Fragen und Antworten zum Dreikönigstag am 6. Jänner
03.01.202512:57
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Die Katholische Kirche feiert am Montag das Hochfest der Epiphanie (Erscheinung des Herrn)
Wien, 03.01.2025 (KAP) Am Montag, dem 6. Jänner, feiert die Katholische Kirche das Hochfest der Epiphanie, der Erscheinung des Herrn. Was wird beim dritten Hochfest in der Weihnachtszeit gefeiert? Was bedeutet Epiphanie? Und was haben Caspar, Melchior und Balthasar damit zu tun? Diese und andere Fragen beantwortet Kathpress:
Was wird am 6. Jänner gefeiert?
Im Mittelpunkt des Festes steht das Erscheinen Gottes in Jesus Christus. Es ist nach dem Hochfest der Geburt des Herrn (25. Dezember) und dem Hochfest der Gottesmutter Maria (1. Jänner) das dritte Hochfest in der Weihnachtszeit und wird auch als "Epiphanie" bezeichnet. Das Fest erinnert vorrangig daran, dass die Feier der Menschwerdung Gottes ein Ereignis ist, das weit über die Geburt Jesu im Stall von Bethlehem hinausgeht. Während die Heilige Nacht den Blick auf die Menschwerdung im Kind von Bethlehem richtet, betont der 6. Jänner die Gottheit des Kindes, die für die ganze Welt erscheint. Das Fest ist somit eine Ergänzung zu der vielerorts vorherrschenden Konzentration auf die Krippe.
Was bedeutet Epiphanie?
Der Name leitet sich vom griechischen Wort "epiphaneia" her (dt. "Erscheinung", "Offenbarwerden"). Unter "Epiphaneia", latinisiert "Epiphania", verstand man in der Antike sowohl die sichtbare Erscheinung eines Gottes als auch den feierlichen Besuch bzw. die Ankunft eines römischen Kaisers, der wie eine Gottheit verehrt wurde.
Das Hochfest "Epiphanie" erinnert konkret an drei Ereignisse im Leben Jesu, nämlich die Anbetung des Jesuskindes durch die Weisen aus dem Morgenland, die Taufe Jesu durch Johannes den Täufer im Jordan und die Hochzeit zu Kanaa. Bei allen drei Ereignissen offenbart sich die Göttlichkeit Christi.
Wo liegt der Ursprung des Hochfestes?
Die ersten Spuren des Hochfestes liegen bereits zu Beginn des dritten Jahrhunderts in Ägypten. Der Kirchenschriftsteller Klemens von Alexandrien berichtet, dass Anhänger des Gnostikers Basilides am 6. Jänner das Fest der Taufe Jesu und diese als die eigentliche Geburt des Gottessohnes feierten. Reinigungsrituale sollten und sollen Umkehr und Vergebung der Sünden versinnbildlichen. Laut biblischer Erzählung wurde Jesus als Erwachsener von Johannes im Jordan getauft, wobei die Stimme Gottes erfahrbar wurde: "Das ist mein geliebter Sohn."
Es spricht vieles dafür, dass die Wahl des Termins am 6. Jänner, ähnlich wie der Termin des römischen Geburtsfestes Jesu am 25. Dezember, von einem vorhandenen Fest beeinflusst wurde. So wurde in Alexandrien in der Nacht vom 5. auf 6. Jänner der Geburtstag des ägyptischen Gottes Äon gefeiert, des Gottes der Zeit und Ewigkeit. Zudem wurde auch ein ägyptischer Wasserkult gepflegt. Dabei wurde Wasser in einem feierlichen Zeremoniell aus dem Nil geschöpft, aufbewahrt und der Sage nach von Dionysos in Wein verwandelt.
Warum feiern Christinnen und Christen an unterschiedlichen Terminen Weihnachten und Epiphanie?
Die westlichen Kirchen verwenden den Gregorianischen Kalender, benannt nach der Kalenderreform von Papst Gregor XIII. im Jahr 1582. Das Weihnachtsfest beginnt am Heiligen Abend am 24. Dezember, der den Auftakt zum Hochfest der Geburt Christi am 25. Dezember bildet. Einige Kirchen des Ostens, wie jene von Russland, Serbien oder Georgien, feiern Weihnachten zwar ebenfalls am 25. Dezember, allerdings nach dem Julianischen Kalender, also 13 Tage später. Deshalb ist für sie, entsprechend dem Gregorianischen Kalender, am 6. Jänner der Heilige Abend und am 7. Jänner der Christtag. Folglich feiern diese Ostkirchen auch das Epiphanie-Fest entsprechend später.
