Magdeburgs Bischof erschüttert über Anschlag auf Weihnachtsmarkt
20.12.202423:01
(zuletzt bearbeitet am 20.12.2024 um 23:15 Uhr)
Deutschland/Terrorismus/Kirche
Bischof Feige spricht von erschreckender und abgründiger Tat
Magdeburg/Bonn, 20.12.2024 (KAP/KNA) Magdeburgs katholischer Bischof Gerhard Feige hat sich erschüttert über den mutmaßlichen Anschlag auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt gezeigt. "Gerade in diesen Tagen und vor einem Fest, wo uns die Botschaft von der Liebe Gottes, der Würde des Menschen und die Sehnsucht nach einer heilen Welt besonders bewegen, ist eine solche Tat umso erschreckender und abgründiger", sagte er am Freitagabend der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). "Ich denke an die Betroffenen, ihre Angehörigen und die Einsatzkräfte und schließe sie in mein Gebet ein."
Zugleich sieht der Bischof angesichts dieser Gewalttat auch die Gesellschaft gefordert. Sie müsse jeglichem Extremismus noch entschiedener entgegentreten und sich noch mehr für ein friedvolles Miteinander einsetzen.
Feige verwies darauf, dass die Notfallseelsorger vor Ort im Einsatz seien. Die Kathedrale St. Sebastian werde am Samstag geöffnet sein und biete einen Ort des Gedenkens an.
Ein Mann war am Freitagabend mit einem Auto in eine Menschenmenge auf dem Weihnachtsmarkt gerast. Die Behörden gehen von einem Anschlag aus. Der Fahrer des Wagens wurde festgenommen.
Laut Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) gibt es mehrere Tote. Der ARD sagte der Politiker, der Fahrer des Wagens stamme aus Saudi-Arabien, halte sich seit 2006 in Deutschland auf und habe als Arzt in Sachsen-Anhalt gearbeitet.
Warum das Fahrzeug trotz Absperrungen und Sicherheitskonzept auf den Weihnachtsmarkt gelangen konnte, ist unklar. Der Weihnachtsmarkt wurde geschlossen. Die Polizei sperrte die Innenstadt ab. Rettungskräfte und Feuerwehr sind mit einem Großaufgebot im Einsatz.
Das Geschehen weckt Erinnerungen an das Attentat auf den Weihnachtsmarkt in Berlin am 19. Dezember 2016, als ein islamistischer Attentäter mit einem gestohlenen Lkw Dutzende Besucher erfasste. Insgesamt 13 Menschen starben, 67 weitere wurden zum Teil schwer verletzt.