Begegnung mit Vatikanangestellten: Papst betont Arbeit und Familie
21.12.202413:45
(zuletzt bearbeitet am 21.12.2024 um 14:19 Uhr)
Vatikan/Papst/Weihnachten/Familie
Traditionelle Weihnachtsbegegnung mit Angestellten und ihren Familien - Familie ist "die erste Gemeinschaft", in der der Glaube weitergegeben wird
Vatikanstadt, 21.12.2024 (KAP) Papst Franziskus hat am Samstagvormittag die Mitarbeitenden des Vatikan und ihre Familien in der Audienzhalle zur traditionellen Weihnachtsbegegnung empfangen. Der Papst sprach über zwei zentrale Werte: Arbeit und Familie. Dabei bekräftigte er, dass Hoffnung durch tägliches Engagement und familiäre Bindungen genährt wird, wie Radio Vatikan berichtete.
"Was Sie tun, ist sicher viel", lobte der Papst die Leistungen der Vatikanangestellten. Er verglich die Betriebsamkeit in der Vatikanstadt mit einem "großen Bienenstock", in dem jede einzelne Aufgabe - so unsichtbar sie auch sein mag - einen wertvollen Beitrag zum Wohl der Weltkirche leistet. "Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, dass das Heil von Handwerkern gebaut wurde?" fragte der Papst mit Bezug auf die stille Arbeit Jesu in der Werkstatt von Nazareth.
Diese Botschaft, die den Wert der täglichen Arbeit hervorhebt, verband Franziskus mit einer Einladung, in aller Bescheidenheit weiter an einer besseren Welt zu arbeiten: "Sie tragen durch Ihre tägliche Arbeit in den verborgenen Nazareths Ihrer besonderen Aufgaben dazu bei, die ganze Menschheit zu Christus zu führen."
Emotional wurde der Papst, als er über die Familie sprach. Er erinnerte daran, dass die Familie "die erste Gemeinschaft" ist, in der der Glaube weitergegeben wird, und appellierte an die Anwesenden, diese Rolle aktiv zu pflegen. "Liebe die Familie, bitte!" betonte Franziskus und ermutigte dazu, Beziehungen zwischen den Generationen zu stärken.
Die Eltern rief er dazu auf, Zeit mit ihren Kindern zu verbringen: "Spielen Sie mit Ihren Kindern! Es ist wichtig, mit dem Kind auf dem Boden zu liegen." Ebenso hob er die Bedeutung der Großeltern hervor: "Besuchen Sie Ihre Großeltern! Lasst sie einander hören." Der Papst schlug vor, die Weihnachtszeit dafür zu nutzen, sich als Familie um die Krippe zu versammeln, gemeinsam zu beten und einander die Liebe zu erneuern.
Zum Abschluss seiner Ansprache verknüpfte Franziskus die Themen Arbeit und Familie mit der Hoffnung, die er als zentrales Thema für das kommende Heilige Jahr 2025 sieht: "Hoffnung wächst auch in der Familie!" Er rief dazu auf, Schwierigkeiten offen anzusprechen und im Dialog Lösungen zu suchen, denn "Hoffnung entsteht durch Begegnung und gegenseitige Unterstützung".
Probleme offen benennen
Papst Franziskus hat die Vatikanmitarbeitenden aufgerufen, Probleme offen zu benennen. "Wenn jemand besondere Schwierigkeiten hat, melden Sie sich bitte bei den Verantwortlichen, denn wir wollen alle Schwierigkeiten lösen. Und das geschieht durch Dialog und nicht durch Schreien oder Schweigen", sagte er am Samstag bei seiner Weihnachtsansprache vor den Angestellten des Vatikanstaats. Sie sollten sich an ihre Vorgesetzten, an einen Kardinal oder den Papst selbst wenden. "Und wir werden versuchen, die Schwierigkeiten gemeinsam zu lösen", betonte Franziskus.
Zuletzt äußerten Angestellte sowie die Gewerkschaft des Kirchenstaats Unmut etwa über Gehaltsstopps seit der Corona-Pandemie oder fehlende Aufstiegsmöglichkeiten. Ebenso machten Einzelfälle Schlagzeilen: So wurden zwei Mitarbeiter der Vatikanbank IOR nach ihrer Heirat entlassen, weil die Satzung des Instituts die Beschäftigung von Eheleuten verbietet.