Diözese Bozen-Brixen und Gedenkplattform sammeln Texte, Bilder, Gedichte oder Zeichnungen zum Thema Menschenwürde - Einsendeschluss: 15. Jänner; Prämierung am 24. Februar 2025
Bozen, 30.12.2024 (KAP) Anlässlich des 80. Todestages des von den Nazis zum Tode verurteilten Wehrdienstverweigerers Josef Mayr-Nusser (1910-1945) am 24. Februar 2025 lädt das Seelsorgeamt der Diözese Bozen-Brixen gemeinsam mit der Plattform "Gedenktag Josef Mayr-Nusser" zu einem kreativen Wettbewerb ein. Unter dem Motto "Ich bin anders. Du bist anders. Die Würde des Menschen ist unantastbar. Für alle." können Interessierte Texte, Gedichte, Bilder oder Kunstwerke einreichen, die sich mit den Themen Vielfalt und Menschenwürde auseinandersetzen, wie die Diözese auf ihrer Homepage informiert. Einsendeschluss ist der 15. Jänner 2025, die Prämierung findet am 24. Februar 2025 statt. Alle Teilnehmenden erhalten ein kleines Präsent.
Der Wettbewerb ist Teil des Erinnerns an den NS-Widerständler, das am 3. Oktober, am kirchlichen Gedenktag des 2017 seliggesprochenen Mayr-Nusser, seinen Auftakt fand. Er richtet sich an Gruppen und Einzelpersonen verschiedener Altersgruppen und ist in drei Kategorien unterteilt: Kinder (6 bis 11 Jahre), Jugendliche (11 bis 18 Jahre) sowie Erwachsene. "Im Mittelpunkt steht das Thema der Andersartigkeit und die Würde des Menschen, mit einem Fokus auf Beobachtungen aus dem eigenen Leben oder dem Leben anderer, die diese Würde gefährdet, geschützt oder bewahrt haben", heißt es in der Ausschreibung.
Die Bilder und Kunstwerke sollen im Zeichen der Zivilcourage stehen, wie sie Mayr-Nusser, Präsident einer Vinzenzkonferenz und Führer der Jungmänner der Katholischen Aktion der Erzdiözese Trient, vorlebte. Der am 27. September 1910 am Bozner Boden geborene Josef Mayr verweigerte den SS-Eid auf Hitler zu sprechen und wurde in Danzig wegen "Wehrkraftzersetzung" zum Tode verurteilt. Er starb am Weg nach Dachau an den Folgen seiner erlittenen Strapazen, nachdem zerstörte Bahngleise die Weiterfahrt des Viehwaggons für acht Tage lang blockierten.
Zuvor soll sein damaliger Kamerad Hans Karl Neuhauser versucht haben, ihn von seiner Eidesverweigerung abzuhalten, weil sie doch nur seine Familie um den Vater bringe. Doch Mayr-Nusser ließ nicht von seinem Vorhaben ab. "Wenn nie jemand den Mut aufbringt, ihnen zu sagen, dass er mit ihren nationalsozialistischen Anschauungen nicht einverstanden ist, dann wird es nicht anders." Seine letzte Ruhestätte fand er im Dom von Bozen.
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