Sephardische Oberrabbiner Israels wird von Terrorgruppen bedroht - Israelischer Inlandsgeheimdienst erhöhte Schutz für 67-Jährigen
Jerusalem, 05.01.2025 (KAP/KNA) Der israelische Inlandsgeheimdienst Schin Bet hat die Sicherheitsvorkehrungen für den sephardischen israelischen Oberrabbiner David Josef erhöht. Es liege eine "konkrete terroristische Bedrohung" für sein Leben vor, berichteten israelische Medien am Samstagabend. Es hat demnach direkte Drohungen terroristischer Gruppierungen gegen den jüdischen Geistlichen gegeben. Die Bedrohung werde auf der höchsten Stufe eingestuft, der Geheimdienst habe Sicherheitskräfte um das Haus Josefs postiert.
Der 67-jährige Sohn des 2013 verstorbenen geistlichen Oberhaupts der strengreligiös-jüdischen Schas-Partei, Ovadia Josef, war Ende September für zehn Jahre in das Amt des sephardischen Oberrabbiners gewählt worden.
Als Sepharden bezeichnet man die Nachfahren der Juden der iberischen Halbinsel. Mit geschätzt 3,5 Millionen Mitgliedern sind die sephardischen Juden eine Minderheit unter den weltweit rund 15 Millionen Juden, während die Mehrheit den Nachfahren der west- und osteuropäischen Juden (Aschkenasen) angehört. Gemeinsam mit seinem aschkenasischen Amtskollegen Oberrabbiner Kalman Bar ist Josef vor allem für die Klärung von Personenstandsfragen, Fragen des Familienrechts sowie der jüdisch-religiösen Speisevorschriften (Kaschrut) verantwortlich.