Im krisengeplagten Libanon wünschen sich viele Menschen Frieden und Stabilität in der Nahost-Region
Bkerke/Beirut, 25.12.2024 (KAP/KNA) Der maronitische Kardinal Bechara Rai hat den Libanon zur Rückkehr zu einer "positiven Neutralität" aufgefordert. Dies würde es dem Land ermöglichen, "seine aktive Rolle als Ort der Begegnung und des Dialogs zwischen Kulturen und Religionen sowie als Verteidiger des Friedens in der Region zu spielen", sagte das Oberhaupt der größten Kirche Libanons in seiner Weihnachtsansprache, wie die Katholische Nachrichten--Agentur (KNA) meldete.
Der Patriarch forderte, das Land müsse seine Souveränität schützen und sich gegen jeden Besatzer verteidigen, ohne sich in Belange anderer Staaten einzumischen. Das bedeute auch, dass der Libanon nur eine Armee brauche - und nicht zwei Armeen. Das Land müsse sich von Kriegen und Konflikten distanzieren.
Rai spielte damit offenbar auf die schiitische, vom Iran unterstützte Hisbollah an, deren Milizen nach Ansicht von Experten besser ausgerüstet und schlagkräftiger waren als die libanesische Armee. In den vergangenen Wochen wurde die Hisbollah jedoch durch Militärschläge Israels deutlich geschwächt und nach dem Umsturz in Syrien vom Waffennachschub aus dem Iran abgeschnitten.