die Kirche 2001.
Während in der Kirche den Angaben zufolge niemand verletzt wurde, kam bei dem Luftangriff anderswo in Kiew ein Mann ums Leben, wie Bürgermeister Vitali Klitschko mitteilte. Er berichtete von zwölf verletzten Personen. Sechs von ihnen seien in ein Krankenhaus gebracht worden.