Eisenstädter Bischof bei Neujahrs-Friedensgottesdienst: Vermittler von Hoffnung sind 2025 gefragt, nicht "Spaltpilze, Scharfmacher, Verschwörer und Populisten" oder "starker Mann"
Eisenstadt, 02.01.2025 (KAP) Zu einem von Hoffnung und Dialog geprägten Miteinander im Burgenland im Jahr 2025 hat Bischof Ägidius Zsifkovics aufgerufen. Er wünsche, "dass wir uns auch nach den Landtagswahlen die Vielfalt, das Verbindende sowie den Mix aus Tradition und Moderne bewahren und noch weiter entfalten", sagte der Diözesanbischof in seiner Predigt am Abend des Neujahrstages bei einem Friedensgottesdienst im Eisenstädter Dom, an dem auch Landeshauptmann Hans-Peter Doskozil (SPÖ) und der Eisenstädter Bürgermeister Thomas Steiner (ÖVP) teilnahmen. Im Burgenland wird am 19. Jänner der Landtag neu gewählt.
Schon bisher gebe es ein "gutes Miteinander" im Burgenland, zeigte sich Zsifkovics zufrieden, "zwischen den Volksgruppen unseres Landes, in der Ökumene und besonders auch mit dem Land und der Landesregierung". Gerade im gerade zu Ende gegangenen Jahr, in dem der 100. Jahrestag der Erhebung des heiligen Martin zum Landespatron des Burgenlandes gefeiert wurde, habe es eine "vertrauensvolle Zusammenarbeit" zwischen Land und Diözese gegeben, die sich auch in etlichen weiteren Projekten äußerte, so Zsifkovics.
Für das neue Jahr appellierte der Bischof, die Hoffnung hochzuhalten, welche auch Generalthema des weltkirchlichen "Heiligen Jahr 2025" ist. Hoffnung sei in allen Bereichen notwendig, von Familie und Beruf über Wirtschaft und Politik bis hin zu Kirche und Gesellschaft. "Heute braucht es keine Spaltpilze, Scharfmacher, Verschwörer, Miesmacher und Populisten", hielt Zsifkovics einem offenbar zunehmenden "Sehnen nach einem starken Mann" entgegen. Wichtig seien vielmehr "Menschen-Christen, die Hoffnungsträger, in die Sorgen und Nöte unserer Tage Liebe, Licht, Frieden, Hoffnung bringen".
Weiters rief der Eisenstädter Bischof dazu auf, "gesunde und ausgeglichene Menschen-Christen, keine ungenießbaren und unberechenbaren Fundamentlisten, Populisten" zu sein. Bereits das Achten auf guten Schlaf könne dazu beitragen, sowie auch Humor. "Lachen ist im Kampf gegen Stress, Angst, Furcht und Sorge von entscheidender Bedeutung. Erleben wir nicht gerade heute Zeiten, in denen uns nicht gerade zum Lachen ist?", so der Bischof. Das Lachen trotz aller Sorgen, Nöte und Herausforderungen deutete er ebenfalls als christliche Tugend, weil Christen "an einen lachenden Gott glauben, der zuletzt lacht".