Warum ist der 6. Jänner in Österreich als Dreikönigstag bekannt?
Das Matthäus-Evangelium erzählt je nach Übersetzung von Weisen, Magiern oder Astrologen aus dem Osten, die, einer Sternenkonstellation folgend, über Jerusalem nach Bethlehem kamen, um den neugeborenen König der Juden zu suchen. Sie fanden ihn in einem Stall und schenkten dem Jesuskind Gold, Weihrauch und Myrrhe. In den ersten frühchristlichen Kunstwerken, die sich auf die Erzählung bezogen, wurden zwischen zwei und zwölf Personen dargestellt.
Der Kirchenlehrer Origenes (ca. 185 bis 255 n. Chr.) sprach erstmals von der Dreizahl der Magier. Der Kirchenlehrer Tertullian (ca. 160 bis 225) führte Schriftstellen aus dem Alten Testament an, um die Magier als Könige bezeichnen zu können. Papst Leo der Große (5. Jhd.) meinte, dass es dem gesunden Menschenverstand entspräche, dass drei Gaben - Gold, Myrrhe und Weihrauch - auf drei Überbringer hinweisen würden. Fortan blieb man bei der Zahl "Drei". Im 8. Jh. wurden die drei Magier zudem zu Repräsentanten der drei Lebensalter (Jüngling, Mann und Greis) und der damals bekannten drei Kontinente - Europa, Asien und Afrika. Seit dem 9. Jh. werden die drei Könige Caspar, Melchior und Balthasar genannt.
Die mutmaßlichen Gebeine der Heiligen Drei Könige wurden unter der römischen Kaiserin-Mutter Helena nach Konstantinopel gebracht, später dann nach Mailand. Nach der Eroberung Mailands durch Friedrich Barbarossa 1164 kamen die Gebeine nach Köln, wo sie bis heute ihre letzte Ruhestätte gefunden haben.
Was bedeutet die Aufschrift "C+M+B"?
"20 C+M+B 25" schreiben die Sternsinger mit Kreide an die Tür oder kleben den Segenskleber auf, was "Christus mansionem benedicat" bedeuten soll, übersetzt "Christus segnet dieses Haus". Die drei Kreuze stehen für die Dreifaltigkeit. Früher galt der Dreikönigssegen als Schutz gegen "Zauberey", geweihtes Dreikönigswasser wurde gegen Krankheiten verabreicht und auf die Felder gesprengt.
Woher stammt der Brauch des Dreikönigssingens?
Das Sternsingen als eigenständiger Brauch war ab dem 16. Jhd. den Schülern, Studenten und Handwerksburschen vorbehalten, wie die Dreikönigsaktion, das Hilfswerk der Katholischen Jungschar, in einer Aussendung schrieb. Mit den erhaltenen Spenden für ihre Darbietung sollten sie ihre materielle Not mildern können. Es gibt noch alte Notizen, Belege und Regungen, die auf die Sternsingerei hinweisen. 1552 erlaubte die Stadt Eggenburg/Niederösterreich "dem Schulmeister und seinen Assistenten, mit dem Stern zu gehen, doch müsse er selbst mitsingen und verhüten, daß Unfug, Rumor oder andere Unzucht vorkomme; er solle auch zeitlich zur Bierglockenzeit aufhören."
Seit dem Jahreswechsel 1954/1955 hat die Katholische Jungschar das alte Brauchtum neu belebt, um die weihnachtliche Frohbotschaft zu verkünden, Segen für das neue Jahr bringen und um Unterstützung für Not leidende Mitmenschen zu bitten. Mit den Spenden der ersten Sternsingeraktion sollte ein Motorrad in Uganda angeschafft werden. Der Erlös von 42.387 Schilling (3.080 Euro) reichte dann sogar für drei Motorräder. Seit 1954 konnten 540 Millionen Euro gesammelt werden, mit denen die Dreikönigsaktion jährlich rund 500 Hilfsprojekte in Armutsregionen der Welt unterstützt.
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