Jerusalemer Patriarch: Friede mehr als menschliche Vereinbarung
01.01.202513:40
Israel/Konflikte/Krieg/Kirche/Pizzaballa/Frieden
Pizzaballa: Beitrag der Christen zum Frieden liegt darin, daran zu erinnern, dass Frieden aus wahrer Liebe entsteht
Jerusalem, 01.01.2025 (KAP/KNA) Wahrer Friede geht nach Worten des Lateinischen Patriarchen von Jerusalem, Kardinal Pierbattista Pizzaballa, über Waffenstillstände und Kompromisse hinaus. Er werde "niemals einfach das Ergebnis menschlicher Vereinbarungen sein", predigte das Oberhaupt der lateinischen Katholiken im Heiligen Land am Mittwoch anlässlich des Weltfriedenstags an Neujahr. Der Beitrag der Christen zum Frieden liege darin, daran zu erinnern, dass Frieden aus wahrer Liebe entstehe.
Die gegenwärtigen Zeiten insbesondere im Heiligen Land bezeichnete er als einen "der schlimmsten Momente, was die Aussicht auf Frieden betrifft". Eine gerechte Friedenslösung, auf die die Völker des Landes warteten, werde immer wieder durch Gewalt vereitelt. Dabei hätten politische und religiöse Institutionen einschließlich des Patriarchats, noch nie "ihre Schwäche so deutlich gezeigt wie in dieser Zeit", so der italienische Ordensmann in seiner Neujahrspredigt.
Pizzaballa kritisierte die verbreitete Rede von Frieden ohne die Bereitschaft, auf den Frieden zu hören. Dies habe zu vielen Illusionen und Frustrationen geführt. Die Stimme des Friedens könne nur von jenen gehört werden, die ihn suchen und sich auf den Weg machen. Aus christlicher Perspektive heiße dies, "den eigenen Egoismus und die eigenen Ansprüche aufzugeben, um in die Logik des Reiches Gottes einzutreten", in dem der wahre Frieden vom Kreuz und der mit ihm verbundenen Entscheidung komme, sich in der "sicheren Hoffnung" von Ostern bis zum Ende hinzugeben.