Unicef-Experte Schneider: "Menschengemachter Horror" durch anhaltenden Bürgerkrieg
Khartum/Köln, 26.12.2024 (KAP/KNA) Die humanitäre Lage im Bürgerkriegsland Sudan wird immer dramatischer. Wie das UN-Kinderhilfswerk Unicef am Mittwoch mitteilte, herrscht inzwischen in mindestens fünf Regionen des Landes eine Hungersnot. Christian Schneider, Geschäftsführer von Unicef Deutschland, sprach von einem "furchtbaren Ausrufezeichen". Bereits mehr als 700.000 hungernde Kinder leiden den Angaben zufolge Tag für Tag unter den katastrophalen Zuständen.
Was das für jedes einzelne dieser Kinder bedeute, habe er vor kurzem selbst im Sudan gesehen, so Schneider: "Völlig entkräftete, apathische Kleinkinder, ausgezehrte Gesichter und verzweifelte Eltern, die um das Leben ihrer Kinder bangen." Schuld sei der nicht enden wollende Krieg. "Dieser Horror ist menschengemacht", betonte der UN-Experte.
Die Lage im Sudan hat sich durch den seit April 2023 andauernden Krieg zusehends verschlechtert. Zehntausende Menschen starben, Millionen wurden vertrieben. Ein Ende des blutigen Machtkampfes zwischen Armee und der Miliz der Rapid Support Forces ist weiter nicht in Sicht.
An den Sudan hatte auch Papst Franziskus in seiner traditionellen Weihnachtsansprache "Urbi et orbi" am Mittwoch erinnert und zu Frieden aufgerufen. Der Krieg trage die Hauptschuld an der humanitären Krise, so das Kirchenoberhaupt.
Papst macht in traditioneller Ansprache vor dem "Urbi et orbi"-Segen am Christtag auf Kriege und Konflikte in verschiedenen Ländern aufmerksam - Die Gläubigen weltweit ruft er auf, das Heilige Jahr 2025 als Gelegenheit zu nutzen, Mauern einzureißen und Wege der Versöhnung und des Friedens zu beschreiten