Erzbischof Lackner in Christmette: Gott heute neu suchen
25.12.202407:43
Österreich/Weihnachten/Glaube/Christentum
Salzburger Erzbischof fragt bei Feier im Salzburger Dom: "Wo sind wir im sogenannten christlichen Abendland, auf ureigenem Terrain doch Fremde geworden? Nicht etwa aufgrund der Zuwanderung, sondern weil wir vergessen haben, dass wir Gott vergessen haben"
Salzburg, 25.12.2024 (KAP) Zur neuen Suche nach Gott im eigenen Leben hat Erzbischof Franz Lackner in der Heiligen Nacht aufgerufen. Bei der Christmette im Salzburger Dom erinnerte er an die biblischen Berichte über die Hirten, die Weisen und die beiden Alten, Simeon und Hanna, die im Lukasevangelium nach der Geburtsgeschichte Jesu erwähnt werden. Sie suchten als Erste das Kind in der Krippe und hätten sich "in ihren Herzen eine Sehnsucht nach Gott bewahrt, die sie zu hoffenden Menschen machte". Bethlehem "als toter Winkel von Jerusalem", der Stall und die Futterkrippe seien "Verstecke Gottes", sagte der Erzbischof, und die genannten Gruppen eröffneten Perspektiven für alle, die Gott suchen.
"Wo sind wir bei unserem doch sehr hohen Lebensstandard dennoch arm geworden? Wo sind die toten Winkel in unseren Herzen?", fragte Lackner. Und: " Wo sind wir im sogenannten christlichen Abendland, auf ureigenem Terrain doch Fremde geworden? Nicht etwa aufgrund der Zuwanderung, sondern weil wir uns vom Ursprung entfremdet und entfernt haben; weil wir vergessen haben, dass wir Gott vergessen haben."
"Schärfen wir unseren Blick für das, was uns fehlt", forderte Lackner auf. Durch die Geburt Jesu seien "aus Irrwegen Hoffnungswege geworden, Suchwege mit Ausblick auf Sinn", so der Erzbischof: "Oder wie es Jesus selbst benennt: 'Ich bin gekommen, damit ihr das Leben habt in Fülle.'"