Propst Werlen in "Vorarlberger Nachrichten": "Kann mir nicht vorstellen, wie man in einer selbst gewählten Festungsmentalität Weihnachten feiern kann"
Feldkirch, 22.12.2024 (KAP) Mehr Mitgefühl für Menschen in Not hat Martin Werlen, aus der Schweiz stammender Propst von St. Gerold, von den politisch Verantwortlichen eingemahnt. In einem Beitrag in den "Vorarlberger Nachrichten" am Wochenende übt der Propst heftige Kritik an den Abschiebe-Ankündigungen der Bundesregierung in Richtung der Menschen aus Syrien. Die Signale der Regierung hätten bei den Betroffenen Existenzängste ausgelöst. Gott sei Dank habe Kardinal Christoph Schönborn die Stimme erhoben und sich zutiefst bestürzt darüber gezeigt, so Werlen.
Wörtlich schreibt der Propst: "Politiker, die sich so äußern, haben offensichtlich wenig verstanden vom Menschen und von der Situation in Syrien. Sie nehmen nicht wahr, dass Syrien immer noch im Kriegszustand ist." Wenn es Syrien schaffen sollte," in einem Jahr so miteinander auf dem Weg zu sein, dass viele Menschen aus Syrien sicher in ihre Heimat zurückkehren können, dann ist das Land ein Vorbild für alle Nationen - auch für Österreich", so Werlen. Nachsatz: "Beten wir, dass ihre und unsere Politikerinnen und Politiker ein Herz für die Menschen in Not haben."
Gerade zu Weihnachten wolle Jesus "besonders in denen aufgenommen werden, die in unseren Augen gering sind", so Werlen weiter: "Ich kann mir nicht vorstellen, wie man in einer selbst gewählten Festungsmentalität Weihnachten feiern kann." Das Weihnachtsfest solle zudem das gesamte Leben prägen, betont Werlen: "Denn nie und nimmer soll es geschehen, dass Jesus Angst haben muss, von uns abgeschoben zu werden - besonders nicht in der Zeit, in der wir 'Stille Nacht' hören oder singen."